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0687 - Der Spinnenreiter

0687 - Der Spinnenreiter

Titel: 0687 - Der Spinnenreiter
Autoren: Werner Kurt Giesa und Martin Barkawitz
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entziffern…
    Doch es erfolgte keine Reaktion.
    Das, was Zamorra befürchtet hatte, war eingetreten. Merlins Stern funktionierte in dieser Welt nicht. Er war nicht wertvoller als ein einfaches Stück Metall.
    Nicole schaute Zamorra in die Augen. Es war nicht nötig, Worte zu verlieren. Die beiden kannten sich lange genug.
    »Keine Chance, Chef?«
    »Keine Chance.«
    Da ertönte wieder ein hämisches Gelächter. Nicole zeigte keine Reaktion. Aber Zamorra war auch so klar, dass die Stimme wieder nur in seinem eigenen Bewusstsein zu ihm sprach.
    »Ein hübsches Plätzchen, nicht wahr, Zamorra? Einer meiner Lieblings-Orte im ganzen weiten Universum.«
    Der Parapsychologe zog die Augenbrauen zusammen. Er hatte die Stimme erkannt, die zu ihm sprach. Wenn man von einer Stimme reden konnte. Auf jeden Fall wusste er nun, wem er diesen Schlamassel zu verdanken hatte.
    »Was soll das?«
    »Oh, ich wollte nur einmal sehen, wie du und deine Gespielin euch so durchschlagt in Kalua. So heißt diese Welt, musst du wissen. Einige Dinge werden dir sehr bekannt Vorkommen, Zamorra. Es gibt hier Wesen, die sind fast so wie in deiner Welt. Aber eben nur fast. Ich will es nicht zu spannend machen. Du wirst schon sehen…«
    Zamorra biss die Zähne zusammen. Aber es gab im Moment nichts, was er tun konnte. Mit ohnmächtiger Wut hörte er zu, wie das spöttisch-überlegene Lachen in seinem Kopf langsam leiser wurde und schließlich ganz verstummte.
    Nicole hatte ihren Chef nicht aus den Augen gelassen. Sie spürte, dass er gerade eine Art telepathischer Botschaft empfangen hatte.
    »Was ist los, Cheri? Wer hat dich kontaktet?«
    »Es war Stygia, Nicole. Ihr haben wir unsere Reise hierher zu verdanken.«
    Stygia! Die Fürstin der Finsternis!
    Für ein paar Wochen hatte sie Ruhe gehalten, scheinbar ihre Wunden geleckt. Doch jetzt musste sie wieder einen Weg gefunden haben, ihren Erzfeind Zamorra anzugreifen.
    Nicole wollte etwas sagen.
    Doch in diesem Moment jagte ein Speer um Haaresbreite an ihrem Gesicht vorbei!
    ***
    Ein schriller Kriegsschrei durchschnitt die Luft.
    Zamorra und Nicole waren zu sehr mit Stygias Gedankenbotschaft beschäftigt gewesen. So hatten sie die wilden Männer nicht bemerkt, die sich von einem Hohlweg aus genähert hatten, die Sonne im Rücken.
    Doch nun schwärmten diese Gestalten aus. Ein halbes Dutzend von ihnen, so weit Zamorra das in der Eile erkennen konnte.
    Die Krieger erinnerten an Steinzeitmenschen. Sie waren mit Fellen bekleidet und trugen Schmuck aus Knochen.
    Allerdings haben sie entwickeltere Waffen als unsere Vorfahren aus der Urzeit, stellte Zamorra fest, als ein weiterer Speer nach ihnen geworfen wurde. Der Schaft schien aus einem leichten, aluminiumartigen Metall zu bestehen. Und die Spitze war industriell gefertigt. Das erkannte sogar ein blutiger Laie der Schmiedekunst.
    Wie kamen die Wilden zu dieser Technologie? fragte sich Zamorra. Doch ihm wurde klar, dass er wohl nicht mehr lange genug leben würde, um das ergründen zu können.
    Es sei denn, Nicole und er machten sich schleunigst aus dem Staub. Ein Kampf wäre Selbstmord gewiesen. Weit und breit gab es nichts, was auch nur entfernt als Waffe hätte dienen können. Und das Amulett versagte in dieser Welt Kalua seinen Dienst.
    Der Parapsychologe und seine Sekretärin sprinteten davon.
    Viele Fluchtmöglichkeiten gab es nicht. Der Hohlweg zwischen zwei Hügeln befand sich links von dem kleinen Plateau - von dort waren die wilden Krieger gekommen. An zwei weiteren Seiten wurde der flache dunkelgraue Schiefer von steilen Felswänden begrenzt, an denen man unmöglich hochklettern konnte.
    Blieb also nur ein Weg übrig..
    Zamorra stellte fest, dass man mit den schweren Sandalen gut laufen konnte. Doch das war nur ein schwacher Trost. Denn auch die Angreifer waren gut zu Fuß!
    Allerdings bewegten sie sich etwas seltsam. Sie sprangen und hüpften, als ob sie Frösche nachahmen wollten. Das sah zwar albern aus, doch wenn man ihre hassverzerrten Visagen erblickte, blieb einem das Lachen gleich wieder in der Kehle stecken.
    »Aaaaarrrrrrruuuuuuu!!!«
    Der Kriegsschrei ließ Nicoles und Zamorras Trommelfelle erzittern. Wieder wurden ihnen ein paar Speere nachgeworfen. Doch die Wurfgeschosse verfehlten die beiden Flüchtenden jedes Mal um Haaresbreite. Zamorra fragte sich inzwischen, ob die Kerle vielleicht absichtlich danebenwarfen.
    Aber warum sollten sie das tun?
    Die Verfolger holten auf.
    Der Parapsychologe und seine Sekretärin hetzten einen
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