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0664 - Tunnel durch die Zeit

Titel: 0664 - Tunnel durch die Zeit
Autoren: Unbekannt
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Ihr habt die besten Aussichten auf Erfolg."
    „Danke!" sagte Kralunt. Ich schalte jetzt ab."
    „Viel Glück!" erwiderte sein Gesprächspartner. Der Bildschirm wurde dunkel.
    Viel Glück! dachte Epitcher bitter. Habt ihr Glück, werden die Menschen des Solsystems Unglück haben. Ich werde nicht zulassen, daß es dazu kommt.
    Er holte noch einmal tief Luft, dann schloß er blitzschnell seinen Raumhelm und aktivierte den Telekom. Hastig sagte er den Kode auf, der zur Aktivierung der Säuregeschütze erforderlich war.
    Kralunt merkte im letzten Moment daß der Terraner etwas unternahm. Doch bevor er ahnen konnte, was das zu bedeuten hatte, eröffneten überall im Container die Säuregeschütze ihr gezieltes Feuer.
    Sie verschonten nur eine Person, die, die das Kodesignal aussandte.
    Es ging alles sehr schnell. Doch Thornt Epitcher wußte, daß seine Zeit dennoch knapp bemessen war. Er sprang auf. An toten und sterbenden Überschweren vorbei eilte er aus der Schaltzentrale.
    Im einzigen Antigravlift wallte tödlicher Säurenebel, deshalb nahm der Major die Nottreppe, auf der sich bei Feuereröffnung kein Überschwerer befunden hatte.
    Er raste die Treppe förmlich hinab.
    Dennoch kam er nicht sofort in den Raum mit den Notaggregaten, denn vor ihm waren etwa zwanzig Überschwere von Säuregeschützen getötet worden. Dabei hatten sich die Wände teilweise aufgelöst, und die Decke war über den Toten zusammengebrochen.
    Gleich wird der Transmitter uns abstrahlen! dachte Epitcher, während er sich mit Hilfe einer intakten Impulswaffe, die einem Überschweren aus der Hand gefallen war, durch die Trümmer arbeitete. Die SVE-Raumer können von den Säuregeschützen nicht zerstört werden. Damit bleibt die Gefahr für das Solsystem akut.
    Endlich erreichte er den kleinen Maschinenraum.
    Auch hier lagen tote Überschwere. Einer hatte trotz seiner tödlichen Verletzungen noch versucht, den kleinen Telekom des Maschinenraums zu erreichen, um Hilfe herbeizurufen. Es war ihm nicht mehr gelungen.
    Der Major riß die Abdeckplatte von der getarnten Selbstvernichtungsschaltung. Der rote Knopf schien ihn anzustarren. Daneben befand sich das Zählwerk für - die Zündverzögerung.
    Ich will noch nicht sterben! durchfuhr es Thornt Epitcher, während er das Zählwerk auf Null stellte.
    Dann senkte sich sein Finger auf den roten Knopf, verharrte noch einen Herzschlag lang darüber - einen allerletzten Herzschlag lang -, dann preßte er sich fest auf den Knopf.
    Der Container explodierte in dem Moment, in dem er durch das Entstofflichungsfeld des Transmitters ging. Er war zu diesem Zeitpunkt nicht mehr völlig materiell, aber auch noch nicht völlig entmaterialisiert.
    So kam es, daß diese eigentümliche Explosion sowohl innerhalb der Basisblase als auch innerhalb des Schwellentransmitters der Temporalschleuse registriert wurde, ohne irgendwo Schaden anzurichten.
     
    *
     
    Der Überschwere Leticron nahm die Nachricht von der Explosion des Containers und damit vom Verlust fünftausend Überschwerer, zweier SVE-Raumer und ihrer Besatzungen mit ausdruckslosem Gesicht entgegen.
    Er befand sich zu diesem Zeitpunkt noch in der Kommandozentrale der HATRON-YMC.
    „Es hat also nicht geklappt", meinte er und schrieb damit fünftausend seiner Soldaten ab. „Ich muß diesen Terraner bewundern. Er hat echten Mut bewiesen, denn er dürfte ja gewußt haben, daß er ebenfalls sterben würde." Er wandte sich an Hotrenor-Taak.
    „Es war mein Fehler, Major Epitcher an Bord des Containers gehen zu lassen, Verkünder der Hetosonen. Dafür muß ich mich bei Ihnen entschuldigen."
    „Sie konnten nicht voraussehen, daß der Terraner sich in voller Erkenntnis der daraus resultierenden Konsequenz für ihn selbst opfern würde", erwiderte der Lare.
    „Ich hätte es mit einkalkulieren müssen", erwiderte Leticron.
    Er blickte zu den Hyptons empor und registrierte erstaunt, daß die zu einer Traube zusammengeballten Flugwesen reglos verharrten, obwohl sie sich bisher stets durcheinander bewegt hatten.
    „Es geschieht nicht zum erstenmal, daß Terraner sich bewußt opfern, um Unheil von ihrem Volk abzuwenden", fuhr er fort.
    Warum bewegen sich die Hyptons nicht? überlegte er. Hat der Schock über die Zerstörung des Containers und die Vernichtung der beiden SVE-Räumer sie gelähmt?
    Nein! entschied er. Diese Wesen würden sich niemals über die Vernichtung zweier SVE-Raumer aufregen. Sie würden es auch gelassen hinnehmen, daß einer ihrer Pläne
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