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0682 - Das Geisterkind

0682 - Das Geisterkind

Titel: 0682 - Das Geisterkind
Autoren: Jason Dark
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ihm zusammen stiegen Rami und Ray aus.
    Sukos Lippen verzogen sich zu einem Lächeln. »So sieht man sich also wieder, Freunde. Nein, wenn das mal keine Überraschung ist. Wie geht es euch denn?«
    Sie schwiegen und schauten gegen die Fassade. Suko wollte natürlich mehr wissen und wandte sich an seinen Freund.
    Ich hörte seine Fragen, die mich wie ein Wasserfall überfielen. Natürlich gab ich ihm die entsprechenden Antworten. Als ich von Raniel anfing, da unterbrach er mich.
    »Den habe ich gesehen.«
    »Und?«
    »Er ist wieder weg.«
    Die Künstler hatten zugehört. »Ja«, sagte Ray, »ja, er hat den Weg gefunden. Ich wusste es.« Er wischte fahrig über seine Stirn. »Wo kann er sein?«
    »Wo ist das Geisterkind?«, stellte ich eine Gegenfrage.
    »Das wissen wir nicht.«
    »Wahrscheinlich sind sie zusammen geblieben«, meinte Suko.
    »Und ich möchte jetzt ins Haus«, erklärte Rami. »Das steht uns schließlich zu.«
    »Weshalb denn?«
    Er grinste mich an. »Weil wir die untere Wohnung gemietet haben, Mr. Sinclair.«
    »Wie nett. Die Wohnung, in der wir unsere Namen auf dem Boden haben lesen können?«
    »Ja.«
    »Was sollte das eigentlich?« Ich hatte sie bisher noch nicht nach den Gründen gefragt.
    »Wir wollten Sie herlocken. Zwischen uns stand ja noch eine Rechnung offen.«
    »Ach ja?«
    »Komm, Ray, wir werden es auch ohne den Gral versuchen.«
    »Wie denn?«, rief ich.
    »Wir holen unsere Stirnbänder. Vielleicht gelingt es uns, Raniel in seine Schranken zu weisen.«
    »Viel Spaß und Erfolg, die Herren.«
    Sie blieben stehen und überlegten, ob ich es tatsächlich erst gemeint hatte. Aber ich traf keine Anstalten, ihnen zu folgen, was auch Suko verwunderte.
    »Du willst sie ziehen lassen?«, flüsterte er mir zu.
    »Ja.«
    »Und weiter?«
    »Wir fahren zurück.«
    »Wie schön.«
    Er stellte sich nicht quer. Erst als wir im Wagen saßen, da legte er seine Hand auf die meine und hinderte mich daran, den Zündschlüssel zu drehen.
    »So, jetzt wollen wir mal Tacheles reden. Du gibst doch nicht einfach auf, John, das wäre völlig neu.«
    »Richtig. Ich werde jedoch den bestimmten Personen hier im Haus einen Gefallen erweisen und wieder zurückkehren, wenn es dunkel geworden ist. Allerdings bringe ich dann etwas mit. Und zwar den Dunklen Gral.«
    Dieses Geständnis musste Suko zunächst verdauen. Wir waren schon auf der Straße, als er seine Frage stellte. »Hättest du ihn nicht jetzt schon mitbringen können?«
    »Schon, aber ich möchte den Zeitpunkt bestimmen, wann ich ihn einsetze, und ihn mir nicht von den beiden Künstlern vorschreiben lassen. Du siehst, ich befinde mich voll und ganz auf ihrer Linie.«
    »Wie schön für uns«, murmelte Suko…
    ***
    Kate Foreman war froh, dass der Inspektor das Haus verlassen hatte. Nicht dass sie etwas persönlich gegen ihn gehabt hätte, nein, das war es nicht, aber sie wollte allein mit ihrer toten Tochter sein, und sie hoffte gleichzeitig, dass sich der Astralleib noch einmal zeigen würde. Im Prinzip kam sie mit diesen rätselhaften Vorgängen nicht zurecht. Sie nahm diese einfach hin und wollte daraus das Beste machen.
    Die Kerze war schon ziemlich weit heruntergebrannt. Kate wechselte sie gegen eine neue aus. Auch die Vorhänge ließ sie geschlossen. Im Zimmer herrschte eine dumpfe Luft vor. Es hätte mal gelüftet werden müssen, aber das wollte sie nicht.
    Starr lag die tote Millie in ihrem Bett. Kate stellte fest, dass sich ihre Haut verändert hatte. Zwar sah sie noch immer wächsern aus, aber auf den Wangen zeigten sich erste gelbliche Flecken, und der Körper war völlig kalt und steif. Das merkte Kate, als sie einige Male darüber hinwegstrich.
    Sie dachte daran, dass sich ihr Welten eröffnet hatten, aber sie verdrängte das Gefühl einer Gefahr.
    Daran wollte sie nicht mehr glauben. Bisher war sie mit dem Leben davongekommen, und das sollte auch in Zukunft so bleiben.
    Der Geist ihrer Tochter war nicht schlecht. Er wollte weder töten noch verletzen. Er war nur geholt worden, um eine bestimmte Aufgabe zu erfüllen.
    Sie beugte sich über die starre Gestalt. »Es wird alles wieder gut werden«, flüsterte sie. »Du bleibst mir auf eine andere Art und Weise erhalten, Millie…«
    Nach dieser Botschaft verließ sie das Totenzimmer und betrat den Wohnraum, der nach vorn hin lag. So konnte sie in den Park vor dem Haus schauen und bekam in der nächsten halben Stunde alles mit, was sich dort abspielte. Sie sah auch, dass der Inspektor in einen Rover
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