Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0667 - Lord der Apokalypse

0667 - Lord der Apokalypse

Titel: 0667 - Lord der Apokalypse
Autoren: Werner Kurt Giesa und Rolf Michael
Vom Netzwerk:
am Straßenrand zum Stehen. »Und?« fragte sie.
    »Wir werden ihn ab hier wohl zu Fuß suchen müssen«, stellte Zamorra unfroh fest. »Er ist zwischen den Häusern verschwunden.«
    »Na klasse. Hoffentlich hat sein Entführer ihn nicht längst wieder erwischt.«
    Sie stiegen aus.
    »Ich glaube, ich weiß jetzt, wer dieser Entführer ist«, sagte Zamorra plötzlich.
    Fragend sah Nicole ihn an.
    »Ich konnte seine Aura fühlen«, sagte Zamorra leise. »Einen Augenblick lang nur, aber der hat mir gereicht. Es ist…«
    »Wer, zum Teufel?« entfuhr es Nicole, als Zamorra eine Sprechpause machte. »Willst du es künstlich spannend machen? Vergiß es, Mann!«
    »Das will ich nicht«, erwiderte er. »Ich bin nur selbst etwas überrascht. Der Entführer ist Astardis…«
    ***
    Kurze Zeit vorher:
    Lady Patricia Saris schlug um sich. Sie versuchte, ihren Entführer zu verletzen. Aber es gelang ihr nicht. Zu schnell wich er ihren Hieben aus. Er spielte mit ihr; er griff nach ihr, um sie festzuhalten, so daß sie kein Glied rühren konnte, um sie im nächsten Moment loszulassen und ihre Schläge wirkungslos verpuffen zu lassen.
    Wer war der Unheimliche, der sie angegriffen und entführt hatte?
    Und wohin entführte er sie?
    Was war das für eine Welt, in die sie gerissen wurde?
    Unangenehme Erinnerungen erwachten. Erinnerungen an damals, als vor gut drei Jahren der Dämon Zarkahr sie kidnappte und ihr Gewalt antat… Sie hatte lange Zeit befürchtet, schwanger zu werden und Zarkahrs Balg austragen zu müssen. Aber sie hatte Glück gehabt; zu dieser unheiligen Katastrophe war es erfreulicherweise nicht gekommen… [1]
    Drei Jahre reichten, die Erinnerungen einzuschläfern. Und an ihre eigene Sicherheit dachte sie ohnehin weniger als an die ihres Sohnes. Nur war der ebenfalls entführt worden. Sie hatte Professor Zamorra angerufen und um Hilfe gebeten - und nur wenige Augenblicke später hatte der Dämon sie erwischt.
    Zumindest ging sie davon aus, daß es sich um einen Dämon handelte. Wer sonst besaß die Fähigkeit, jemanden in eine andere Welt zu versetzen?
    Und das war definitiv geschehen!
    Warum?
    Eine neuerliche Attacke wie damals die des Dämons Zarkahr? Oder ging es um eine Erpressung? Denn wenn sie »nur« getötet werden sollte, hätte das langst stattgefunden.
    Erst wurde Rhett entführt, jetzt sie… getrennt voneinander und daher sicher nicht vom gleichen Täter. Was bedeutete das? Und gab es eine Chance, daß Zamorra ihre Spur fand?
    Ihr unheimlicher Entführer ließ sie plötzlich los. Im gleichen Moment wurde es stockdunkel um sie herum. Sie taumelte einige Schritte vorwärts, blieb stehen, streckte die Arme aus. Sie versuchte ihre Umgebung zu ertasten.
    Aber das einzige, was sie fühlte, war der Boden unter ihren Füßen. Rechts und links, vorn und hinten gab es nichts.
    »Hallo!« rief sie laut.
    Es kam kein Echo. Ihre Stimme verlor sich in der Unendlichkeit.
    Sie drehte sich einmal um sich selbst. Aber es blieb dunkel, nichts veränderte sich. Langsam sank sie auf den Boden nieder, kauerte sich hin.
    Was erwartete sie?
    Gab es eine Chance, zu entfliehen? Vorerst blieb ihr nichts anderes übrig, als abzuwarten…
    ***
    Asmodayos hatte es geschafft. Er hatte die Frau in seine Gewalt gebracht! Das Kind hatte ihm Astardis zwar vor der Nase weggeschnappt, aber die Mutter war ein guter Ersatz. Damit konnte noch stärkerer Druck auf den Dämonenjäger Professor Zamorra ausgeübt werden.
    Zarkahr würde vor Neid erblassen.
    Asmodayos betrachtete die Gefangene. Sie selbst konnte in ihrem Gefängnis nichts sehen, aber ihm präsentierte sie sich in hellstem Licht. Sein Blick durchdrang die Finsternis, als existiere sie überhaupt nicht, und er durchdrang die Kleidung der Frau. Sie war schön. Der Dämon überlegte, ob er sich näher mit ihr befassen sollte.
    Er kicherte.
    Natürlich, er würde es tun. Er war ja nicht dumm.
    Und so näherte er sich ihr wieder, um die Schönheit ihres Körpers auf seine Weise zu genießen.
    ***
    Rhett Saris rannte um sein Leben. Er war aus dem Auto der Entführerin geflüchtet, hatte noch den Knall gehört, mit dem ein anderes Fahrzeug auffuhr. Aber er warf keinen Blick zurück. Er rannte, und als er einen Spalt zwischen zwei Häusern sah, verschwand er darin.
    Sein Atem flog; er war in heller Panik. Die Frau, in deren Auto er an der Schule gestiegen war, war nicht seine Mutter, sondern ein dämonisches Ungeheuer, das lediglich ihr Aussehen angenommen hatte! Und er war darauf
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher