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0685 - Tod aus der Tiefe

0685 - Tod aus der Tiefe

Titel: 0685 - Tod aus der Tiefe
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Falle um. Eine gut getarnte Falle, denn sie durfte auf keinen Fall durchschaut werden, ehe sie zuschnappte. Dabei musste der Dämon davon ausgehen, dass Zamorra Weiße Magie einsetzte!
    Er wusste nicht, wie stark Zamorras Magie wirklich war. Aber wenn der sich tatsächlich sogar mit dem Fürst der Finsternis angelegt hatte und immer noch lebte, musste er sehr stark sein.
    Unter anderen Umständen hätte der Xull wohl darauf verzichtet, gegen Zamorra anzutreten, sondern sich zurückgezogen. Notfalls in die Sicherheit eines ganz anderen Reviers, weit weg von diesem Ort. Trotz des Risikos, an seinem neuen Zufluchtsort erst einmal einen Machtkampf gegen andere Dämonen führen zu müssen, die dort bereits Hausrecht besaßen.
    Aber hier ging es um den Schatz.
    Den wollte der Xull nicht preisgeben!
    Also musste er Zamorra Zurückschlagen oder vernichten.
    Vorsichtshalber sandte er einen Ruf aus, um Verstärkung heranzuholen. Einen Ruf, den nur eine ganz bestimmte Art von Lebewesen wahrnehmen konnte.
    Der Xull rief die Haie…
    ***
    Während die Yacht südwärts lief, fanden Zamorra und Nicole schließlich Zeit, auch die anderen Freunde zu begrüßen. Tendyke-Seneca ließ sich nicht an Deck sehen.
    »Und wir«, sagte Ted Ewigk, der sich auf einer Decke ausgestreckt hatte und sich von def heißen Nachmittagsonne bräunen ließ, und deutete dabei auf sich und Carlotta, »wir werden wieder verschwinden, wenn die Geburtstagsfete vorbei ist. Dann kann Mister Seneca das Tageslicht wieder genießen.«
    »Du sagst das, als wäre er ein Vampir, der das Licht scheut«, warf Monica Peters ihm vor.
    »Ein Vampir ist er sicher nicht, aber er ist nicht mehr der Mann, den ich früher kannte. Damals mochte ich ihn nur nicht - und er mich ebenso wenig. Jetzt… hm, mir fehlen die Worte.«
    »Für einen Reporter eher ungewöhnlich«, kommentierte Carlotta.
    Ted zuckte mit den Schultern. »Auch in meiner Zunft darf man mal sprachlos sein. Auf jeden Fall ist Seneca nicht mehr das, was Tendyke einst war.«
    »Kannst du das ein wenig spezifizieren?«, hakte Nicole nach.
    Der Reporter schüttelte den Kopf. »Es ist ein Gefühl.«
    »Dein berühmtes Gespür ?«
    »Ich weiß es selbst nicht«, knurrte Ted verdrossen. »Und berühmt ist es sicher nicht. Sind wir jetzt hier, um über Tendyke zu reden, oder um April Hedgesons Geburtstag zu feiern und dabei eine Menge Spaß zu haben?«
    »Spaß«, entschied Carlotta für die anderen mit.
    Sie ging zu Ted und ließ sich rittlings auf ihm nieder. Ted ächzte. Die nackte Schönheit lachte ihn vergnügt an. »He, du wirst doch wohl mein Fliegengewicht noch aushalten, oder?«
    »Wenn’s nur das wäre«, murmelte Ted.
    »Ihr wollt also wirklich anschließend wieder abfliegen?«, hakte Uschi Peters nach. »Kein Interesse an der Story über die Schatztaucherei?«
    Ted winkte ab. »Nicht das geringste. Damit lockst du keinen Hund mehr hinter dem Ofen hervor. Außerdem -das wäre eh nicht meine Kiste. Meine Reportagen sind seit über zwanzig Jahren auf anderem Niveau. Schatzsuche gehört eher in die Regenbogenpresse. Wenn's irgendwas Weltbewegendes wäre, von globalem politischen Interesse… aber so? Ich bin ja in der glücklichen Lage, nicht mehr arbeiten zu müssen. Ich kümmere mich nur noch um die Dinge, die mich wirklich packen. Das hier packt mich nicht wirklich.«
    »Außerdem möchtest du Seneca aus dem Weg gehen«, vermutete Nicole.
    »Stimmt. Er bezahlt für diese Expedition, also ist es sein Vergnügen. Dem will ich nicht im Wege stehen.«
    »Expedition«, sagte Zamorra nachdenklich. »Im vorigen Jahr hat er doch diese Südpol-Expedition geleitet, wobei Amun-Re aus seinem Kälteschlaf geweckt wurde. Ob das Tendyke verändert hat?«
    Robert Tendyke war damals von Amun-Re getötet worden!
    In seinem über 500 Jahre zählenden Leben hatte man ihn schon oft getötet, auf die unterschiedlichsten Weisen. Aber er, der Sohn des Asmodis, konnte den Tod bisher immer wieder austricksen. Er besaß die Möglichkeit, die Zauberinsel Avalon zu erreichen, um dort wiederbelebt zu werden. Vorausgesetzt, er konnte rechtzeitig die magischen Vorbereitungen dafür treffen.
    Diesmal hatte er es scheinbar nicht gekonnt, und selbst Asmodis war der Ansicht gewesen, sein Sohn sei diesmal endgültig tot.
    Und dann war dieser doch wieder aufgetaucht. Mit einem neuen Namen.
    Allein das war schon eine Überraschung gewesen. In den Jahren, seit Zamorra ihn kannte, hatte er seine Identität als Robert Tendyke stets beibehalten. Das
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