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0687 - Begegnung im Chaos

Titel: 0687 - Begegnung im Chaos
Autoren: Unbekannt
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Hangareingang. Dort machte er sich los, denn er fühlte sich kräftig genug, um auf eigenen Beinen zu stehen.
    „Wie fühlen Sie sich?" fragte er Greimoon und Abartes.
    „Ausgezeichnet!" erwiderte Abartes. „Ich glaube nicht, daß das Gas hier noch gefährlich werden kann."
    Er blickte nach beiden Seiten in den Gang.
    „Bisher haben wir keinen unserer Raupenfreunde gesehen, aber sie können jeden Augenblick auftauchen."
    „Wir öffnen das Schott!" entschied Mervan. Er war sich darüber im klaren, daß sie jetzt ihr zweites großes Risiko eingingen, denn hinter der stählernen Wand konnten sich jene befinden, denen sie bisher glücklicherweise nicht begegnet waren: die Artmaccs.
    Mit einem Ruck machte Mascotsch sich von Katscha los und richtete sich auf.
    „Was hast du?" fragte sie ihn irritiert.
    „Ich weiß nicht", entgegnete er wahrheitsgemäß. „Vielleicht ist etwas mit den vier Gefangenen."
    „Du machst dir Gedanken ihretwegen? Das ist ja lächerlich!
    Welche Bedeutung können sie schon haben? Früher oder später werden wir sie töten, dann ist alles vorbei."
    Er stieß eine Verwünschung aus. Sie war nicht anders als die meisten seiner stupiden Artgenossen. Sie begriff einfach nicht, was diese vier Fremden unter Umständen für das Volk der Artmaccs bedeuten konnten. Hier bot sich eine Hoffnung, mit der Mascotsch bereits nicht mehr gerechnet hatte.
    Er wandte sich von Katscha ab.
    „Du verläßt mich?"
    „Ja, ich werde nach den Fremden sehen und vielleicht mit ihnen sprechen."
    Sie begann ihn zu beschimpfen, aber er ignorierte sie und verließ die Energiekammer. Draußen im Gang schlug er sofort eine schnelle Kriechart ein, denn seine Unruhe hatte sich noch verstärkt.
    Er schwebte durch den Antigravschacht in das Hangardeck hinab.
    Als er in den Hauptkorridor einbog, stieg der süßliche Geruch von Giftgas in seine Riechorgane.
    Er hielt an.
    Einen Augenblick waren seine Gedanken wie erstarrt, dann setzte er sich in Bewegung. Vor dem nächsten Interkomanschluß blieb er erneut stehen.
    Er zog den Lautsprecher zu sich heran und überzeugte sich davon, daß seine Worte an alle Anschlußstellen übertragen wurden.
    „Hier spricht Mascotsch!" sagte er dann, erstaunt über seine Ruhe. „Die Gefangenen sind ausgebrochen! Legt eure Schutzanzüge an und besetzt alle Hangars und wichtigen Stationen."
    Er wiederholte die Anordnung dreimal, denn er konnte sich vorstellen, daß es einige Zeit dauern würde, bis die Artmaccs mit ihren vom Baahl-Rauch umnebelten Gehirnen begriffen, was geschehen war.
    Mascotsch wandte sich vom Interkomanschluß ab und begab sich zum nächsten Lagerraum, wo sich Schutzanzüge der Artmaccs befanden. Zu seinem Erstaunen waren dort bereits ein halbes Dutzend seiner Artgenossen eingetroffen.
    „Beeilt euch!" rief er ihnen zu. „Die Fremden haben nur eine Chance - den Hangar."
    Mascotsch ging nach wie vor von der Überzeugung aus, daß es sich bei den vier Gefangenen um Artgenossen der ehemaligen Besatzungsmitglieder der stählernen Kugeln handelte.
    Der Interkom im Lagerraum begann zu summen. Auf dem Bildschirm erschien Taccatschs Gesicht. Der Herrscher machte einen verwirrten Eindruck.
    „Mascotsch!" stieß er hervor. „Wo bist du jetzt? Was ist überhaupt passiert?"
    Widerwillig trat Mascotsch an den Interkom und meldete sich.
    Taccatschs Augen tränten, sein Kopf schwankte hin und her.
    Er war mit Baahl-Rauch vollgepumpt. Wahrscheinlich nahm er alles nur verschwommen wahr.
    „Die Gefangenen sind ausgebrochen!" sagte der Erste Berater ärgerlich.
    „Hast du sie gesehen?"
    „Nein", grollte Mascotsch. „Aber ich habe Spuren von Giftgas im Hauptkorridor festgestellt. Dafür gibt es nur eine Erklärung."
    „Vielleicht... vielleicht hat ein berauschter Artmacc das Schott zur Lagerhalle geöffnet", vermutete der Imperator.
    „Daran habe ich noch nicht gedacht", gestand Mascotsch. „Aber die gesamte Besatzung nahm an dieser Orgie teil. Ich muß jetzt Schluß machen und mich um die Angelegenheit kümmern."
    „Wird auch nichts passieren?" fragte Taccatsch wehleidig.
    Mascotsch schniefte verächtlich.
    „Vielleicht sprengen sie das Schiff", sagte er.
    Er unterbrach die Verbindung.
    Niemals zuvor hatte er den Herrscher so respektlos behandelt, aber Taccatsch würde sich nach seiner Ernüchterung sowieso an keine Einzelheiten erinnern können.
    Inzwischen waren weitere Artmaccs im Lagerraum eingetroffen.
    Die meisten von ihnen waren so berauscht, daß sie unfähig waren, einen
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