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066 - Die Saat des Parasiten

066 - Die Saat des Parasiten

Titel: 066 - Die Saat des Parasiten
Autoren: Dämonenkiller
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Instrument, kam hinter dem Schreibtisch hervor und eilte auf Dorian zu.
    Er hatte es geschafft, sich dem Blick von Cocos hypnotisierenden Augen zu entziehen. Das scharfe blitzende Messer stieß vor. Dorian schlug ihm auf die Hand und wich aus. Doch der Arzt behielt trotz seines furchtbaren Zustandes die Gewalt über sich. Er ließ die Waffe nicht los. Der Haß verlieh ihm ungeahnte Kräfte.
    Plötzlich bemerkte er den winzigen Don Chapman, gab einen heulenden Laut von sich und stürzte sich auf Don. Dr. Mellows lief Amok. Er wußte nicht mehr, was er tat. Mit wüsten Rufen hetzte er dem flüchtenden Puppenmann nach, warf sich auf ihn und hackte mit dem Messer wie ein Wahnsinniger auf den plastifizierten Fußboden. Don entkam ihm und rettete sich unter einen Stahlschrank, in dem sich Ampullen, Reagenzgläser und Packungen mit Arzneimitteln befanden.
    In Dorian verdichtete sich in diesem Moment der Verdacht zur Gewißheit: Was in Cluebury vor sich ging, hatte keine ausschließlich klinischen Ursachen. Dr. Mellows Verhalten bestätigte ihm endgültig, daß die Mächte des Bösen am Werk waren. Der Fürst der Finsternis hatte wieder seine Kräfte entfesselt.
    Der Dämonenkiller handelte, bevor der Arzt Schlimmeres anrichten konnte. Er machte eine Handbewegung zum Hals hin, holte seinen Talisman hervor und löste ihn mit einer einzigen energischen Geste von der Kette. Es war die Gnostische Gemme, die er als Dämonenbanner bei sich trug. Entschlossen ging er damit auf den Mann zu.
    Dr. Percy Bysshe Mellows erblickte die Gnostische Gemme und duckte sich. Der auf dem Edelstein abgebildete Abraxas und die Schlange, die sich in den eigenen Schwanz biß, verfehlten ihre Wirkung nicht. Böse fauchend zog sich der Arzt zurück. Dorian gelang es, ihn in eine Ecke hinter dem Schreibtisch zu treiben.
    „Rian, hier liegt eine aufgezogene Spritze", verkündete Coco, die einen weiteren Metalltisch im Behandlungszimmer in Augenschein genommen hatte.
    „Vielleicht war die für uns gedacht", sagte Don. „Möglich, daß er gewußt hat, daß wir kommen." Dorian ließ den ohnmächtig schnaufenden Dr. Mellows nicht aus den Augen.
    „Der dämonische Einfluß hat von ihm Besitz ergriffen. Er ist ein Besessener. Coco, ich schlage vor, du gibst ihm die Spritze. Dann werden wir ja sehen, was passiert."
    „Wagt es nicht, näher zu kommen!" stieß Dr. Mellows hervor. Seine Stimme klang tief und unwirklich, so, als käme sie direkt aus der Hölle. „Jeden, der mich anfaßt, zerfleische ich."
    Coco quittierte seine Drohungen und gräßlichen Flüche mit einem rätselhaften Lächeln. Unerschrocken schritt sie auf ihn zu. Und jäh erstarrte der Arzt. Coco hatte sich in einen schnelleren Zeitablauf versetzt. Sie bewegte sich mit normaler Geschwindigkeit, während die Umstehenden erstarrten. Allerdings waren Dorian und Don dank .ihrer außergewöhnlichen magischen Fähigkeiten in den schnelleren Ablauf einbezogen.
    Der Dämonenkiller hielt Dr. Mellows' Arm vorsichtshalber fest. Coco verpaßte ihm den Inhalt der Kanüle. Gleich darauf trat sie zurück, um sich wieder in den normalen Zeitablauf zu versetzen.
    Dr. Mellows bewegte zunächst die Arme, dann die Beine, dann den Kopf. Er begann wieder lästerliche Verwünschungen gegen die Eindringlinge auszustoßen und sah sich nach Waffen um. Falls die Spritze dafür vorgesehen war, die drei Freunde oder einen von ihnen vorübergehend unschädlich zu machen, so verfehlte das Mittel bei diesem Mann seine Wirkung.
    Dorian hob die Gnostische Gemme. Dr. Mellows schlug die Hände vor sein abscheuliches Gesicht, stieß heisere Laute aus und ließ sich dann auf dem Boden nieder. Er wälzte sich umher und schlug mit den Fäusten und Füßen.
    „So hat es keinen Zweck", bemerkte Dorian. „Wir müssen ihn fesseln, um ihn untersuchen zu können."
    „Ich habe Lederriemen gesehen", meldete Don Chapman, der sein Versteck verlassen und den Schrank erklettert hatte.
    Coco versetzte sich und die Freunde wieder in einen rascheren Zeitablauf. Gemeinsam begaben sie sich an den Platz hinter dem Schreibtisch, wo Dr. Mellows verkrampft auf dem Boden lag. Seine Haltung erinnerte an die eines Epileptikers.
    Sie legten ihn auf die Behandlungsliege und zurrten ihn dort mit den von dem Puppenmann herbeigeholten Lederbändern fest. Coco hob den magischen Bann auf. Schwer atmend blickte Dr. Percy Bysshe Mellows seine Widersacher an.
    „Wir müssen versuchen, ihn unter Hypnose zum Sprechen zu bringen", sagte Dorian Hunter. „Ich
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