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0666 - 666 - Die Zahl des Tiers

0666 - 666 - Die Zahl des Tiers

Titel: 0666 - 666 - Die Zahl des Tiers
Autoren: Werner Kurt Giesa und Rolf Michael
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dachte Tendyke. Das hier ist etioas anderes als der lange Schlaf, in den er fiel, als seine Welt unterging. Diesen Weltuntergang hat er auf andere Weise erlebt. Wer sagt, daß er unsterblich ist? Möglicherweise ist er längst erfroren. Ein Eisblock. Ein kräftiger Schlag, und er zersplittert in abertausende winziger Eiskristalle…
    Zamorra hatte einmal davon erzählt, wie der Zugang zur Blauen Stadt gesprengt wurde, wie die Eismassen die Stadt und Amun-Re unter sich begruben.
    Jahr um Jahr verging.
    Schnee fiel. Wurde zu Eis. Ließ die Schicht über der Stadt jedes Jahr ein wenig dicker werden. So, wie es schon Jahrtausende lang ging, vielleicht Jahrzehntausende. Angeblich sollten die Blauen Städte rund 40 000 Jahre alt sein. Wie lange schon wurden sie nicht mehr bewohnt? Und wer war so verrückt gewesen, eine Stadt in der Kälte des 6. Kontinents zu bauen? Auch vor 40 000 Jahren war die Antarktis schon eine Eishölle gewesen.
    Und vielleicht war diese versunkene Stadt, nach der die Archäologen forschten, ja nicht mit der Blauen Stadt von damals identisch…
    Aber so ganz glaubte Tendyke nicht daran. Eben, weil dieser Kontinent schon seit Äonen kalt und lebensfeindlich war. Der Abenteurer mußte deshalb davon ausgehen, daß es sich um eben jene Stadt handelte, in der Amun-Re verschüttet und begraben lag…
    Tendyke sah zu, wie die Fracht des Hubschraubers ausgeladen wurde. Er selbst rührte keinen Finger. Das war nicht sein Job. Er war nur für die Sicherheit der Archäologen zuständig. Aber die ahnten nicht einmal, was in der Stadt möglicherweise auf sie wartete.
    Woher hatten sie überhaupt von ihr erfahren? Beziehungsweise der Mann, der die Expedition zusammengestellt und ausgerüstet hatte? Nur eine kleine Handvoll Menschen wußte von der Existenz dieser Anlage tief im Eis. Zamorra, seine Gefährten, vielleicht ein paar Leute bei der NSA, der National Security Agency, oder im Pentagon.
    Tendykes diesbezügliche Fragen waren unbeantwortet geblieben.
    Gerade deshalb reizte ihn dieser Job, der noch dazu unwahrscheinlich gut bezahlt wurde. Dabei brauchte er das Geld nicht einmal. Er hatte genug. Ihm gehörte ein weltumspannender Industriekonzern. Wer Rob Tendyke sah, konnte sich kaum vorstellen, daß dieser Mann Alleineigentümer dieser gewaltigen Industrieholding war mit ihren unzähligen Tochterunternehmen in allen Ländern der Welt, in direkter Konkurrenz zu einem ähnlichen Unternehmen, dem Möbius-Konzern mit Sitz in Frankfurt, Germany.
    Aber an die Firmen und die Konkurrenz dachte der Abenteurer jetzt nicht, der ausnahmsweise nicht seine gewohnte Lederkluft trug, sondern die hier nötige wärmende Schutzkleidung. Er dachte an die merkwürdigen Umstände dieser Expedition.
    Und an die merkwürdigen Namen ihrer Teilnehmer.
    Dr. Roul Cantor, Dr. Rolando Centavo, Ray Corniche, Dr. Rita Chang. Alle mit den Initialen R.C. Auch der Mann in Grau, mit dem Tendyke verhandelt hatte, wies diese Initialen auf - Reginald Cull. Immer wieder hatte Cull auf seinen Auftraggeber verwiesen, dessen Identität er angeblich selbst nicht kannte. Aber eine ganze Menge deutete für Tendyke darauf hin, daß auch jener ominöse Geld- und Auftraggeber diese Initialen besaß.
    Rico Calderone.
    Der Mann in Grau hatte das immer wieder abgeleugnet. Tendyke konnte es ihm nicht nachweisen. Aber er war mißtrauisch. Wenn wirklich sein alter Gegner Calderone hinter der Expedition stand, mußte es einfach eine Falle sein.
    Nur - warum so aufwendig?
    Ging Calderone diesen komplizierten und dabei unwahrscheinlich teuren Weg, weil seine anderen Versuche, Tendyke umzubringen, immer wieder gescheitert waren?
    Einst war Rico Calderone der Sicherheitsmanager der Tendyke Industries gewesen. Irgendwann hatte er versucht, Tendyke zu ermorden. Dafür war er zu einer Gefängnisstrafe verurteilt worden. Stygia, die Fürstin der Finsternis, hatte ihn befreit, wohl, weil sie das erhebliche negative Potential in der Psyche dieses Mannes erkannte. Schließlich war auch ihr sehr daran gelegen, daß Tendyke endgültig starb. Wirklich endgültig. Das gemeinsame Interesse verband die beiden. Bisher hatte Calderone es mit Computertricks versucht. Hatte Tendyke und auch Zamorra in virtuelle Welten geraten lassen. Sie hatten überlebt. Vielleicht ging Calderone jetzt einen ganz anderen Weg und hoffte, daß Tendyke damit nicht rechnete.
    Aber warum war er dann so leichtsinnig gewesen, Hinweise in Form der Namen der Expeditionsteilnehmer zu geben? Irgend etwas
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