Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0684 - Die falschen Itrinks

Titel: 0684 - Die falschen Itrinks
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
deren Sekundäreffekt selbst den Hyperraum erschüttert haben muß."
    In der Zeitrafferprojektion des Planetariums rasten die beiden Galaxien aneinander vorbei. Die miteinander verzahnten Randzonen waren ungeheuren Gravitationsschwankungen ausgesetzt. Sonnen ballten sich zusammen, gingen in Novae auf, strebten mit gewaltigen Geschwindigkeiten auseinander.
    Und dann lösten sich die beiden Galaxien wieder voneinander, ihre Hauptmasse mit sich führend. Aber an einer Stelle, wo der Brennpunkt der Kollision gewesen war, blieb eine Verbindung zwischen den beiden Sterneninseln bestehen.
    Die Galaxien entfernten sich nun voneinander, doch die Brücke aus Sonnen und Planeten und kosmischem Staub blieb bestehen.
    „Durch die ungeheuren Gravitationskräfte, die bei dieser Katastrophe frei wurden, riß die Galaxis ATausende von Sonnen mit ihren Planeten aus der Galaxis Bheraus - und umgekehrt.
    Viele dieser aus ihren Bahnen geworfenen Sterne platzten.
    Aus ihrer Materie hat sich eine kosmische Wolke gebildet, die überwiegend aus hocherhitztem Wasserstoff besteht. Dieser kühlt sich aber rasch ab. Daraus entwickeln sich die seltsamsten Phänomene.
    Eine ähnliche Erscheinung kennen wir aus der Nachbarschaft der Milchstraße auch. Die berühmte Materieader zwischen den Magellanschen Wolken muß einen ähnlichen Ursprung haben wie die Nabelschnur zwischen diesen beiden Gala-xien. Auch die Magellanschen Wolken haben sich vor Urzeiten einmal nach einem Zusammenstoß wieder voneinander getrennt, so daß sich ein Materieschlauch zwischen den beiden Hauptmassen bildete."
    Auf der Kuppelwandung strebten die beiden Galaxien immer weiter voneinander fort. Die Schlauchverbindung zog sich in die Länge, wurde immer dünner.
    „Es hat zwei Milliarden Jahre gedauert, bis es zu der Situation kam, die sich unserem Auge heute bietet. In einigen Jahrmillionen wird die Nabelschnur an ihrer dünnsten Stelle reißen - und eine oder mehrere Galaxien werden sich bilden. In vielen Fällen haben solche Kleingalaxien eine Eigenbewegung entwickelt, so daß es zu ganz typischen Sternennebeln wie bei ANDRO-Alpha und ANDRO-Beta kommt."
    Der Astronom gab dem Mann am Projektor ein Zeichen.
    Gleich darauf wechselte die Szene, und über die Kuppelwandung zog sich nur noch die vergrößerte Nabelschnur zwischen den beiden Galaxien dahin.
    Ganz deutlich war eine verdünnte Stelle zu sehen, an der die Schlauchverbindung dereinst zerreißen würde.
    „Hier steht die Erde", erklärte der Astronom, und bei der sogenannten „Zerreißstelle" erschien ein blinkender Pfeil. „Hier sind die größten energetischen Turbulenzen des Mahlstroms zu finden. Dazu kommt es, weil jede Galaxis für sich ein energetisches Gleichgewicht sucht, um sich zu stabilisieren. An der Reibstelle dieser gegeneinander wirkenden Energiezonen entstehen so hyperenergetische Kräfte, die einem auf Empfang justierten Materietransmitter gleichen. Nur deshalb war es möglich, daß die Erde im Mahlstrom materialisierte. Wir verdanken unser Schicksal also nicht dem gezielten Wirken einer übermächtigen Technik, sondern einer Laune der Natur. Wenn wir nun die Projektion wieder in geraffter Form ablaufen lassen, können Sie ganz deutlich sehen, welche Vorgänge sich an der voraussichtlichen Zerreißstelle der Nabelschnur abspielen."
    Der Mann am Projektor ließ die Projektion in Zeitraffer ablaufen.
    Dadurch wurden die ungeheuren Kräfte des Mahlstroms optisch ganz deutlich sichtbar. Dem Betrachter -zumindest mir erging es so - wurde die elementare Gewalt der Energiestürme, die in diesem Gebiet tobten, bewußt, man glaubte ihre vernichtende Kraft zu spüren.
    An einer Stelle, dort wo die Nabelschnur am dünnsten war und sich als wespentaillenartige Verschnürung zeigte, hatte sich ein Wirbel gebildet. Die energetischen Turbulenzen hatten dort das Aussehen einer Windhose oder eines Wasserstrudels.
    Auch als der Zeitraffer abgeschaltet wurde, war noch ganz deutlich ein Trichter zu sehen, auf den Materieansammlungen, Sonnen und Planeten zutrieben - und darin verschwanden.
    Auf die Frage einiger Wissenschaftler, was dieser Trichter zu bedeuten hatte, gab der Astronom eine erschütternde Antwort.
    „Unsere Fernortungen haben ergeben, daß dieser Trichter alles in sich aufsaugt. Er übt auf die Sonnen und Planeten eine unwiderstehliche Anziehungskraft aus. Sie werden alle diesem Schlund entgegengeführt und verschwinden darin. Wohin sie von dort geschleudert werden oder ob ihnen darin die endgültige
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher