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0673 - Raumschiff Erde

Titel: 0673 - Raumschiff Erde
Autoren: Unbekannt
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anstrengender Tag gewesen, und ich bin bis auf den heutigen Tag müdigkeitshemmenden Drogen abhold ... solange ich eine Möglichkeit sehe, das Ruhebedürfnis auf natürliche Weise zu befriedigen. Ich hatte Glück: als mich der Alarm weckte, war es kurz vor Mitternacht. Ich hatte annähernd vier Stunden geschlafen und fühlte mich nach anfänglicher Benommenheit ziemlich fit.
    Auf dem Bildschirm an der Wand neben der Tür flackerte ein rotes Warnsignal, und die Leuchtschrift besagte: UNBEFUGTE SIND AUF UNERKLÄRLICHE WEISE IN DEN GESCHÜTZTEN BEREICH DES BEFEHLSZENTRUMS EINGEDRUNGEN UND SIND IN KÄMPFE MIT DEN ABWEHRORGANEN VERWICKELT.
    Ich war selten so schnell marschbereit gewesen wie in diesem Augenblick. Das Innere von Imperium-Alpha, muß man wissen, war in mehrere Zonen unterteilt, von denen jede bestimmten Sicherheitsvorschriften unterlag. Die äußerste Zone stand dem Publikumsverkehr Tag und Nacht offen. Daran an schloß sich ein Bereich, der der Öffentlichkeit nur während der üblichen Arbeitszeit offenstand. Weiter innen gab es eine Zone, die - außer von den aufgrund ihrer Beschäftigung oder ihres Ranges innerhalb der Verwaltung berechtigten Personen - nur von solchen Leuten betreten werden durfte, die dazu besonders autorisiert worden waren. Diese Zone hieß im offiziellen Sprachgebrauch „der geschützte Bereich" und lag wiederum vor anderen Bereichen, zu deren Betreten immer höhere Geheimhaltungsqualifizierungen erforderlich waren.
    Es war mir - ebenso wie dem Computer, der die Meldung auf meinen Bildschirm geschrieben hatte - unerklärlich, wie die Unbefugten zur Nachtzeit in den geschützten Bereich hatten eindringen können. Gleichzeitig aber konnte ich mir deutlich vorstellen, welche Schwierigkeiten sich daraus für die Abwehrorgane ergaben. Dabei handelte es sich nämlich um Roboter, deren Programmierung es ihnen verbot, Menschen ernsthaften Schaden zuzufügen. Sie konnten die Eindringlinge mit sanfter mechanischer Gewalt abzudrängen versuchen, aber sie hatten nicht das Recht, auf sie zu schießen - nicht einmal mit Narkosestrahlern. Im Augenblick erschien mir das ein ernsthafter Fehler in unserer Sicherheitsplanung zu sein - aber wer hätte auch, in normalen Zeiten, in denen diese Planung erstellt wurde, damit rechnen können, daß es Aufständischen jemals gelingen würde, die Absperrungen zu durchbrechen, die den geschätzten Bereich von den weiter außen liegenden „öffentlichen Zonen trennten!
    In unmittelbarer Nähe meines Quartiers befand sich eine kleine Transmitterstation, die über ein reichhaltiges Instrumentarium an Transportwegen verfügte. Ich wählte den Weg in die Empfangshalle des äußersten Sicherheitsbereiches, der von innen her unmittelbar an die geschützte Zone grenzte, und trat durch den flimmernden Torbogen. Augenblicklich umgab mich tosender Lärm. Ich stand am Rande der großen Halle und blickte durch hohe, gläserne Wände hinaus in den geschützten Bereich mit seinen unzähligen Schaltern und Büros. Unmittelbar jenseits der Wand drängten sich Ketten von Robotern, die einer Horde aufgeregter Menschen zu wehren versuchte, während der Rest damit beschäftigt war, die Installationen des geschützten Bereiches zu demolieren.
    Ich spürte sofort, daß hier etwas grundlegend schiefgegangen war. Sobald Unbefugte versuchten, mit Gewalt in eine der Sicherheitszonen einzudringen, hätten die ersten Kampfroboter auf der Szene erscheinen müssen. Das war nicht der Fall.
    An den Wänden des Rundgangs, der diesseits der gläsernen Wand verlief und die Grenze des äußersten Sicherheitsbereiches bildete, gab es in regelmäßigen Abständen Alarmboxen - kleine Kästen, die mit einer feuerroten Leuchttaste ausgestattet waren.
    Ich betätigte eines der Geräte, und im selben Augenblick durchtobte das Gellen der Alarmsirenen die inneren Zonen des Kommandozentrums. Es würde eine Weile dauern, bis die ersten Kampfroboter auftauchten. Inzwischen mußte ich den draußen in der geschützten Zone kämpfenden Wachrobotern beistehen, die keine Vollmacht hatten, den Eindringlingen ernsthaft entgegenzutreten.
    Durch eine der Energieschleusen verließ ich den Sicherheitsbereich und stieß mitten ins Kampfgetümmel vor. Es herrschte ein heilloses Durcheinander. Die Eindringlinge waren in der Mehrzahl junge Menschen. Sie waren mit Metallstangen, Knüppeln und sonstigen urtümlichen Werkzeugen bewaffnet, mit denen sie auf die sich verzweifelt zur Wehr setzenden Wachroboter einprügelten.
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