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0682 - Trink das Schlangenblut

0682 - Trink das Schlangenblut

Titel: 0682 - Trink das Schlangenblut
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Waffe wie einen Dhyarra-Kristall ungesichert in fremde Hände fallen lassen?«
    »Er ist nicht verschlüsselt«, sagte Bishop.
    »Das ist auch nicht nötig. Wir haben eine andere Möglichkeit entwickelt, von der nicht einmal die DYNASTIE DER EWIGEN etwas weiß. Du kannst den Kristall benutzen - so lange du lebst. Sicher, das ist kein Problem. Wenn du ein genügend starkes Para-Potential besitzt, um mit einem Kristall 8. Ordnung fertig zu werden. Aber ich denke, das hätte nicht einmal Ssacah geschafft.«
    Natürlich stimmte es nicht; der Dhyarra war nur 4. Ordnung. Aber sie wollte Bishop irritieren; er sollte davon ausgehen, dass er sein Leben völlig sinnlos gefährdet hatte, als er den Kristall an sich genommen hatte.
    »Weiter«, verlangte er. »Wovor willst du mich nach dieser langen Erklärung warnen?«
    »Erst will ich deine Zusicherung, dass ich weiterlebe.«
    »Vergiss es«, sagte er schulterzuckend.
    »Dann stirb kurz nach mir. Wie lange ist es her, dass du den Kristall berührt hast?«
    Jetzt wurde er doch allmählich unruhig. »Raus mit der Sprache, schnell! Majtah ist sehr hungrig. Er will nicht mehr lange warten. Ich habe dich ihm versprochen. Rede, und es wird relativ schmerzlos, schweig, und du stirbst sehr langsam.«
    »Schneller und weniger qualvoll als du«, sagte Nicole kalt. »Fahr zur Hölle. Fangt endlich an und reißt mich auseinander! Dann habe wenigstens ich es schon mal hinter mir.«
    Sie trieb ihren Bluff auf die Spitze. Wenn Bishop sie auflaufen ließ, war das ihr endgültiger Tod. Aber hatte er eine Möglichkeit, ihren Bluff zu durchschauen? Er war kein Telepath, und selbst wenn, wäre es ihm nicht gelungen, Nicoles mentale Abschirmung zu durchdringen. Selbst mächtige Dämonen hatten das noch nie geschafft.
    Bishop hob die Hand.
    »Du wirst reden«, sagte er, »sobald dir einer meiner Freunde eine Hand oder einen Fuß abreißt… oder die zweite Hand… einen Arm… und wir werden dafür sorgen, dass du uns nicht zu schnell verblutest. Rani, fang an.«
    Einer der Schlangenhautmänner beugte sich über Nicole, die immer noch von den beiden anderen Kobra-Menschen festgehalten wurde. Majtah, die Superkobra, öffnete schon begierig das riesige Maul.
    Nicole versuchte noch einmal, sich zu wehren und loszureißen. Aber ihre Gegner hatten damit gerechnet. Um so energischer hielten sie ihr Opfer fest.
    Der Kobra-Mann, den Bishop Rani genannt hatte, hockte sich vor Nicole. Er griff nach ihrem linken Fuß. Sie versuchte nach ihm zu treten, aber er hielt eisern fest.
    Dann begann er, ihn ganz langsam im Gelenk zu drehen…
    ***
    Gianna Torcero war ratlos. Was sollte sie jetzt tun? Ihre Gefangene war entflohen. Wie auch immer sie das geschafft haben mochte…
    Damit flog Gianna auf.
    Denn es war nicht damit zu rechnen, dass die Goldhaarige über ihr Erlebnis schwieg. Vermutlich würde die Polizei bald ein zweites Mal hier erscheinen. Diesmal, um das Boot genauestens zu untersuchen und Gianna festzunehmen. Immerhin hatte sie sich der Freiheitsberaubung schuldig gemacht, wie Juristen es zu nennen pflegten.
    Gianna sah keine Chance, die Frau rechtzeitig wieder in ihre Gewalt zu bekommen. Die war fort. Auf ihre seltsame Art und Weise. Es war Giannas Fehler gewesen, nicht daran zu denken, dass verschlossene Türen und Wände für Teri Rheken kein Hindernis darstellten. Dabei hatte sie es ihr doch vorgeführt!
    »Was jetzt?« murmelte sie in wachsender Verzweiflung. »Was soll ich jetzt tun?«
    Zurückkehren in die unterirdische Anlage und dem Commander ihre Niederlage eingestehen? Das war nun wirklich das Letzte, was sie wollte.
    Aber darauf warten, dass die Polizei kam und sie verhaftete, wollte sie auch nicht.
    Ihr kam eine Idee.
    Sie konnte sich verwandeln. Sie konnte als Kobra abwarten, was geschah. Niemand würde vermuten, dass die riesige Schlange mit Gianna Torcero identisch war.
    Irgendwann würde man aufhören, nach ihr zu suchen.
    Aber was dann?
    Sie verlor alles, was sie bisher gewonnen hatte. Ihr feudales Leben, das Apartment, die Yacht, den Sportwagen… Sie würde wieder ganz neu anfangen müssen.
    Und sie machte sich dabei nichts vor.
    Sie würde ein ganz kleines Licht sein in Bishops Organisation. Wie groß sein Gefolge aus Menschenschlangen war, wusste sie nicht. Aber es sah danach aus, als gäbe es jenen Kult schon sehr lange.
    Sie würde sich erst orientieren und informieren müssen. Sie würde sich hocharbeiten müssen in der Hierarchie - hochdienen!
    Trotz aller Liebe zu ihrer
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