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0665 - Die Gruft des Druiden

0665 - Die Gruft des Druiden

Titel: 0665 - Die Gruft des Druiden
Autoren: Werner Kurt Giesa
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allmählich doch Sorgen darum zu machen, wie er wieder in seine Zeit zurückkehren konnte.
    Denn ob es hier Regenbogenblumen gab, wagte er zu bezweifeln…
    Und er sah noch eine weitere Gefahr auf sich zukommen: wenn er wieder in die Gegenwart gelangte - gab es dann das tödliche Feuer und das flammenspeiende Tentakelmonstrum immer noch?
    Der Mann, den Torran den Ersten genannt hatte, unterbrach seine Gedanken schroff. »Zu leben? Dieser lebt nicht mehr, wir haben ihn zu Grabe getragen, wie er meinen Vorgänger zu Grabe trug und dessen edelsten Freund, den alten Kortas! Wir haben das Totentor hinter Torran geschlossen, nachdem die Götter seine Seele zu sich riefen! Was hier steht, ist tot!«
    »Nein!« schrie Torran auf. »Das stimmt nicht, Erster ! Siehst du nicht, daß ich lebe? Die Götter haben mir ein zweites Leben gewährt!«
    »Die Götter gewähren niemandem ein zweites Leben!« donnerte der Mann, der wohl das darstellte, was in der Gegenwart als Fürst bezeichnet wurde, nur hatte es diese Bezeichnung um 500 vor Christus in dieser Form noch nicht gegeben. Dabei wunderte Zamorra sich, daß er ihn und die anderen so gut verstehen konnte. Er besaß zwar ein ausgesprochenes Talent, sehr schnell mit fremden Sprachen zurechtzukommen, aber über die Lautbildung, über die Sprache dieser Menschen war praktisch nichts überliefert. Lag es an der Art dieser Zeitreise, daß er trotzdem verstand, was gesprochen wurde? Oder - befand sich vielleicht nur sein Geist hier, während der Körper in der Gegenwart verblieb - und möglicherweise verbrannt wurde?
    »Ich bin euer Druide!« brüllte Torran zurück. »Ich bin es, mit dem die Götter reden! Du wagst es, an ihren und meinen Worten zu zweifeln?«
    »Ich bin unser Druide«, sagte ein anderer Mann, der sich jetzt nach vorn schob. Bisher war er von den Bewaffneten verdeckt gewesen.
    Er war sicher kaum älter als 19 oder 20 Jahre.
    »Barrant!« entfuhr es Torran. »Mein Schüler!«
    »Ich war der Schüler des Druiden Torran«, sagte der Jüngling. »Doch Torran ging zu den Göttern. Nun bin ich der Druide Barrant. Ich schütze diesen Ort. Und ich sage, daß Torran nicht lebt. Was wir sehen, ist sein Geist.«
    »Das ist Unsinn!« fauchte Torran.
    »Warte, ich werde es dir beweisen!«
    Er ging auf Barrant und den Fürsten zu. Reglos blieben die beiden stehen, während ihre Begleiter eher zögernd und unsicher die Speere und Schwerter hoben. Dann berührte Torran den jungen Druiden, der zu seinem Nachfolger geworden war, und -Etwas Eigenartiges geschah.
    Torran ging einfach durch ihn hindurch.
    Lars Menkenberg prallte von ihm zurück. Während er zurücktaumelte, sah Zamorra, wie Barrant zwar auch einen Schritt zurück machte, als sei er gerammt worden, aber Torran selbst ging noch ein paar Schritte weiter, wich überrascht zur Seite und kehrte dann zu Menkenberg zurück, mit dem er unverzüglich wieder verschmolz.
    »Seht ihr?« rief Barrant. »Er ist nur ein Geist. Er ging durch mich hindurch. Lebte er, hätte er mich dabei zu Boden gestoßen. Das geschah nicht. Ich werde die Götter befragen und einen Zauber weben, daß der unselige, ruhelose Geist uns nicht schaden kann und dorthin zurück geht, von wo er gekommen ist. Erinnert euch: er wollte nie sterben. Seine Seele findet nun keine Ruhe. Ich werde dafür sorgen, daß dies nun doch geschieht, und er wird mir, seinem einstigen Schüler, dafür danken und bei den Göttern für mich sprechen, wenn auch ich einst meinen letzten Weg gehe und dieses Leben verlasse.«
    »Das kannst du nicht tun, Barrant«, keuchte Torran verzweifelt. »Du würdest mich töten!«
    »Du bist tot. Begreife es endlich.«
    »Was ist mit dem da?« fragte der Fürst und deutete auf Zamorra.
    Von Menkenberg sprach niemand!
    Hatte außer Zamorra keiner sein blitzschnelles Auftauchen aus dem Nichts bemerkt, das im gleichen Moment wieder sein Ende fand, als Torran wieder mit ihm verschmolz?
    Der junge Druide schüttelte den Kopf. »Du bist der Erste «, sagte er. »Was denkst du, was man mit ihm tun soll?«
    »Vielleicht einmal mich fragen«, machte Zamorra sich bemerkbar, der sich mittlerweile wieder aufgerichtet hatte. »Wir sollten ein wenig miteinander reden.«
    »Wozu?« brummte der Fürst. »Wir werden ihn nehmen und töten. Er gehört nicht hierher. Er ist mit dem Geist des Toten hier erschienen. Er ist ebenfalls tot. Wir werden das in Ordnung bringen.«
    Zamorra schnappte nach Luft. »Ihr macht einen Fehler!« stieß er hervor. Langsam näherte
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