Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0667 - Lord der Apokalypse

0667 - Lord der Apokalypse

Titel: 0667 - Lord der Apokalypse
Autoren: Werner Kurt Giesa und Rolf Michael
Vom Netzwerk:
hereingefallen!
    Natürlich… wie hätte er es auch ahnen können?
    Sicher, er wußte, daß er in ständiger Gefahr war, wenn er sich außerhalb von Château Montagne befand. Aber er hatte das nie so richtig ernst genommen. Und überhaupt, wie sollte er Menschen und Dämonen voneinander unterscheiden?
    Außerdem war bislang doch nie etwas passiert!
    Und nun lief er davon. Er hoffte, daß der Dämon in Gestalt seiner Mutter ihn nicht wieder aufspürte. Aber er wußte auch, daß böse Wesen dieser Art über unheimlich starke magische Kräfte verfügten. Er mußte aufpassen!
    Für einen Moment verhielt er, um Atem zu holen. Da sah er, wie jemand von der Straße her in den Häuserspalt trat.
    Es war nicht die Frau, die wie Rhetts Mutter aussah. Aber irgendwie spürte der Junge, daß es sich um den Dämon handelte. Er hatte eine andere Gestalt angenommen, um die Menschen zu täuschen! Vom Professor und auch von Fooly, dem Jungdrachen, der ein so toller Spielkamerad und Freund war, wußte Rhett, daß manche Dämonen so etwas konnten.
    Er hielt den Atem an.
    Dann begann er wieder zu laufen. Er erreichte das Ende des schmalen Durchgangs und fand sich unversehens auf einem Hinterhof wieder.
    Und lief dabei einem Mann direkt in die Arme.
    Der Mann fing Rhett ab, hielt ihn fest.
    »Bleib ganz ruhig«, sagte er leise. »Dir geschieht nichts. Astardis kann dich nicht mehr wahrnehmen.«
    ***
    Der Dämon verharrte.
    Eigentlich gab es gar keine andere Möglichkeit - der Junge mußte sich ganz in der Nähe befinden! Er konnte noch nicht weit gekommen sein. Und doch war er unauffindbar. Astardis war nicht mehr in der Lage, seine ganz spezifische Aura wahrzunehmen.
    Das begriff er nicht. Es spielte hierbei keine Rolle, daß der Dämon selbst sich in seinem geheimen Versteck irgendwo in den Tiefen der Hölle befand; die Gestalt, die sich in Roanne bewegte und nach dem Willen des Dämons ihr Aussehen ändern konnte, war nur ein feinstofflicher Doppelkörper, den Astardis agieren lassen konnte, als wäre er selbst vor Ort.
    Normalerweise hätte er Rhett Saris unbedingt finden müssen! Dessen magisches Potential lag noch brach; es würde sich erst mit Beginn der Pubertät zeigen. Astardis wußte das. Es war immer so gewesen bei den diversen Wiedergeburten des Erbfolgers, es konnte auch diesmal nicht anders sein. Diese Art von Magie änderte sich niemals.
    Und dennoch war die Aura des Jungen verloschen! Ganz plötzlich, von einem Moment zum anderen!
    Es war völlig unmöglich…
    Langsam bewegte sich der Doppelkörper des Dämons weiter vorwärts. Er war sicher, daß der Junge in diesem Durchgang zwischen den Häusern verschwunden war. Wäre er weiter die Straße entlanggelaufen, hätte Astardis ihn dort sehen müssen.
    Also hier…
    Aber warum konnte Astardis ihn nicht mehr spüren?
    Es gab praktisch nur eine einzige Möglichkeit. Ein anderer hatte die Hände im Spiel und schirmte Rhett Saris ab!
    Aber wer?
    Zamorra bestimmt nicht. Der konnte noch nicht so nah sein. Wer aber wagte es dann, sich gegen einen der Mächtigsten unter den Höllenfürsten zu stellen?
    Auch dessen Aura konnte Astardis nicht wahrnehmen! Jener hatte auch sich selbst perfekt abgeschirmt!
    Er ging vorsichtig weiter. Nicht etwa, weil er befürchtete, in eine Falle zu laufen. Das war für ihn kein Problem. Allenfalls sein Doppelkörper konnte vernichtet werden. Das hatte keinen Einfluß auf den Dämon selbst in seinem Versteck in den Höllentiefen, das nicht einmal andere Dämonen kannten. Auch ihnen zeigte er niemals seine Originalgestalt. Nur zu gut wußte er um die Intrigen, die schon viele andere mächtige Dämonen das Leben gekostet hatten.
    Mochten sie seinen Doppelkörper vernichten - ihm selbst schadeten sie damit nicht.
    Selbst der Dämonenkiller Zamorra hatte es bislang nicht fertiggebracht, Astardis ernsthaft zu schaden. Auch er hatte immer nur die feinstoffliche Scheingestalt erwischt.
    Und so würde es auch hier sein, natürlich.
    Aber Astardis wollte den Gegner überraschen. Deshalb war er auf der Hut.
    Er mußte herausfinden, wer sich da einmischte!
    Dann konnte er darangehen, sich an ihm für diese Einmischung zu rächen.
    Nach einer Weile erreichte er den Hinterhof, zu welchem dieser schmale Gang zwischen den Häusern führte.
    Aber da war niemand mehr…
    ***
    Lamyron stürzte ins Meer. Er versank wie ein Stein. Seine Flügel waren nicht in der Lage, sein Gewicht zu tragen.
    Sie waren aus Eisen!
    Dafür hatte die Paradox-Magie des Dunklen Lords
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher