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0665 - Die Vulkan-Diebe

Titel: 0665 - Die Vulkan-Diebe
Autoren: Unbekannt
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in einen Sessel, nahm hilflos einige Fotos in die Hand und betrachtete sie, ohne sie tatsächlich zu sehen.
    „Das wäre ein Verbrechen an Gopstol-Maru und an der Chmorl-Universität."
    „Aus unserer Sicht, Dorit. Rhodan will die Universität und das Chmorl-Metall vor dem Zugriff der Laren retten."
    „Aber er würde alles zunichte machen."
    „Noch ist es nicht soweit", sagte der Rektor. „Wir werden uns erst einmal anhören, was man sich bei dieser Aktion überhaupt gedacht hat."
    Er nickte Frank zu.
    „Kommen Sie mit mir", bat er.
    Sie verließen das Astro-physikalische Institut und kehrten in das Rektorat zurück. Der Universitätsbetrieb verlief so ruhig wie sonst auch.
    „Wie werden die Studenten reagieren, Frank? Was meinen Sie?"
    Der Rektor betrat sein Arbeitszimmer, das mit allen modernen Kommunikationsmitteln ausgestattet war und sogar ein Hyperkom enthielt. Paylusche hätte die Flotte der 64 Tender direkt anrufen können, aber er tat es nicht.
    Frank Eigk setzte sich in einen Sessel.
    „Das ist schwer zu sagen", erwiderte er. „Das Chmorl-Metall sorgt dafür, daß die Studenten ausgeglichen, heiter und aufnahmebereit sind. Es dämpft durch seine spezifische Strahlung im allgemeinen Aggressionen. Wie es aber in diesem Fall aussieht, läßt sich nur schwer vorhersagen. Immerhin ist es trotz Chmorl hin und wieder zu tätlichen Auseinandersetzungen zwischen den Studenten gekommen."
    „Wir haben einen schweren Fehler gemacht, Frank. Wir hätten Dorit sagen müssen, daß er den Mund halten soll."
    „Das können Sie auch jetzt noch tun."
    „Ich werde es versuchen."
    Frank Eigk erhob sich erregt und ging zum Fenster. Er blickte auf den Vulkankegel, der sich bis zu einer Höhe von 1.480 Metern über der Universität erhob. Die Hänge stiegen sehr sanft an. An seiner unteren Rundung durchmaß der Berg annähernd zwanzig Kilometer. Der verschüttete Schlund hatte einen Durchmesser von etwas weniger als zweieinhalb Kilometern. Die Felsen und Aschemassen waren mit Gebäuden bedeckt, die teils aus der Vorzeit stammten, wo sie von dem untergegangenen Intelligenzvolk errichtet worden waren, teils aus den letzten Jahren. Sie alle würden zerstört werden, sollten sich die Beauftragten Rhodans mit Desintegratorfräsen an den Berg heranmachen. Aber nicht nur das verstörte den Assistenten. Die Urbewohner der Chmorl-Welt hatten Stollen in das Gestein getrieben und zahllose Räume und Hallen geschaffen. Im erkalteten Innern des Vulkans verbarg sich noch eine ganze Welt In ihm ruhte die vergangene Kultur mit ihren vielfältigen Geheimnissen.
    Sollte man auf den Gedanken kommen, den Berg einfach zu zerschneiden, dann mußten die Fräsen dabei zwangsläufig alles zerstören, was sich an unersetzlichen Relikten im Gestein befand. Frank Eigk vermutete, daß die Wissenschaftler bis auf den heutigen Tag nur etwa zehn Prozent der subplanetaren Anlage entdeckt hatten. Es gab genügend Hinweise darauf, daß der ganz große Durchbruch unmittelbar bevorstand.
    „Frank!"
    Er fuhr zusammen und drehte sich um.
    „Ich habe Sie mindestens fünfmal gerufen, Frank", sagte der Anti. „Was ist los mit Ihnen?"
    „Entschuldigen Sie, bitte."
    „Es ist zu spät, Frank. Dorit hat schon bekanntgegeben, was er herausgefunden hat."
    Frank Eigk drehte sich wieder um und blickte erneut aus dem Fenster. Er sah, daß die Studenten erregt durch die Gänge hasteten. Alle bewegten sich in der Richtung zum Auditorium maximum.
    „Was werden Sie tun. Paylusche?"
    „Was schlagen Sie vor, Frank?"
    „Ich weiß nicht, was ich sagen soll."
    Der Anti-Priester kam zu ihm und legte ihm beide Hände auf die Schultern.
    „Haben Sie kein Vertrauen zu mir, Frank?"
    „Doch, Paylusche, aber wir müssen es verhindern. Mit allen Mitteln. Ich begreife einfach nicht, wie Rhodan eine solche Entscheidung hat fällen können."
    „Er hat seine Motive, Frank. Ich bin sogar davon überzeugt, daß er sich alles sehr genau überlegt hat. Dennoch ...es darf nicht sein. Kommen Sie. Wir gehen ins Audi max."
    Im größten Vorlesungssaal der Universität hatten sich bereits etwa tausend Studenten versammelt. Einer der wissenschaftlichen Assistenten von Professor Herbert Ester Dorit hielt einen sehr polemischen Vortrag, in dem er sich leidenschaftlich dafür einsetzte, den Chmorl-Berg vor dem Zugriff der Tender-flotte zu retten. Das Auditorium folgte seinen Worten mit wütender Zustimmung. Niemand ließ sich durch die Ankunft des Rektors stören.
    Frank Eigk beobachtete den
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