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0681 - Das Sonnen-FÃŒnfeck

Titel: 0681 - Das Sonnen-FÃŒnfeck
Autoren: Unbekannt
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Trennwand.
    Atlan wurde flankiert von Oberst Pernkör, dem Kommandanten der IMPERATOR VII, auf der einen und Godafroy Sanzib auf der anderen Seite. Linus Macey hatte sich abseits gesetzt, fast ans Tischende zur Rechten des Arkoniden. Während er aß, beobachtete er Godafroy Sanzib und sah, wie das Männchen von Sekunde zu Sekunde mehr auflebte, überglücklich darüber, dem Einerlei des Stationsalltags wenigstens für ein paar Stunden entkommen zu sein.
    Während des Hauptgangs wurden zwischen Maahks und Terranern nur wenige und belanglose Worte gewechselt.
    Erst später, als man sich in das vielfältige Gewirr der Nachspeisen stürzte, begann - die eigentliche Aussprache. Mit wenigen, knappen Worten trug der Arkonide sein Anliegen vor.
    Er erklärte nicht, warum er nach lemurischen Transmittern suchte. Aber er machte klar, daß es sich unrein Anliegen handelte, das die Grundinteressen der gesamten Menschheit unmittelbar berührte.
    „Ich vermute", ließ sich auf maahkscher Seite Grek-1 hören, „daß Sie erwarten, es habe sich in jüngster Zeit in der Nähe einer dieser Transmitterstationen etwas Ungewöhnliches zugetragen.
    Leider muß ich Sie enttäuschen. Wir glauben, sämtliche Transmitterstationen innerhalb unserer Galaxis zu kennen.
    Sie werden von uns ständig kontrolliert. Wenn sich das von Ihnen erwartete Ereignis in der Nähe einer dieser Stationen zugetragen hätte, wäre ich längst darüber informiert worden."
    Linus Macey sah Atlans Blick starr werden. Er konnte das Ausmaß der Enttäuschung nachempfinden, das der Arkonide in dieser Sekunde fühlte. Aber plötzlich fuhr der Maahk fort: „Es gibt nur einen lemurischen Transmitter, der aus Gründen, die ich Ihnen später gerne erläutern werde, nicht von uns überwacht wird. Es handelt sich um das Sonnenfünfeck GERCKSVIRA."
    Maceys Aufmerksamkeit wurde abgelenkt. Er hatte das kleine Warngerät zu sich gesteckt, bevor er die IMPERATOR VII verließ. Es befand sich in seiner Brusttasche, und plötzlich hörte er, wie es ein leises Summen von sich gab. Er vergaß alle protokollarischen Bedenken und war sofort auf den Beinen.
    „Vorsicht!" schrie er aus vollem Hals.
    Weiter kam er nicht. Die Tür, die in den mit Sauerstoff belüfteten Trakt der Station hinausführte, hatte sich geöffnet.
    Zwei Gestalten, in schimmernde Energiefelder gehüllt, erschienen in der Öffnung. Macey blickte in die Mündung eines schweren Blasters und tat das einzige, was ihm angesichts dieser Bedrohung übrigblieb: er ließ sich fallen und wälzte sich blitzschnell zur Seite, um aus der Schußlinie des Attentäters zu entkommen.
    Zwei Strahlwaffen entluden sich mit wütendem Fauchen.
    Schreie gellten, Qualm erfüllte den Raum. Linus Macey sah eine weißglühende Energiebahn kaum zwei Meter entfernt durch den Rauch stechen und fühlte den sengenden Hauch der zum Glühen erhitzten Luft. Er hatte jetzt den Tisch über sich und war durch die Stuhlbeine notdürftig gedeckt. So rasch er konnte, robbte er zu der Stelle hin, an der Atlan saß. Das Fauchen der Blaster hörte so plötzlich auf, wie es begonnen hatte. Vor Macey stand eine der Säulen, auf denen der Tisch ruhte und durch die die Servierautomatik die Speisen und Getränke zur Tischplatte hinaufbeförderte, in hellen Flammen.
    Da gewahrte er im Qualm ein dunkles Etwas, das ihm den Weg versperrte. Er packte es und wollte es beiseiteschieben; dann merkte er, daß es sich um einen menschlichen Körper handelte.
    Er beugte sich über ihn und blickte entsetzt in Godafroy Sanzibs gebrochene Augen.
     
    2.
     
    Laren, dachte Macey zornig. Verdammte Laren! Er hatte sie gesehen, hinter der flimmernden Wand ihrer Schutzschirme: gedrungene, kräftige Gestalten, schwarzhäutig, grünäugig, mit vollen, gelben Wulstlip-pen, das kupferrote Kraushaar zu Nestern getürmt.
    Laren! knirschte er. Dann schob er sich unter dem Tisch hervor und stand auf. Der Anblick, der sich ihm bot, war erschütternd.
    Die Tür hatte sich längst wieder geschlossen. Die Attentäter waren verschwunden. Atlan war auf den Beinen, aber er wankte, und sein Gesicht war schmerzverzerrt. Macey bemerkte, daß seine Montur in der Nähe der rechten Schulter einen Brandfleck aufwies. Der Arkonide hatte einen Treffer abbekommen.
    Weiter oben am Tisch lag eine reglose Gestalt am Boden. Nach der Uniform zu urteilen, mußte es sich um einen von Godafroy Sanzibs Begleitern handeln. Anhand des Gesichts konnte man ihn nicht mehr identifizieren. Die Blastersalve hatte den
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