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068 - Der Vampir und die Taenzerin

068 - Der Vampir und die Taenzerin

Titel: 068 - Der Vampir und die Taenzerin
Autoren: Marilyn Ross
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lungere immer noch in der Gegend herum“, fuhr Roger fort. „Er glaubt, daß er sich in den Stallungen oder in einer der Scheunen versteckt hält. So wie die Sache aufgrund Ihrer Geschichte aussieht, hat er auch vermutlich recht.“
    „Vielleicht hatte er sich in der Kapelle eingerichtet, ehe unser Ensemble hierherkam“, vermutete Diana.
    „Könnte sein“, pflichtete Roger bei. „Möglicherweise ließ er etwas im Keller liegen und wollte es holen, als Sie ihn überraschten.“
    „Ich verstehe nur nicht, was ihn hier hält“, bemerkte Elizabeth.
    „Vermutlich versteckt er sich vor der Polizei“, bemerkte Roger. „Der Ellsworther Polizeichef hat schon nach einem Steckbrief Ausschau gehalten, der auf ihn passen könnte. Aber das ist recht schwierig ohne Foto.“
    Diana dachte an das geschändete Grab. „Was er in dem Grab wohl gesucht haben könnte?“
    Roger hob die Brauen. „Damit hat er wahrscheinlich gar nichts zu tun. Ich tippe eher auf Jugendliche, die aus Mutwillen alles mögliche anstellen. Sie können sich keinen Begriff machen, über wieviel Vandalismus wir in der Sommersaison zu klagen haben.“
    Diana lächelte. „Das wird es wohl sein. Ich hatte schon Angst, etwas Übernatürliches könnte mit hineinspielen, weil man doch hier soviel über Geister spricht.“
    „Sie täten besser daran, solchen Unsinn zu überhören“, sagte Roger verstimmt.
    „All diese Vampirgeschichten gehen auf etwas zurück, das vor annähernd zweihundert Jahren passierte“, erklärte Elizabeth mit unsicherem Lächeln. „Die Einheimischen haben ein gutes Gedächtnis. Aber die Geschichte von dem unheimlichen Geist, der die Kapellenglocke läuten soll, ist ein reines Schauermärchen.“
    Diana zog es vor, das Läuten der Glocke in der vergangenen Nacht zu verschweigen, um nicht als überreizte Person zu gelten.
    Um zwanzig Uhr trafen sich alle in der Kapelle. Wieder ließ Mary Wentworth einige der Massenszenen wiederholen, bis sie nichts mehr auszusetzen hatte. Es war schon fast einundzwanzig Uhr, als Mavis und Peter endlich ihren phantastischen Tanz zu der beschwingten Melodie beginnen konnten, die Diana immer, wenn sie sie hörte, an Maine und diesen Sommer erinnern würde.
    Stefan spielte den Walzer mit liebevoller Hingabe, und die beiden großartigen Tänzer schufen ein wirbelndes, schwungvolles Kunstwerk daraus. Mary unterbrach die beiden kein einziges Mal, ein deutliches Zeichen ihrer Zufriedenheit. Diana bedauerte, daß das Privatleben des Ehepaars nicht so harmonisch wie ihr gemeinsamer Tanz war.
    „Eine müde Leistung“, lästerte Alex Carter neben ihr. „Peter kann sein Alter nicht mehr verleugnen.“
    „Aus Ihnen spricht der blanke Neid“, sagte Diana aufgebracht.
    „Glauben Sie das nicht! Ich werde ein Star sein, wenn Norrad nirgends mehr ein Engagement findet.“
    „Peters Stil und Können werden Sie nie erreichen!“
    Alex lachte. „Mavis scheint da nicht Ihrer Meinung zu sein.“
    „Ehemännern die Frauen auszuspannen, beherrschen Sie jedenfalls am besten“, sagte Diana verärgert.
    „Wenn Sie sich etwas mehr für mich interessierten, würde ich vielleicht meine Finger von so mancher Frau lassen“, flüsterte er und versuchte seinen Arm um sie zu legen.
    „Nehmen Sie Ihre Pfoten weg!“ sagte sie. Sie ließ ihn stehen und rannte wütend in die Nacht hinaus.
    Die Unverschämtheit dieses ihr so unsympathischen Alex Carter war nicht zu überbieten. Nur weil er gut aussah, bildete er sich ein, die gesamte Weiblichkeit des Balletts erobern zu können. Er war über alle Maßen von sich eingenommen, und sein Erfolg bei Mavis hatte seine Unverfrorenheit nur noch verstärkt. Mavis war zwar eine gute Ballerina, aber das wahre Wesen dieses Egoisten vermochte sie nicht zu erkennen.
    Jäh fanden ihre unerfreulichen Gedanken ein Ende.
    „Wohin so eilig?“ fragte Barnabas Collins und verbeugte sich höflich vor ihr.
    „Ich habe mich geärgert“, gestand sie. „Aber ich möchte jetzt nicht gern davon sprechen. Ich werde für die Probe nicht mehr benötigt. Könnten wir irgendwohin Spazierengehen? Ich habe Ihnen eine Menge zu erzählen. Einige seltsame Dinge sind passiert, seit Sie uns gestern verlassen haben.“
    „Es ist eine warme Nacht“, meinte Barnabas. „Ist Ihnen Widows Hill zu weit?“
    Diana überlegte. „Ist das nicht, wo die Klippen ganz steil ins Meer abfallen? Ich glaube, dort steht eine Bank.“
    „Stimmt.“
    „Und erzählt man sich nicht recht unheimliche Geschichten über diesen
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