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0689 - Draculas Blutuhr

0689 - Draculas Blutuhr

Titel: 0689 - Draculas Blutuhr
Autoren: Jason Dark
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meinen Mädchennamen nie abgelegt.«
    »Natürlich. Ich denke an das Privatleben Ihres Schwagers. Mit wem hatte er Kontakt? Sie kannten ihn doch gut, waren seine engste Mitarbeiterin.«
    »Das stimmt schon.« Sie hob die Schultern und starrte an uns vorbei. »Nur hatten wir kaum privaten Kontakt. Conrad war sehr verschlossen, man sagt wohl introvertiert dazu. Er lebte allein für seinen Schmuck und für seine Arbeit.«
    »Hatte er denn keine Kontakte?«
    »Soviel ich weiß, nicht, Inspektor.«
    »Ein Einzelgänger also?«
    Sie zögerte einen Moment mit der Antwort. »Das kann man sagen. Er fuhr auch kaum weg. Wenn, dann besuchte er Kongresse oder Schmuckmessen. Ansonsten blieb er hier.«
    Suko warf mir einen etwas Hilfe suchenden Blick zu, weil er nicht mehr weiter wusste. Ich hatte bereits über eine Frage gerätselt und stellte sie jetzt.
    »Ihr Schwager verkaufte nur sehr teuren Schmuck, dementsprechende Klienten besuchten ihn. Leute, die Geld hatten, und ich kann mir vorstellen, dass die Käufer nicht allein zu den normalen Geschäftszeiten kamen. Hatte ihr Schwager Privatkunden?«
    Diesmal kam die Antwort spontan. »Ja, die hatte er.«
    »Wunderbar.«
    »Er fuhr manchmal sogar zu den Kunden nach Hause, um seine Pretiosen vorzuführen.«
    »Nahm er Sie mit?«
    Sie lächelte etwas kantig, als sie die Schultern hob. »Das ist in der ganzen Zeit nur einmal passiert. Er wollte wohl nicht, dass ich ihn begleite. Diese Besuche hatten stets den Hauch des Geheimnisvollen, des Verborgenen. Ich kann mir denken, dass mit Schwarzgeld bezahlt wurde und mein Schwager die Verkäufe auch nicht unbedingt über die offizielle Kasse laufen ließ.«
    »Wen haben Sie denn besucht?«
    »Eine adelige Familie. Entfernt verwandt mit dem Königshaus. Da werden Sie wohl keine Spur finden. Außerdem hat mein Schwager dort nichts verkauft. Die Leute wollten es sich noch überlegen und haben nie wieder etwas von sich hören lassen. Sie können sich vorstellen, dass mein Schwager darüber sehr verärgert war.«
    »Sicher, das können wir.«
    »Es gab also die besonderen Kunden«, stellte Suko fest.
    Helen Wayne zeigte sich leicht irritiert. »Davon haben wir doch eben gesprochen.«
    »Pardon, aber ich will auf etwas anderes hinaus. Existierte eine Person außer Ihnen, der er voll vertraute? So vertraute, dass er sie nach Geschäftsschluss einließ?«
    Sie nickte. »Da hat es sicherlich einige gegeben, Inspektor.«
    »Wunderbar. Kennen Sie die Personen?«
    Mrs. Wayne nahm wieder auf dem Hocker Platz. Sie strich über den Kostümrock, obwohl der Stoff glatt war. Mehr eine Verlegenheitshandlung. »Ich kenne sie persönlich nicht.«
    »Vom Namen her denn?«
    »Nein, auch nicht. Bis auf eine Ausnahme.«
    »Welche?«
    »Es war eine Frau, von der er in der letzten Zeit des Öfteren gesprochen hatte. Sie interessierte sich für eine bestimmte Uhr, die er nicht ausgestellt hatte.«
    »Wie heißt die Frau?«
    »Amelia Astor. Da der Name so außergewöhnlich ist, habe ich ihn auch behalten.«
    Suko fragte mich: »Kennst du ihn?«
    »Nein, nie gehört.«
    »Ich auch nicht.«
    Ich räusperte mich. »Amelia Astor also. Können Sie mir sagen, wie oft die Dame hier war?«
    »Nein, das kann ich nicht. Aber mehr als einmal schon. Vielleicht zwei- oder dreimal.«
    »Dann haben Sie über Mrs. Astor gesprochen?«
    »Ja, und über die Uhr, die sie kaufen wollte. Es war eine besondere Uhr. Sie hatte eine goldene Fassung und darin eingearbeitet einen pechschwarzen Stein.«
    »Mehr nicht?«
    »So, ist es. Keine Zeiger und auch keine Ziffern.« Sie hob die Schultern. »Es ist eine ungewöhnliche Uhr, aber schön.«
    »Dann kennen Sie die Uhr?«
    »Natürlich. Er hat sie mir oft genug gezeigt. Sie ist - nun ja, wie soll ich sagen? Sie ist einfach ausgezeichnet, wenn Sie verstehen? Sie ist einmalig.«
    »Woher hatte er sie?« fragte Suko.
    Die Frage schien Mrs. Wayne erschreckt zu haben, denn sie hob ruckartig den Kopf. »Das ist eben ein Geheimnis. Ich habe ihn mehrmals gefragt, doch er hat nur gelächelt.«
    »Dann hat er sie auf dem schwarzen Markt bekommen, nehme ich an?«
    »Vielleicht. Er ließ sich nie darüber aus, das ist ja das Schlimme daran. Für ihn bedeutete die Uhr einfach alles, und er wollte sie nicht abgeben.«
    »Trug er sie denn?«
    »Nie.«
    »Gab es einen Grund?«
    »Ja, das ist möglich. Mir kam es immer so vor, als hätte er Angst, sich die Uhr um sein Handgelenk zu binden.«
    »Und die hat er verkauft?«
    »Das wundert mich auch«, sagte Helen
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