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067 - Der geflügelte Tod

067 - Der geflügelte Tod

Titel: 067 - Der geflügelte Tod
Autoren: A.F.Morland
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verschollen. Er hatte sie schon einmal gesucht und nicht gefunden. Wie sollte er sie jetzt finden?
    Er stellte Cosmar viele Fragen. Der blonde Hüne mußte ihm genau erzählen, wie Tuvvana bei ihm gelebt hatte. Wenn Cosmar Aussprüche von ihr zitierte, hing Cruvs Blick gebannt an seinen Lippen.
    Und er nickte. »Ja. Das sagte sie immer. Ich habe ihre Worte noch im Ohr.« Er griff nach meiner Hand. »Tony, sie darf nicht tot sein.«
    »Vielleicht hat sie einen anderen Beschützer gefunden«, sagte ich.
    »Sie würde bei niemandem lange bleiben«, sagte der Gnom. »Aus Rücksichtnahme. Freunde, es zerreißt mir das Herz, wenn ich an sie denke.«
    »Vielleicht hast du das Glück und findest sie wieder«, sagte ich. »Du mußt es dir nur ganz fest wünschen und darfst die Hoffnung nicht aufgeben.«
    »Tuvvana muß leben«, stieß Cruv mit belegter Stimme hervor, »für mich. Für uns…«
    Es wurde allmählich hell.
    Wir hatten keine Zeit mehr, an Tuvvana zu denken. Es war wichtig, daß wir uns auf den Kampf mit den Vogelmonstern konzentrierten.
    ***
    Jubilee hatte eine Idee, die gefährlich und verrückt war. Wir wußten von Cosmar, daß für jedes vernichtete Monster ein anderes nachkam. Angeblich war dieses aber nicht sofort wieder einsatzfähig. Es wurde gewissermaßen geboren, mußte wachsen - das ging natürlich wie im Zeitraffer - stand aber Shumunga nicht gleich wieder zur Verfügung. Mit anderem Worten, die Reihen unserer Gegner waren für geraume Zeit dezimiert, wenn wir einige Monster töteten.
    Darauf baute Jubilee ihren haarsträubenden Plan, den ich natürlich sofort glattweg ablehnte.
    Aber dieses Mädchen konnte lästig hartnäckig sein, wenn es seinen Willen durchsetzen wollte.
    Sie war von der Idee nicht abzubringen, den Köder zu spielen.
    Jubilee wollte die Vogelmonster anlocken, und wenn sich die fliegenden Ungeheuer auf sie stürzten, sollten wir ihr zu Hilfe eilen.
    »Da kann doch überhaupt nichts schiefgehen«, behauptete Jubilee. »Liebes Kind, da kann sogar eine ganze Menge danebengehen«, widersprach ich ihr.
    »Ich bin kein liebes Kind«, sagte sie leidenschaftlich.
    Mr. Silver grinste. »Wo sie recht hat, hat sie recht. Sie ist einfach nur ein Kind.«
    »Die Fyguns bevorzugen Mädchen«, sagte Jubilee. »Sie werden kommen, wenn sie mich sehen. Dort, wo sie sich eingenistet haben, sind sie schwerer zu vernichten als hier draußen.«
    »Es braucht nur die kleinste Panne zu geben, dann bist du verloren, Jubilee. Sei vernünftig«, sagte ich. »Ich weiß deinen Mut zu schätzen, aber ich kann dein Angebot nicht annehmen. Du bleibst bei uns, und damit hat sich's.«
    Aber mein Wort galt nicht.
    Das Mädchen wirbelte herum, lief zu seinem Pferd, schwang sich auf dessen Rücken und ritt los, ehe es einer von uns verhindern konnte.
    »Sie ist total irre!« stieß ich wütend hervor.
    »Ich glaube, unser Prä-Welt-Floh wird in Zukunft noch für sehr viel Aufregung sorgen«, sagte Mr. Silver.
    »Vorausgesetzt, sie überlebt den heutigen Morgen«, gab ich gallig zurück.
    Die Sonne war inzwischen aufgegangen, und ich sah einen großen schwarzen Schatten lautlos über den Sand gleiten.
    Der erste Fygun hatte Jubilee entdeckt.
    ***
    Ich riß meinen Colt Diamondback aus der Schulterhalfter.
    Ein zweiter und ein dritter Schatten tauchten auf. Die Fyguns kreisten über Jubilee, die sich völlig ahnungslos gab, Sie zügelte ihr Pferd, blickte absichtlich nicht hoch.
    Noch ein Schatten.
    Vier Fyguns.
    Mr. Silver griff zum Höllenschwert. Cruv bereitete sich mit seinem Dreizack auf den Kampf vor. Auch Boram wartete auf seinen Einsatz.
    »Hoffentlich bezahlt sie ihren Mut nicht mit dem Leben«, sagte Cosmar.
    Er hätte das lieber für sich behalten sollen. Ich war ohnedies schon besorgt genug. Mit vibrierenden Nerven wartete ich. Was war los mit den Vogelmonstern? Warum griffen sie das Mädchen nicht an? Rochen sie den Braten? Ich wagte mich zwei Schritte vor und blickte zum Himmel hinauf. Dort segelten sie, die fliegenden Teufel. Eine vierfache schwarze Bedrohung. Unter ihnen das Mädchen, das sie nicht mehr aus den Augen ließen. Ich spürte einen Kloß in meiner Kehle und schluckte.
    Der erste Fygun legte seine Flügel an den Körper, sackte vom Himmel.
    Die anderen folgten ihm.
    Sie streckten ihre Fänge gierig aus. Alle vier wollten das Mädchen packen. -Ich wollte Jubilee warnen, doch das war nicht nötig. Sie reagierte blitzschnell, ließ sich vom Pferd fallen, vergaß nicht, das Schwert
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