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069 - Der Vampir von Venedig

069 - Der Vampir von Venedig

Titel: 069 - Der Vampir von Venedig
Autoren: Dämonenkiller
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Diener des Vampirs sich in Bewegung und lief gehorsam nach unten. Der Vampir hatte immer noch nicht genug. Dabei gab es noch so viel zu tun. Die beiden Toten mußten weggeschafft werden.
    Der junge Mann ging hinaus und sah gerade noch, wie der Vampir zurück in die Begräbnisgondel stieg und in der zugehängten Kabine verschwand. Wenig später legte die Gondel ab und näherte sich dem Torbogen. Der junge Mann auf dem Heck der Gondel wußte nur zu gut, was der Vampir wollte. Das Ungeheuer war fixiert auf die blonde Frau, die seinen Weg gekreuzt hatte. Er mußte sie haben. Seine ganz Gier war auf sie konzentriert.
    Die Gondel glitt durch den dunklen Kanal und passierte einige Männer, die in einem Boot saßen und sich wie geprügelte Hunde duckten. Sie schienen sehr genau zu wissen, wer sich in der Kabine der Begräbnisgondel befand. Der junge Mann winkte ihnen mit einer resignierenden Geste und deutete auf den Palazzo, der inzwischen längst wieder einen völlig verlassenen und unbewohnten Eindruck machte.

    Dorian Hunter hatte gerade die Nachricht von Emilio Grassi erhalten. Er war ins Hotel gekommen und von dem Nachtportier informiert worden. Der Dämonenkiller zündete sich eine Zigarette an und überdachte die knappe Nachricht des Venezianers. Er hatte hinterlassen, daß er im Haus seiner Familie zu finden sei. Was konnte diese Nachricht bedeuten?
    Dorian betrat die Hotelbar und bestellte sich einen Bourbon. Nachdenklich ließ er sich in einem Sessel nieder und überlegte, wie er sich verhalten sollte. Handelte es sich um eine Falle? Stand Emilio Grassi nach wie vor auf der Seite seiner Familie? Hatte er, Hunter, zu offen seine Karten auf den Tisch gelegt? Sollte jetzt ein gefährlicher Zeuge ausgeschaltet werden?
    Der Dämonenkiller trank sein Glas leer. Er war viel zu dynamisch, um die Dinge immer wieder erneut zu durchdenken. Gerade jetzt und hier mußte er handeln. Emilio Grassi hatte auf ihn nicht den Eindruck eines hinterhältigen Mannes gemacht. Aus irgendeinem Grund hatte er hier im Hotel nicht auf ihn warten können.
    Hunter verließ das Hotel, ging vor bis zur Mauer des Kanals und ließ sich für einen kurzen Moment ablenken. Über Wasser glitten die festlich geschmückten Gondeln, waren die kurzen Zurufe der Gondolieri zu hören. Einschmeichelnde Musik wehte herüber,' das Lachen von Frauen war zu hören. Die von Scheinwerfern angestrahlten Fassaden der Palazzi spiegelten sich im Wasser. Man fühlte sich rückversetzt in ein anderes Jahrhundert.
    Eine Gondel glitt heran. Dorian Hunter winkte ab, als der Gondoliere ihn fragend anrief. Der Dämonenkiller entschied sich sicherheitshalber erst für die dritte Gondel, die ans Hotel heranglitt. Er stieg ein und nannte sein Ziel.
    Der Gondoliere stutzte, sah ihn für einen ganz kurzen Moment überrascht an und senkte dann den Blick. Hunter ließ sich auf der Bank nieder und beobachtete das Treiben auf dem Canale Grande. Wurde er bereits beschattet? Zog sich das tödliche Netz bereits über seinem Kopf zusammen?
    Sie hatten den Canale Grande fast überquert, als Hunter plötzlich die Begräbnisgondel sah. Er war wie elektrisiert. Das mußte sie sein. Er rief seinem Gondoliere zu, auf diese Gondel zuzuhalten. Schulterzuckend kam der Mann seinem Wunsch nach, drehte bei und holte mit schnellen Ruderschlägen auf. Es dauerte nur wenige Minuten, bis die Begräbnisgondel erreicht war. Düster war sie ausgeschmückt. Sie schien vom Hauch des Todes umgeben zu sein.
    Mit einer Handbewegung forderte Hunter seinen Gondoliere auf, noch näher an die Gondel heranzusteuern. Der Dämonenkiller erblickte vor der zugehängten und großen Kabine Kränze und Blumengestecke. War das die Tarnung des gesuchten Vampirs?
    Dorian Hunter kümmerte sich nicht um die Proteste der beiden Totenwachen. Er war in die Begräbnisgondel gesprungen, riß einen der schweren, schwarzen Vorhänge zur Seite und sah vor sich einen mit Silberbeschlägen reichhaltig versehenen Sarg. Ob der Vampir darin lag, konnte er natürlich nicht sagen.
    Da er sich mit den beiden Männern in der Gondel nicht anlegen wollte, wich er wieder zurück und sprang geschickt in seine Gondel zurück. Er ignorierte die Beschimpfungen der beiden aufgebrachten Männer, die drohend ihre Fäuste schüttelten.
    Die Begräbnisgondel glitt weiter und hielt auf einen Seitenkanal zu. Als Hunter den Gondoliere hinter sich aufforderte, der Gondel zu folgen, schüttelte der Mann verbissen den Kopf und steuerte auf einen kleinen Platz
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