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0660 - Operation Bumerang

Titel: 0660 - Operation Bumerang
Autoren: Unbekannt
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ich nicht, ob an Bord der Schiffe, die auf der Hundertsonnenwelt stehen, Spezialtransmitter sind, die von der Kuppelstation aus mit Hilfe eines Gehirnwellen-Justators auf Empfang geschaltet werden können."
    „Das weiß ich auch nicht", erwiderte Mang Hetely. „Immerhin hast du mehr für uns getan, als ich je vermutet hätte. Du bist großartig, Mädchen."
    Er küßte sie, dann erklärte er: „Speech muß es einfach versuchen. Wenn ein Spezialtransmitter auf seine Justatorimpulse anspricht, merkt er es. Dann soll er mir ein Zeichen geben."
    Saphira Colche nickte.
    „Ich werde ihm ausrichten, er soll in diesem Fall die Blinker, die eine"Aktivität der Transmitterstation anzeigen, innerhalb von drei Minuten fünfmal einschalten."
    „Er soll es heute um vierundzwanzig Uhr tun", erwiderte Hetely.
    „Ich werde mich rechtzeitig an dem Fenster postieren, von dem aus ich die Stationskuppel sehen kann."
    Er blickte zum Fenster, als ein dumpfes Dröhnen anschwoll und die Luft erzittern ließ. Auch der Boden erzitterte plötzlich.
    Saphira und Mang traten zu dem großen Fenster, von dem aus sie nach Norden blicken konnten. Dort dehnte sich eine Ebene, hinter der ein schmaler Bergrücken aufragte - und dahinter lag, wie die beiden Menschen wußten, eine der größten Raumschiffswerften der Posbis, zu der selbstverständlich ein entsprechend großer Raumhafen gehörte.
    Schweigend beobachteten Saphira und Mang, wie etwa hundert skurril geformte Gebilde langsam aus dem Himmel herabsanken.
    Es waren Fragmentraumschiffe. Ihre Impulstriebwerke arbeiteten nicht, sonst wäre dieser Teil des Planeten von Glutorkanen verwüstet worden.
    Sie landeten mit Hilfe von projizierten Kraftfeldern besonderer Struktur, sogenannten energetischen Landegerüsten. Aber allein die Luftverdrängung dieser gigantischen Raumschiffe sowie die Begleiterscheinungen der Kraftfeldprojektionen erschütterten sowohl die Lufthülle des Planeten als auch die atomare Struktur der festen Materie.
    Es war, als wäre die Hundertsonnenwelt von einer riesigen Stimmgabel angeschlagen worden. Ein durchdringendes Singen und Klingen erfüllte alles. Der Blick trübte sich, und die Körperhaare schienen sich aufzuladen. Als Mang Hetely über Saphiras Haar strich, sprang knisternd ein Funkenbündel zwischen beiden Menschen über, und Saphira schrie unterdrückt auf.
    Dann tauchten die Fragmentschiffe hinter" dem Bergrücken unter. Draußen fauchte ein Windstoß heran und wirbelte Staub und Blätter auf. Elmsfeuer tanzten auf den Kommunikationsantennen der Villen. Ein schrilles Heulen kam auf, schwoll zu grausamer Heftigkeit an - und brach urplötzlich ab.
    Hoch über den Bergen flackerte ein haarfeines Netz seltsamer Energien und erlosch sofort wieder. Das Singen und Klingen erstarb, die Elmsfeuer erloschen, der Wind legte sich.
    Saphira und Mang blickten sich an.
    „Das ist der Anfang", erklärte Mang Hetely mit dumpfer Stimme.
    „Das Zentralplasma holt die ersten Verbände seiner Flotten auf die Hundertsonnenwelt, um die Schiffe mit Hoschtras Paraventil auszurüsten. Wir dürfen nicht länger warten, sondern müssen etwas unternehmen.
    Die Industrielle Kapazität der Posbis ist derart gewaltig, daß sie sämtliche Einheiten ihrer Flotte innerhalb einer Woche mit der neuen Waffe ausrüsten könnten, wenn sie wollten."
    „Ich werde gehen, Mang", sagte Saphira. „Verlaß dich darauf, zusammen mit Speech und den Technikern der Transmitterstation werde ich einen Weg finden."
    Mang zog sie noch einmal an sich und küßte sie, dann schob er sie zur Tür.
    „Alles Gute, Kleines!" sagte er zum Abschied.
    „Es wird alles gut werden", erwiderte Saphira lächelnd.
    Als sie gegangen war, trat Mang Hetely wieder zum Fenster.
    Er wollte sehen, wie Saphira abfuhr. Der Robotgleiter, mit dem sie gekommen war, stand draußen.
    Nach einer Weile hob der Robotgleiter ab, zog steil hoch und raste davon.
    Oberstleutnant Hetely merkte, wie sich alles in ihm verkrampfte.
    Der Gleiter war abgeflogen, ohne daß Saphira eingestiegen war. Folglich befand sie sich noch hier.
    In diesem Moment startete ein zweiter Gleiter hinter dem Ostflügel der Villa hervor. Durch das transparente Dach glaubte Hetely sekundenlang das blonde Haar von Saphira zu sehen.
    Aber dieser Gleiter nahm Kurs nach Norden, obwohl Saphira doch nach Süden mußte.
    Hetely preßte die Lippen zusammen.
    „Ich hätte es mir denken können", murmelte er. „Das Zentralplasma hat einen Fehler begangen, als es zuließ, daß
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