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0671 - Killer-Kobolde

0671 - Killer-Kobolde

Titel: 0671 - Killer-Kobolde
Autoren: Jason Dark
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denn sie hatte noch leckeres Eis.
    »Nein!« beschwerte ich mich. »Erst später.«
    »Kaffee?« fragte Jane.
    »Den ja.«
    Sie stand auf. »Er ist zwar nicht so gut wie der von Glenda, aber ich werde mich bemühen.«
    »Das ist der zweitbeste.«
    Jane lachte Lady Sarah an. »John Sinclair schafft es immer wieder zu lügen, ohne daß er rot wird.«
    »Bewunderst du das an mir?«
    »Manchmal schon.«
    Lady Sarah schaute mich über den Tisch hinweg an. Ich hatte mir eine Zigarette angesteckt und sah etwas nachdenklich aus. »Die Kobolde bereiten mir schon Sorgen. Hast du eigentlich nie gelesen, welche Waffen sie besitzen, wie sie sich wehren und so weiter?«
    »Nein.«
    »Das ist seltsam. Auch Walton Wayne erzählte nichts über Waffen. Er sprach nur von Musikinstrumenten.«
    Sarah Goldwyn hob die Schultern. »Möglicherweise hat er nur die eine Seite kennengelernt.«
    »Das kann sein.«
    »Jedenfalls solltest du die Kobolde auf keinen Fall unterschätzen. Wenn überhaupt, bin ich sicher, daß sie dir nicht nur als Geistwesen gegenüberstehen werden.«
    »Meinst du?«
    »Ja, John.«
    Ich atmete den inhalierten Rauch aus. »Die Geister wären mir lieber. Wenn ich sie nur als Kobolde aus Fleisch und Blut sehe, dann hätte ich Skrupel.«
    »Die vergehen werden, wenn sie dich angreifen.«
    »Das ist möglich.«
    Jane kam mit dem Kaffee. Ohne ihr Honig um den nicht vorhandenen Bart schmieren zu wollen, mußte ich eingestehen, daß er ausgezeichnet war.
    »Dann kann ich mit Glenda konkurrieren?« fragte sie.
    »Fast.«
    »Das ist wenigstens eine ehrliche Antwort, John.«
    Wir blieben noch eine gute halbe Stunde zusammen. Jane Collins wäre gern mitgefahren, was ich nicht richtig fand. Sie sollte sich mehr auf Francine Joy und deren Aktivitäten konzentrieren, denn diese Person aus meinem letzten Fall war dabei, den Kult um die Urmutter Lilith wieder aufleben zu lassen, und das gefiel mir überhaupt nicht.
    Auf Jane konnte ich mich verlassen. Sie würde den Spuren entsprechend nachgehen.
    Im Sommer wäre mir eine Fahrt nach Cornwall lieber gewesen. Zu dieser Jahreszeit mußten wir leider mit miesen Straßenverhältnissen rechnen. Schnee, Glatteis und leider auch Nebel, der besonders in den Feuchtgebieten auftrat.
    In den letzten Tagen war es warm gewesen, aber auch stürmisch. Es hatte Überschwemmungen gegeben und leider schon wieder die ersten Sturmschäden, dabei waren die vom vergangenen Winter noch nicht verkraftet.
    »Du gibst Bescheid?« fragte Jane, als ich mich verabschiedete.
    »Sicher doch.«
    Sie schlang ihre Arme um meinen Hals. Auf meinem Mund spürte ich ihre Lippen und den leichten Druck der Zunge. »Bis später dann. Und gib auf dich acht.«
    »Danke, mache ich. Du aber auch.«
    »Sicher.«
    Beide Frauen standen in der offenen Haustür, als ich zu meinem Rover ging, startete und abfuhr.
    Der Rover stach hinein in das diesige, feuchte London, das so wirkte, als würde es in einem Winterschlaf liegen. Natürlich drehten sich meine Gedanken um die Kobolde, wobei ich mich auch fragte, ob sie tatsächlich alte Schätze bewachten oder ob dies nur Legenden und Märchen waren…
    ***
    Der Hügel!
    Er stand dort wie ein hoher, trotzdem flacher, aber auch sehr breiter Buckel, als hätte vor Millionen von Jahren ein Riese in der Erde versteckt, es aber nicht ganz geschafft, so daß sein Rücken noch herausschaute.
    All die Zeiten über hatte er sich stets gegen den Wind stemmen müssen. Böen, die zumeist aus Westen kamen und über dem Meer richtig aufgeladen wurden. Sie rauschten heran, sie peitschten den Bewuchs, und die hatten auch dafür gesorgt, daß sich auf dem Hügel keine hohen Bäume hielten.
    Was dort an Bäumen wuchs, war klein geblieben, wie in hohen Alpenregionen.
    Dafür hatten sich Unkraut, Gras und Strauchwerk im Boden festgekrallt. An manchen Stellen bildeten sie einen beinahe schon undurchdringlichen Dschungel, der Tieren als Nachtquartier und Rückzugsgebiet diente.
    Es war eine wilde Gegend, die Legenden, Geschichten und Sagen nahezu herausforderte.
    Einige Meilen nördlich lag das Bodnin Moor. Noch düsterer und unheimlicher, aber unterhalb des Hügels, wo es sich flach wie ein gewaltiger See ausbreitete.
    The Gump aber stand wie ein Wächter!
    Menschen bewohnten ihn nicht. Selbst die Schäfer trieben ihre Herden nicht bis auf die flache Kuppe, denn sie wußten genau, daß sie dort nicht stören durften.
    Wenn dies einem Fremden berichtet wurde, lachte der zunächst. Später aber, wenn die Menschen
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