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0666 - 666 - Die Zahl des Tiers

0666 - 666 - Die Zahl des Tiers

Titel: 0666 - 666 - Die Zahl des Tiers
Autoren: Werner Kurt Giesa und Rolf Michael
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sagte oder tat.
    »Zeige sie mir noch einmal, die Zukunft«, verlangte er.
    Seine Magie erfaßte Lamyron und zerrte den Widerstreb enden zu sich herunter. Lamyron war machtlos; so wie die Kraft des Lords ihn zuvor reglos in der Luft gehalten hatte, so zwang sie ihn jetzt herab. Vor dem Lord kam er auf die Füße.
    »Ich kann dir nicht mehr zeigen, als du schon gesehen hast«, sagte er.
    Der Dunkle winkte ab. »Breite deine Flügel wieder aus. Sofort!«
    Unwillkürlich griff Lamyron zum Schwert, wollte es aus der Scheide ziehen. Aber seine Kraft ging nicht in die Armmuskeln, sondern ins Flügelpaar. Er breitete die Schwingen, die er direkt nach der Landung zusammengefaltet hatte, wieder aus.
    Der Lord kicherte spöttisch.
    »Warum nur versuchst du es immer wieder?« fragte er. »Du weißt doch, daß ich dich zu allem zwingen kann, was ich will. Nun zeige mir die Zukunft.«
    Er betrachtete die Bilder, die entstanden. Er bemerkte dabei sehr wohl, daß der Engel versuchte, genau das zu verhindern. Aber daran lag es nicht, daß die Szenarien einmal mehr seltsam verwaschen blieben.
    Wieder zeigte die Zukunft sich ihm nicht klar.
    Was er sehen konnte, war eine rasante Abfolge von Geschehnissen, die er nicht genau deuten konnte. Manches wurde klar und verständlich, anderes wieder nicht.
    Er sah, wie Lucifuge Rofocale einem Gegner entgegentrat. Einem menschlichen Gegner. Ein Mann in verblichenen Jeans und kariertem Hemd, der einen hölzernen Zauberstab schwang. Lucifuge Rofocale wich mit allen Anzeichen des Entsetzens und der Todesangst zurück, versuchte sich zu wehren, zu fliehen, aber der Stab berührte ihn…
    Und das Bild wurde unklar.
    Ein anderes zeigte den Thron des Höllenfürsten, doch nicht Lucifuge Rofocale saß darauf, sondern ein anderer Einer, von dem eine geradezu unheimliche Aura ausging, die selbst den Dunklen Lord frösteln ließ. Ihm war, als stamme dieser Unheimliche, der mit seltsamem Goldschmuck behängt war, aus einer Zeit vor der Zeit, und über ihm schienen entsetzliche Kreaturen zu schweben, wie selbst der Lord sie noch nie zuvor gesehen hatte. Dieser Unheimliche beherrschte die Hölle, aber…
    Was war das für eine Hölle?
    Sie war - leer!
    Niemand in ihr lebte noch! Kein Dämon, kein Teufel… da waren nur noch jene unheimlichen Schattenkreaturen, die nach Blut dürsteten, nach Dämonenblut, das es nicht mehr gab…
    Schattenkreaturen, die ihre Klauen auch nach den Menschen ausstreckten… und der Dunkle Lord sah sich selbst, auf einem Blutaltar hingestreckt, über ihn gebeugt eine dieser Kreaturen und jener Goldbehängte, in dessen Augen Wahnsinn und ungeheure, ultimative Macht glühten! Etwas entriß dem Lord Blut und Leben…
    »Nein«,, keuchte er. »Dieses Bild kann nicht Wirklichkeit werden!«
    Seine Paradox-Magie schützte ihn!
    Aber - Lamyron zeigte ihm eben dieses Bild…
    Und schon war es wieder anders. Lamyron und Stygia, die Fürstin der Finsternis, die beide gemeinsam über die Welten herrschten, in denen es für den Dunklen Lord keinen Platz mehr gab…
    Alles verlosch, schwand dahin.
    Eine Reihe wirrer, nebelhaft verwaschener Bilder folgte, die der Lord nicht verstand.
    »Warum zeigst du mir nicht Klarheit?« schrie der Lord zornig.
    »Ich habe keinen Einfluß darauf«, erwiderte der Engel, der auch jetzt nicht daran dachte, seinen Bezwinger mit »Herr« anzureden. »Wenn du kein klares, verständliches Bild siehst, liegt es wohl an dir. Vielleicht bist du zu dumm, etwas zu erkennen. Oder«, er wich dem wilden Faustschlag aus, den der wütende Lord ihm versetzen wollte, »es liegt an deiner Paradox-Magie. Sie läßt nichts Eindeutiges zu.«
    »Was weißt du schon davon?« knurrte der Lord verdrossen.
    »Nichts. Ich verstehe diese Magie nicht, die eigentlich gar nicht existieren darf und es doch tut.«
    »Weil sie aus sich heraus existiert!« schrie der Lord ihn an.
    Aber auch das stimmte nicht. Es war wahr und falsch zugleich, wie alles, was mit dieser Magie zusammenhing.
    Aber wenn Lamyron recht hatte -wenn auch die Zukunftsbilder zugleich wahr und falsch waren? Dann gab es eine Chance, dem Tod auf dem Altar zu entgehen. Vielleicht würde es gar andersherum sein. Und er, der Lord, würde dem anderen Zauberer das Leben entreißen.
    Oder - er selbst würde Lucifuge Rofocales Nachfolger…
    Falls dieser wirklich starb…
    Alles war so ungewiß.
    »Wenn du mir keine klaren Bilder zeigen kannst, bist du wertlos für mich«, sagte der Lord.
    »Wirklich?« spottete Lamyron. »Was aber
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