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0676 - Tanz der Totenfeuer

0676 - Tanz der Totenfeuer

Titel: 0676 - Tanz der Totenfeuer
Autoren: Jason Dark
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Kamin in den Wohnungen. Vielleicht lagen die Menschen noch nicht in den Betten, standen statt dessen hinter den dunklen Fenstern und beobachteten die Straße.
    Der Reporter dachte an die Flamme. Sie war einfach aus dem Bild verschwunden.
    Und jetzt?
    Irgendwo mußte sie doch sein! Möglicherweise lauerte sie in der Nähe, um sich zu vermehren. Es hätte ihn nicht gewundert, wenn sich ein mächtiger, dämonischer Brand gebildet hätte und durch das verdammte Dorf gebraust wäre.
    Bill merkte das kalte Ziehen im Nacken. Er kannte das Gefühl. Es lag an seiner Spannung, die er nicht unter Kontrolle bekam. Sie war wie Elektrizität, die floß und erst aufhörte, wenn jemand den Schalter umgelegt hatte.
    Nur hätte Bill gern gewußt, wer die Person am Schalter war und wer daran drehte.
    Totenfeuer in der Nacht. Sie waren aus dem Sumpf gekrochen und hatten so etwas wie eine Mahnwache gehalten. In ihrem Innern hatte er die Gestalten gesehen. Wesen, die nicht aus Fleisch und Blut waren, womöglich eine gespenstische Energie.
    Botschafter aus dem Totenreich…
    Bill fröstelte nicht wegen der Kälte, denn die Heizung arbeitete gut. Er gab sehr genau acht, obgleich die Fahrbahn vor und hinter ihm leer war.
    Es blieb still. Nichts deutete darauf hin, daß Filman unter einer magischen Kontrolle lag. Und doch war ein Mensch gestorben. Brutal umgekommen, verbrannt, eine scheußliche Rache aus dem Jenseits.
    Bills Gedanken irrten ab, als er in die Nähe des Gasthofes geriet, denn ihm war etwas aufgefallen, mit dem er nicht gerechnet hatte. Hinter den Scheiben der Gaststube brannte noch Licht.
    Dabei wußte er genau, daß um diese Zeit geschlossen war. Wer also hockte noch dort?
    Bill rollte an den Straßenrand. Er stieg aus und schaute sich um. Keine Gefahr, nur das Licht hinter den Fenstern irritierte ihn. War der Besitzer noch auf? Er wollte nicht daran glauben. Dann hätte ihm der Mann nicht einen Schlüssel mitgegeben, als Bill ihm erklärte, daß es spät werden könnte.
    Auf den Steinen des Gehsteigs schimmerte ein heller Belag. Der Frost hatte bereits seine Spuren hinterlassen, und Bill mußte einen großen Schritt machen, um eine Eispfütze überschreiten zu können. Danach waren es nur mehr zwei Schritte, die ihn bis an sein Ziel heranführten. Einen Moment wartete er vor der Tür und legte den Kopf schief. Er schaute zwar durch ein Fenster. Was sich dahinter abspielte, konnte er nicht erkennen.
    Bill zog den Kopf ein, als er das Haus betrat. Die alten Dielen bewegten sich unter dem Druck seiner Füße. Es hörte sich an, als würde das Holz leise wimmern.
    Die Tür fiel hinter ihm zu. Bullige Wärme umgab ihn. Er stand im Gastraum. Die dunkle Theke erinnerte ihn an eine kompakte Grenze, als hätte der Wirt damit andeuten wollen: bis hierher und nicht weiter. Dahinter sah er die Flaschen im Regal. Die Zapfanlage auf der Theke glänzte, weil sie am Abend noch geputzt worden war.
    Eindrücke, die er wie nebenbei erfaßte. Er konzentrierte sich auf den einzelnen Gast, der so saß, daß er den Eingang und auch eine Anzahl der Fenster im Auge behalten konnte.
    Der Gast war eine Frau.
    Keine perfekte, aber sehr interessante Frau, die Männer schon anlocken konnte und dies auch tat.
    Zumindest bei dem, was sie über den Bildschirm in die Wohnzimmer schickte.
    Bill kannte sie ebenfalls. Das Ge sicht, das Lächeln, die Stimme, die so sexy klingen konnte.
    Die Frau war Francine Joy!
    ***
    Bill vergaß, daß er vorgehabt hatte, seinen Freund John Sinclair anzurufen, denn diese Person hatte er nicht erwartet. Zum erstenmal stand er ihr Auge in Auge gegenüber, bisher war eigentlich mehr über sie gesprochen worden. Auch Bill und seine Frau Sheila hatten hin und wieder über die Sendungen diskutiert.
    Francine Joy lächelte, ohne daß sich in ihren Augen dieses Gefühl zeigte. Das Lächeln blieb geschäftsmäßig kühl, und ihr Blick streifte den Reporter forschend und auch sezierend, als wollte sie selbst sein Seelenleben erkunden.
    Wußte sie Bescheid? Hatte Francine Joy den Mord an Orson Milton zu verantworten?
    Bill hatte mit Jane Collins über sie gesprochen und auch erfahren, wie gefährlich diese Person war.
    Sie wollte den neuen Weg der Hexen gehen, der allerdings ein alter gewesen war, denn diesen neuen Weg hatte es schon früher gegeben. Er war nur verschüttet gewesen. Erst die Frauen hatten es in den letzten Jahren geschafft, ihn wieder auszugraben. Daran war ja nichts Schlechtes, nur gab es einige Personen, die es mal
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