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0675 - Der falsche Buddha

0675 - Der falsche Buddha

Titel: 0675 - Der falsche Buddha
Autoren: Jason Dark
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suchen. Und könnte er uns dort finden?«
    »Sehr schwer nur.«
    »Stimmt, Rifa.« Suko räusperte sich. »Wo könnten wir eine Nachricht hinterlassen?«
    »Überhaupt nicht«, warf Mandra Korab ein. »Es gibt keine Stelle, die uns beiden bekannt ist.«
    Suko schaute für einen Moment zu Boden. Er sah sorgenvoll aus.
    Von seinem Stab und der Rückkehr bestimmter Kräfte sprach er nicht mehr. Zuvor mußte der Beinlose abgewehrt werden, sonst war auch der Geist des ersten, des Ur-Buddha gefährdet.
    »Machen wir uns auf den Weg?« fragte Rifa.
    »Ja, laßt uns gehen…« Mandra Korab gab die Antwort mit leiser Stimme …
    ***
    Etwas strich über mein Gesicht. Es zeichnete die Konturen der Wangen nach, die der Augenbrauen, die meiner Nase und machte auch vor den Lippen nicht halt.
    Ich kam mir vor wie jemand, der tief in der Erde gesteckt hatte und nun allmählich hervorgeholt wurde, damit er frei atmen konnte. Das Etwas glitt auch über meine Brust hinweg und ließ nur die Umrisse meines geweihten Silberkreuzes aus.
    Ich genoß es, wollte es so lange wie möglich beibehalten und ließ deshalb die Augen geschlossen.
    »John… John … bitte«, so drang die sanfte Flüsterstimme der Frau an meine Ohren.
    Wer war sie?
    Meine Erinnerung lag noch verschüttet. Es würde dauern, bis ich wieder frei denken konnte. Meine Wimpern zuckten, die Augen hatte ich noch geschlossen.
    »Bitte, John… ich bin es, Narina!«
    Ich dachte über den Namen nach. Wer war Narina? Woher kannte sie mich? Lag ich nicht irgendwo in London?
    Die alte Erinnerung explodierte. Traum- oder Trugbilder zerfetzten vor meinen Augen, die Hände glitten an meiner Brust hoch und berührten die Schultern.
    Schon dieser leichte Druck reichte aus, um wieder die Schmerzen in meine Arme zurückzuholen.
    Das brachte mich zurück in die Realität, und auch die Erinnerung stand wieder.
    Ich schaute hoch.
    Narina war da. Ihr Gesicht mit den dunklen Augen, die im Licht einer Ölleuchte glänzten, war mir noch in sehr guter Erinnerung. Sie hatte mich gestreichelt, und ich hob meine rechte Hand, um ihren Arm zu berühren, als zarte Geste der Dankbarkeit. Auch diese Bewegung ließ wieder die Schmerzen aufflammen und erinnerte mich an die schreckliche Zeit im Höllenschacht.
    »Geht es dir gut?« flüsterte sie.
    Mein Lächeln kam mir selbst schmerzlich vor. »Ich weiß nicht so recht«, erwiderte ich leise. »Zwischen gut und gut gibt es noch einen Unterschied. Aber ich lebe, und das habe ich allein dir zu verdanken, Narina.«
    Das beschämte sie. Narina drehte den Kopf zur Seite. »Bitte, sprich nicht so.«
    »Es stimmt aber.«
    »Nein, nicht ganz.«
    »Wie meinst du das?«
    Narina schaute mich wieder an, stand aber gleichzeitig auf. »Später werde ich dir mehr sagen. Ich habe dich nur geweckt, weil ich dich einreiben möchte.«
    Ich war überrascht. »Wie das?«
    »Wir befinden uns hier in der Wildnis, John, das weißt du sehr genau. Es gibt hier keine Tabletten, keine Pharmazie, wie ihr sagt. Aber wir haben andere Heilmittel. Sie werden aus Kräutern und Pflanzen gewonnen. Deren Extrakte helfen oft viel besser als Tabletten.« Plötzlich lächelte sie scheu. »Ich möchte dich nun bitten, deine Hose auszuziehen. Ich will deinen gesamten Körper einreiben.«
    Das war ein Ding. Ich mußte schlukken. »Und dann? Was wird dann passieren?«
    »Das kann ich dir genau sagen. Du wirst schlafen und erst erwachen, wenn die Sonne am Himmel steht. Ich schwöre dir, daß du dich besser fühlen wirst. Und noch etwas. Du brauchst keine Angst um deine anderen Kleidungsstücke zu haben. Ich habe sie alle aufbewahrt. Niemand wird sie dir wegnehmen.«
    »Wenn es jemand gibt, dem ich vertraue, dann bist du es, Narina. Aber ich möchte trotzdem, daß du mir die Hose ausziehst. Ich weiß nicht, ob ich meine Arme bewegen kann.«
    Sie dachte einen Moment nach und meinte dann: »Wenn es dein Wunsch ist, werde ich ihn dir gern erfüllen.«
    Sie tat es und stellte sich dabei äußerst geschickt an. Wenig später lag ich nackt vor ihr.
    Narina trug noch immer ihr Wickelkleid, das ihren Körper wie eine zweite Haut umspielte. Sie verschwand im Hintergrund der Hütte, und wieder bewunderte ich ihre gleitenden Bewegungen. Ich wollte von ihr wissen, weshalb sich die Meinung der anderen geändert hatte, sie aber schüttelte nur den Kopf und vertröstete mich auf später.
    Dabei schleppte sie zwei Gefäße heran, die mit irgendeinem Zeug gefüllt waren, das scheußlich roch. Ich hoffte nur, daß ich
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