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0682 - Trink das Schlangenblut

0682 - Trink das Schlangenblut

Titel: 0682 - Trink das Schlangenblut
Autoren: Werner Kurt Giesa
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besser, sich des Kristalls alsbald wieder zu entledigen.
    »Weckt sie auf«, befahl er. »Und -haltet sie gut fest, sobald sie wach ist. Sie darf nicht die geringste Chance zur Flucht erhalten!«
    ***
    Gianna jagte den Ferrari durch die zur spätnachmittaglichen Rushhour durch Pescaras Straßen. Sie musste zum Hafen, zur Yacht, so schnell wie möglich! Und dann vorsichtshalber sofort ablegen und auf See verschwinden. Nur dort hatte sie Ruhe, um zu vollenden, womit sie begonnen hatte.
    So, wie sie sich eben aufgeführt hatte, war ihr Davonlaufen vielleicht sogar glaubhaft. Der einzige, der sich wundern mochte, war Nero Belasco. Schließlich kannte er sie sehr gut, wusste, wie sie sich in Stress-Situationen verhielt. Aber er würde schweigen. Er hatte keinen Grund, den Polizisten vage Hinweise zu geben auf etwas, das er selbst noch nicht durchschaute.
    Deshalb konnte sie jetzt ziemlich sicher sein.
    Sie fuhr den Wagen bis auf den Anlegekai, was eigentlich verboten war. Aber auch hier konnte sie sich auf ihre Verwirrtheit herausreden. Sie sprang aus dem Wagen, sprang an Bord.
    Stürmte nach unten in die Kabine.
    Und stellte fest, dass ihre Gefangene verschwunden war.
    Nur die Stiefel lagen neben dem Bett auf dem Boden.
    Nur mit Mühe unterdrückte sie einen Tobsuchtsanfall.
    Ging denn heute alles schief? Konnte denn wirklich nichts richtig ablaufen?
    Zuerst der Überfall durch den Commander und seine Schlangenmenschen, als sie selbst noch nur Mensch gewesen war.
    Dann ihre Verwandlung.
    Dann - der ungeliebte Auftrag.
    Neros Auftauchen in Begleitung der Polizei.
    Und jetzt das Verschwinden der Goldhaarigen!
    Giannas Verwünschungen waren wirklich nicht damenhaft…
    ***
    »Hoppla!«, entfuhr es Ted Ewigk, als Teri neben ihm und Zamorra auf der Terrasse materialisierte. »Seit wann stehst du auf Leder und Fesselspiele?«
    »Mir ist nicht gerade nach Scherzen zumute«, erwiderte die Druidin kühl. »Hätte einer der Herren vielleicht die Güte, mich von den Fesseln zu befreien?«
    »Gern auch vom Overall«, schmunzelte Ted. »Carlotta sieht's ja gerade nicht, weil sie im Haus ist und schmollt.«
    »Außerdem würde sie fleißig mitmachen«, bemerkte Teri. »Was ist nun? Wir sind auf Ssacah gestoßen.«
    Ted schnappte nach Luft.
    »Unmöglich«, erwiderte Zamorra. »Ssacah ist tot.«
    »Aber sein Hohepriester nicht«, erinnerte Teri ihn, während Ted die Verschnürung ihrer Handgelenke öffnete. »Der ist immer noch aktiv. Irgendwie scheint dieses Schlangengezücht absolut unausrottbar zu sein. Würde mich gar nicht wundern, wenn Ssacah irgendwann in ein paar Jahren erneut von den Toten aufersteht.«
    »Beim zweiten Mal habe ich ihn richtig umgebracht«, behauptete Zamorra. »Was ist mit Nicole? Wieso trägst du ihren Overall?«
    »Nur so, zum Spaß. Bis auf den Dhyarra-Kristall steckt alles in den Taschen.« Sie streifte den hautengen Lederdress ab und warf ihn Zamorra zu. »Vorsichtshalber - damit nicht noch mal was verloren geht…«
    »Was ist denn nun passiert?«
    »Nicole ist noch unten in der Anlage«, gestand Teri. »Ich sollte sie wohl besser schnellstens da herausholen. Wir sind auf eine Frau hereingefallen, die sich da unten bewegte und wie ein Opfer des Krakendämons wirkte. Ich habe sie 'rausgebracht, und zum Dank hat sie mich dann niedergeschlagen und gefesselt und wollte mich mit irgendeiner Flüssigkeit tränken. Schlangenblut vielleicht? Ich weiß es nicht.« Sie wischte sich durchs Gesicht. »Ein bisschen von dem Zeug hat mich wohl noch getroffen und verkrustet. Und irgendwie scheint es auch nicht so funktioniert zu haben, wie sie wollte, denn als ich aufwachte, war sie fort, aber ein zerbrochener Ssacah-Ableger lag neben mir auf dem Boden. Ich bin dann erst mal direkt nach hier gesprungen. Ich schätze, ich brauche eure Unterstützung. Scheint«, sie warf einen Blick zur Sonne und schätzte deren Stand ein, »als wäre einige Zeit vergangen, in der Nicole allein da unten zurückblieb. Ich wollte ja eigentlich sofort wieder zu ihr zurück, nachdem ich das vermeintliche Opfer in Sicherheit gebracht hatte. Nicole wollte noch nach dem Kristall suchen. Der war verschwunden.«
    Sie griff nach Teds Orangensaft und nahm einen kräftigen Schluck. »Wer von euch beiden kommt mit, das Schlangennest ausräuchern?«
    Die beiden Freunde erhoben sich gleichzeitig.
    »Ich hole nur ein paar Sachen aus dem Château«, sagte Zamorra.
    Ted winkte ab.
    »Dauert zu lange. Das Amulett hat ja wohl Nicole bei sich. Ich nehme den
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