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0672 - Das teuflische Ultimatum

0672 - Das teuflische Ultimatum

Titel: 0672 - Das teuflische Ultimatum
Autoren: Jason Dark
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verflucht lang werden konnte. Knife war verschwunden, um mit John zu reden und ihm seine Bedingungen klarzumachen. Es stand für den Inspektor fest, daß John ihn nicht im Stich lassen würde. Wie er ihn kannte, würde er auf die Bedingungen eingehen, nur fragte sich Suko, wie John die Theorie in die Praxis umsetzen wollte.
    Er klemmte in der Röhre wie ein hineingepreßtes Stück Holz, konnte die Arme nicht bewegen.
    Selbst die Hüften schienen an der rauhen Fläche festgeleimt zu sein, doch die Beine und die Füße zog er hin und wieder an, so daß wenigstens sein Kreislauf nicht zusammenbrach.
    Aus der Schale zuckten noch immer die Flammen. Sie waren mittlerweile blasser und kleiner geworden. Längst gaben sie nicht mehr das Licht ab wie zuvor.
    Suko konnte sich ausrechnen, daß sie irgendwann in der nächsten Stunde völlig verlöschen würden.
    Dann war es dunkel, und dann würden die Ratten zurückkehren. Er hatte nach dem brutalen Tod der fetten Wasserratte von den anderen nichts mehr gehört, ging allerdings davon aus, daß sie noch vorhanden waren und in ihren Verstecken auf eine günstige Gelegenheit lauerten, um ihn angreifen zu können.
    Zuvor aber hörte er wieder die Tritte. Schon am Klang erkannte er, daß ihm Knife einen Besuch abstatten würde, und die Spannung in Suko stieg wieder an.
    Der Schlüssel drehte, sich, die Tür kratzte über den Boden. In den Angeln quietschte sie, dann erschien Knife in Sukos Verlies. Der Inspektor schaute in die Höhe. Er suchte im Gesicht des Mannes nach einer Regung, doch die Fassade blieb glatt.
    Knife stellte sich wieder so auf wie bei seinem ersten Besuch. Nur fuhr er die Messer nicht aus dem Schlagring, er hatte ihn auch nicht übergestreift.
    »Wie geht es dir?« erkundigte er sich voller Spott und schaute sich um, als würde er den Raum zum erstenmal betreten. »Mir würde es hier nicht gefallen.«
    »Ja, ich habe auch schon besser gestanden.«
    »Hast du Hunger?«
    »Nicht mehr als sonst.«
    »Aber Durst.«
    »Das schon eher.«
    »Man wird dir etwas zu trinken bringen, Vetter.« Knife grinste wieder. Dabei sah seine Haut aus, als bestünde sie aus Gummi, das allmählich in die Breite gezogen wird. »An meinem Verhalten dir gegenüber kannst du erkennen, daß dein Freund gespurt hat. Sinclair ging auf unsere Bedingungen ein. Er wird Costello dazu überreden, die Macht in London abzugeben. Ist das nicht gut?«
    Suko schaute ihn an und glaubte, nicht richtig gehört zu haben. Das konnte nicht wahr sein, was ihm Knife da unterschieben wollte. Costello war es gewohnt, Befehle zu geben. Er ließ sich von keinem Menschen etwas sagen, erst recht nicht von einer Person wie John Sinclair, die auf der anderen Seite stand. Das war einfach nicht drin, da würde er nie mitspielen. Suko rechnete fest damit, daß John diesen Knife mit einem Trick hingehalten hatte.
    »He, Vetter, was ist? Glaubst du mir nicht?«
    »Es ist schwer.«
    »Dann mißtraust du deinem besten Freund?«
    »Das nicht. Ich stelle mir vor, wie schwer es sein wird, Costello zu überzeugen.«
    »Da hast du recht.« Knife begann zu wandern. Der Widerschein des Feuers erfaßte ihn, huschte über seine Gestalt hinweg und zeichnete sie nach. Manchmal verzerrte er den Körper auch, so daß er selbst zu einem Teil des Schattenspiels wurde. Knife lehnte sich an die Wand. Aus dem Dunkeln drang seine Stimme an Sukos Ohren. »Sinclair wird alles einsetzen müssen, weil er genau weiß, daß es um dein Leben geht. Ihr seid Partner, ihr geht durch dick und dünn, er kann es sich nicht leisten, dich im Stich zu lassen. Costello wird aber nicht kommen wollen und auch keine Lehre annehmen. Die Konfrontation ist vorprogrammiert, Vetter. Sie wird eskalieren, und ich rechne damit, daß nur einer überlebt. In diesem Fall drücke ich deinem Freund die Daumen, so wäre für uns der Weg endlich frei.«
    »Soll John Costello aus dem Weg räumen?«
    »Wäre mir am liebsten.«
    »Daran glaube ich nicht.«
    »Dann hast du Pech. Ich wollte dir auch noch sagen, daß ich ihm ein Ultimatum von drei Tagen gesetzt habe. Länger wirst du es in der Röhre kaum aushalten können. Drei Tage, Vetter, dann sehen wir weiter. Ich wünsche dir viel Spaß.«
    Knife ging, ohne noch ein Wort zu sagen. Auch Suko wollte mit ihm nicht mehr reden. Die Tür fiel zu, der Schlüssel drehte sich von außen, die Tritte verklangen.
    Suko blieb allein zurück!
    Er hatte Zeit genug, über die Worte des Mannes nachzudenken. Drei Tage in der Röhre stecken, das
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