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0686 - Die Flotte der Toten

Titel: 0686 - Die Flotte der Toten
Autoren: Unbekannt
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unbekannten Gefahr überrascht", sagte Amun nervös.
    Abartes stieß ein Schott auf und deutete in den anliegenden Schaltraum, wo Skelette auf den Sitzen lagen.
    „Nichts deutet auf Kämpfe hin", sagte er. „Der Tod kam unerwartet und sehr schnell. Es ist nicht einmal zu Todeskämpfen gekommen. Ich kann das an der Haltung der Skelette einwandfrei feststellen."
    „Auf jeden Fall", sagte Mervan und öffnete seinen Helm, „haben wir jetzt für lange Zeit Luft zum Atmen. Ich bin überzeugt davon, daß wir alle anderen Vorräte, die wir brauchen, hier an Bord finden werden."
    Sie gingen weiter, bis der nächste Hauptkorridor ihren Weg kreuzte.
    Mervan, der die Führung übernommen hatte, blieb abrupt stehen.
    Auf dem staubbedeckten Boden befanden sich frische Schleifspuren.
     
    4.
     
    Die Nervosität aller auf Terra beheimateten Menschen schien bis in das Hauptquartier von Imperium-Alpha hinein spürbar zu werden, auch wenn in den großen, klimatisierten Räumen beinahe unheimliche Stille herrschte. Die Stimmung war auch unter den Verantwortlichen von Imperium-Alpha schlecht.
    Alaska Saedelaere verließ den Anschluß einer Transmitterstation, um sich ins Büro von Galbraith Deighton zu begeben.
    Über Videophon hatte der Chef der Solaren Abwehr davon gesprochen, daß er ständig mit neuen politischen Unruhen überall auf der Erde rechnete.
    „Die Menschen brauchen ein Ventil, um sich abzureagieren", sagte er, als Alaska wenig später vor ihm stand. „Deshalb werden wir auch nicht eingreifen. Allerdings haben wir festgestellt, daß gewisse radikal eingestellte Gruppen sich die Situation zunutze machen wollen. Wir müssen die Lage beobachten. Ich werde ein paar Männer davon unterrichten.
    Darüber hinaus würde ich Sie gern nach London schicken, damit Sie sich selbst ein Bild von der Stimmung machen können."
    Alaska ließ sich in einem Sessel vor Deightons Schreibtisch nieder.
    „Ich glaube nicht, daß ich ein sehr guter Beobachter bin", meinte er. „Außerdem bestünde die Gefahr, daß meine Anwesenheit einige Leute noch zu Angriffen gegen öffentliche Einrichtungen ermuntern würde."
    Deighton stand auf.
    „Sie sollen nicht offiziell auftreten."
    Alaska lachte leise und tippte mit dem Zeigefinger gegen seine Maske.
    „Mit diesem Ding bin ich immer und überall offiziell. Es ist mein persönlicher Ausweis, den ich leider nicht abnehmen kann."
    „Vielleicht haben Sie recht", sagte Deighton nachdenklich.
    „Unter anderen Umständen könnte ich einen Mutanten schicken, aber Sie wissen ja, daß Lloyd die Mitglieder des Korps für die Raumüberwachung der Erde braucht. Seit Rhodan weiß, daß wir nicht allein im Mahlstrom sind, möchte er kein Risiko eingehen."
    Auf einem Schaltbrett neben dem Tisch flammte ein kleiner Bildschirm auf.
    „Der Chef!" sagte Deighton überrascht.
    „Ich brauche Sie!" sagte Rhodan. „Sie und Alaska. Kommen Sie sofort in den großen Konferenzraum."
    „Was ist geschehen?" fragte Deighton.
    „Wir haben Besuch", erwiderte Rhodan. „Ein alter Freund ist wieder aufgetaucht."
    Dann erlosch der Bildschirm.
    Alaska registrierte amüsiert, daß Deighton wütend geworden war.
    „Sehen Sie nun, wie es geht?" fragte der Gefühlsmechaniker.
    „Jedes Mal, wenn ich mich um eine Sache kümmere, passiert irgend etwas anderes. Ich komme nicht dazu, etwas zu Ende zu führen."
    Er ließ sich in den Sessel fallen und seufzte.
    „Und wozu auch. Es hat letztlich doch keinen Sinn. Wir sind am Ende unseres Weges angelangt."
    Seine Blicke fielen auf das leuchtende Schild, das auf dem Tisch stand und verkündete, wer der Mann hinter dem Schreibtisch war.
    „Galbraith Deighton - Solare Abwehr!" zitierte Deighton grimmig. „Zum Teufel damit! Es gibt keine Solare Abwehr mehr, sondern nur noch einen Verein müder Frauen und Männer mit einem ratlosen Anführer. Es gibt kein Solsystem mehr."
    Er nahm das Schild und warf es in die Schublade.
    „Vielleicht", schlug Alaska vor, „sollten Sie diesen Verein wieder in Terranische Abwehr umbenennen. Dann würde zumindest der Name wieder stimmen."
    Deighton warf ihm einen finsteren Blick zu, als wollte er ergründen, ob die Bemerkung ausschließlich spöttisch gemeint war.
    „Wir müssen neue Wege suchen", sagte er schließlich. „Alles muß umorganisiert werden. Aber was tun wir? Wir handeln, als würde es noch immer ein Solares Imperium geben."
    Saedelaere hatte den Abwehrchef noch niemals in einer so pessimistischen Stimmung erlebt. Wahrscheinlich war das
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