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0675 - Der falsche Buddha

0675 - Der falsche Buddha

Titel: 0675 - Der falsche Buddha
Autoren: Jason Dark
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es nicht zu trinken brauchte, allein der Duft konnte einem Menschen schon den Magen umdrehen.
    Sie holte auch zahlreiche Tücher und breitete diese neben den Töpfen aus.
    »Leg dich zuerst auf den Bauch«, bat sie mich.
    Das tat ich. Es war schon spannend. Von den Männern ließ sich keiner in der Hütte blicken.
    Ich hörte ein klatschendes Geräusch, als die Samariterin beide Hände in den Topf tunkte. Einen Moment später klatschte Lauwarmes auf meinen nackten Rücken.
    »Und nun bleib ruhig liegen, John. Alles andere mache ich.«
    »Okay, Miß Sergeant.«
    Narina hatte nicht zu viel versprochen. Sie machte auch alles andere, und sie ging ran wie Blücher. Wie die so sanften Hände sich plötzlich in Knetfinger verwandelten und mich durchwalkten, das war kaum zu fassen.
    Ich bewies ihr in den folgenden Sekunden, daß Männer nicht so hart waren, denn so manches Stöhnen drang aus meinem Mund.
    Vor allen Dingen dann, wenn mein Rücken plötzlich schmerzte, als würde er von Feuerfingern gestreift.
    Da rasten regelrechte Glutbälle vom letzten Wirbel her hoch bis zum Hals. Sie verteilten sich in den Armen und erreichten selbst meine Fingerspitzen.
    Narina kümmerte das nicht. Sie machte unbeachtet weiter. Sie ließ einfach nicht locker, auch mein Stöhnen irritierte sie nicht. Es gab keine Pause.
    Ich fluchte zunächst still vor mich hin. Dann lauter, und ich ließ Narina nicht aus, wobei ich sie mit einem Folterknecht verglich, erntete jedoch nur ein leises Lachen, wobei sie dann weitermachte. »Du kannst ruhig fluchen, John, wenn es dir hilft und guttut. Ja, fluche ruhig, das erlöst auch manchmal…«
    Nein, ich schimpfte nicht mehr. Ich war einfach zu müde geworden, denn allmählich wechselte das Gefühl. Ich hatte nicht mehr den Eindruck, eine Folter zu erleben.
    Dafür würde mein Kreislauf angeregt. Das Blut rauschte in meinen Ohren. Wärme durchflutete mich. Ich hörte kaum, daß mich Narina bat, mich auf den Rücken zu legen. Sie mußte die Aufforderung noch zweimal wiederholen, bevor ich ihr nachkam und dabei feststellte, daß die Schmerzen weniger geworden waren.
    Ihr Gesicht hatte sich verändert. Das Lächeln war zwar geblieben, doch nun las ich in ihren Augen eine Entschlossenheit, die mir einen großen Mut einflößte.
    Zudem stand ich kurz vor dem Wegtreten. Ich erlebte die folgenden Minuten wie in einem Traum. Obwohl das Mädchen mit mir sprach, verstand ich seine Worte nicht.
    Einmal noch riß ich mich zusammen. »Ich muß weg, Narina, ich muß wirklich weg.«
    »Jetzt bist du hier.«
    »Ja, aber man wartet auf mich. Meine Freunde… sie sind nach Gaya gefahren. Da muß ich hin …«
    »Klar, John, wir fahren dorthin. Wir beide. Du kommst noch nach Gaya, das verspreche ich dir.«
    »Wirklich?«
    Ihre Antwort verstand ich nicht mehr, denn da war ich bereits tief eingeschlafen…
    ***
    Narina hatte mir versprochen, daß ich beim Erwachen das Tageslicht sehen würde.
    So kam es auch.
    Es war nicht das berühmte Hervorsteigen aus der schwarzen Tiefe, ich war schlagartig da, öffnete die Augen und stellte fest, daß die Sonne mir durch ein Loch in der Wand direkt ins Gesicht schien und ich gezwungen war, die Augen zu schließen, um nicht geblendet zu werden. Ich wollte mich zur Seite rollen und stellte fest, daß ich weder Arme noch Beine bewegen konnte.
    Dabei war ich nicht gefesselt, nur eingewickelt in helle Laken, die sehr stramm saßen und dabei Beine und Arme gegen meinen Körper preßten. Zuerst wollte ich fluchen, dann jedoch erinnerte ich mich an das Mädchen Narina und seine Bemühungen.
    Sie hatte es geschafft!
    Grund zum lauten Jubel bestand nicht. Aber ich merkte, daß ich in meinem Innern von einer großen Freude erfüllt war, denn die Erschöpfung war vergangen. Nach diesem langen Schlaf fühlte ich mich wie befreit, und der neue Tag war längst angebrochen.
    Einen Blick auf die Uhr konnte ich nicht werfen. Es blieb mir nichts anderes übrig, als zu versuchen, die Zeit am Stand der Sonne abzulesen.
    Schien sie senkrecht auf das löchrige Dache der Hütte?
    Nein, das war nicht der Fall, jedenfalls nicht genau. Wichtig war jetzt nur, daß ich lebte. Den Kopf konnte ich bewegen, und ich sah, daß noch etwas in die Hütte hineingestellt worden war.
    Ein großes Gefäß, das Ähnlichkeit mit einer Wanne besaß und gefüllt war mit einer warmen Flüssigkeit, denn über dem Spiegel lag ein leichter Dunst.
    Was bedeutet das? fragte ich mich.
    Ich konnte mir selbst keine Antwort geben, das
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