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0666 - 666 - Die Zahl des Tiers

0666 - 666 - Die Zahl des Tiers

Titel: 0666 - 666 - Die Zahl des Tiers
Autoren: Werner Kurt Giesa und Rolf Michael
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wenn du glaubst, du könntest mich hintergehen…«
    Sie rief einige Nebelgeister zu sich.
    »Beobachtet ihn«, verlangte sie. »Tut es so, daß er's nicht merkt.« Seit er auch den letzten von Lucifuge Rofocales Schatten abstreifen konnte, fehlte ihm sein magisches Gespür, das ihn ansonsten gewarnt hätte. »Und erstattet mir ständig Bericht. Ihr könnt mich jederzeit stören.«
    Die Nebelgeister huschten lautlos davon.
    Stygia widmete sich wieder anderen Dingen.
    Seit geraumer Zeit herrschte sie nun auf dem Knochenthron. Aber immer noch wurde sie von den wenigsten anderen Dämonen wirklich akzeptiert. Die gehorchten ihren Befehlen, aber sie zeigten sich unzufrieden. Stygia wußte, daß einige von ihnen längst Pläne schmiedeten, sie zu vernichten oder wenigstens zu verjagen.
    Nicht nur, weil sie lediglich durch einen Trick an die Macht gekommen war - einen recht lausigen Trick, den LUZIFER erstaunlicherweise ebenso geduldet hatte wie Lucifuge Rofocale. Nun, vielleicht hatten auch sie diesen Trick nicht durchschaut. Jedenfalls übten gerade diese beiden an Stygia keine Kritik, weder an ihrer Thronbesteigung noch an ihrer Amtsführung.
    Es waren die anderen, die gegen sic opponierten.
    Jene, die auf keinen Fall wissen konnten, was tatsächlich passiert war, als Stygia den Thron bestiegen hatte. Aber jene, denen es nicht gefiel, daß sie in letzter Zeit immer wieder Rückschläge hinnehmen mußte, die ihr ausgerechnet jener Mensch Zamorra bereitete. Egal, was sie tat, um ihn zu vernichten und damit eine Bedrohung für die Schwarze Familie aus der Welt zu schaffen, er überlebte jeden ihrer Anschläge und fügte seinerseits ihr und der Hölle Schaden zu.
    Deshalb wünschten sich viele Dämonen längst Asmodis zurück. Er, der dies Amt länger als jeder andere Fürst innegehabt hatte, besaß auch heute noch, so viele Jahre nach seiner Abkehr von den sieben Kreisen der Hölle, eine gewaltige Ausstrahlung. Er besaß Autorität. Er war stark. Seine Niederlagen, so sie denn geschahen, waren nicht so gravierend wie die Stygias.
    Sie mußte befürchten, daß es nicht mehr lange dauerte, bis die Stänkerer und Intriganten offen gegen sie vorgingen. Aber was schlimmer war, sie würden hinter ihrem Rücken an ihrem Stuhl sägen. Sicher taten sie es schon. Bedauerlicherweise konnte sie nicht jeden überwachen lassen.
    Das Leben wurde allmählich gefährlich…
    ***
    Antarktis, Wilkes-Land:
    Der dritte Transporthubschrauber landete in der von wild aufragenden Eiszacken zerklüfteten Landschaft. Die rasenden Rotorblätter der großen Sikorsky-Maschine peitschten Flugschnee auf. Robert Tendyke wandte sich ab, fing das Gestöber mit dem Rücken auf. Erst, als er sah, daß keine flirrenden Kristallwòlken mehr in der Luft waren, drehte er sich wieder dem Landeplatz der Transportmaschinen zu.
    Ein vierter Helikopter befand sich noch in der Luft. Das Dröhnen und Donnern der Maschinen übertönte jedes gesprochene oder geschriene Wort. Dennoch funktionierte alles nach Plan. Die Luken der gelandeten Maschine öffneten sich, vermummte Gestalten holten die Fracht aus dem Bauch des Transporters.
    Eisiger Wind schnitt messerscharf über Tendykes ungeschützte Gesichtspartien. Er trug eine Kapuze, unter der sich der Funk-Headset für die Verständigung befand, solange bei dem Maschinenlärm niemand sich recht verständigen konnte, und eine Schutz - brille. Aber Mund, Nase und Wangen blieben frei.
    Die Alternative, dachte er, wären Weltraumanzüge gewesen.
    Aber das war für einen Besuch in der Antarktis wohl doch etwas übertrieben.
    Hier war Frühling. Das änderte nichts an der Kälte. Tendyke schüttelte sich; warum zum Teufel hatte er sich auf dieses Abenteuer eingelassen? Ein paar Archäologen, die eine Expedition zu einer versunkenen Stadt tief unter dem Eis der Antarktis durchführten, und er hatte einen Vertrag unterschrieben, demzufolge er für die Sicherheit der Wissenschaftler verantwortlich war.
    Wer sollte sie hier im ewigen Eis bedrohen, wenn nicht das Eis selbst? Gegen das mörderische Klima konnte Tendyke verdammt wenig unternehmen.
    Sicher - es gab eine Bedrohung. Vielleicht. Jene entsetzliche Kreatur, die einst in der Blauen Stadt verschüttet und vergraben wurde. Amun-Re, der Schwarzzauberer aus dem alten Atlantis.
    Aber er wurde nur dann gefährlich, wenn jemand ihn aus dem Eis befreite.
    Aber wer würde so wahnsinnig sein?
    Die Stadt ließ sich auch erforschen, ohne Amun-Re zu befreien.
    Falls er denn noch lebt,
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