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066 - Die Saat des Parasiten

066 - Die Saat des Parasiten

Titel: 066 - Die Saat des Parasiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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und kehrte unter der Wasseroberfläche zum Ufer zurück. Hier steckte er vorsichtig den Kopf aus dem Wasser. Er gab sich Mühe, beim Luftholen keine verräterischen Geräusche zu verursachen.
    Über ihm dehnte sich die Uferböschung des Flüßchens, in das er gestürzt war. Gras verdeckte ihn. Eine suchende Hundeschnauze schnüffelte, winselte. Der Puppenmann verhielt sich mucksmäuschenstill.
    „Der kann doch nicht vom Erdboden verschluckt sein", ertönte eine Männerstimme. „Satan, ist denn das die Möglichkeit?"
    „Wir finden ihn schon", meldete sich ein anderer zu Wort. „Wenn wir ihn haben, lassen wir ihn von den Hunden zerreißen. Das wird ein Fest!"
    Don lief ein eisiger Schauer über den Rücken. Erst nach einigen Minuten beruhigte er sich wieder, denn die Männer aus dem Dorf entfernten sich. Der kleine Fluß hatte ihm das Leben gerettet.
    Jaulend zogen die Hunde ab, und ihre Herren stießen wüste Flüche aus. Während die Meute ein anderes Gebiet durchsuchten, ließ sich Don von der Strömung treiben. Der Donner grollte,, und Don war froh, eine primitive Wellblechbaracke zu erreichen, die am Rand der Gewässer stand. Schwimmend gelangte er ins Innere des seltsamen flachen Baus.
    Ein schmales Ruderboot war an einem wackeligen Steg vertäut. Don gelang es, hineinzuklettern und die Tauenden zu lösen.
    Das Boot schien für die Jagd oder den Fischfang gedacht zu sein - jetzt leistete es ihm einen unschätzbaren Dienst.
    Draußen setzte Regen ein, als das Boot aus dem Schuppen glitt. Blitze zuckten und Donner krachte. Don Chapman lag unter einer schützenden Plane und trieb dem Wald entgegen, hinter dem sich Maynard's Castle befand.

    Dr. Percy Bysshe Mellows bäumte sich auf und stieß gräßliche Laute aus.
    Coco versuchte immer wieder, ihn mit ihrem hypnotisierenden Blick zu bannen, aber schließlich mußte sie es aufgeben. Mit verdrossener Miene machte sie einen Schritt zurück. Sie tupfte sich mit einem Tuch den Schweiß von der Stirn.
    „Er ist für die Hypnose nicht empfänglich", sagte der Dämonenkiller. „Ich ahnte es. Wie sollen wir jetzt herausbekommen, mit welcher Art von Dämonen wir es zu tun haben?"
    Coco erbleichte plötzlich. „Da, Rian, sieh doch!"
    Dorian wandte den Kopf und fixierte den Arzt. Sofort entdeckte er, daß dieser den Mund weit geöffnet hatte und etwas Gallertartiges aus ihm hervorquoll. Dr. Mellows zuckte wie ein Fallsüchtiger. Fortwährend stieß er gurgelnde Laute aus und erbrach die entsetzliche Substanz.
    Dorian überwand seinen Widerwillen. Er trat näher an den Mann heran. Der Schleim, der aus seinem Inneren kam, schimmerte abwechselnd grün, blau, rot und violett. Die Masse pulsierte, kroch über die Liege zum Boden und war im Begriff, über den Fußboden des Behandlungszimmers davonzueilen.
    „Die Substanz lebt", stellte der Dämonenkiller fest. Rasch holte er die Gnostische Gemme wieder hervor und preßte sie gegen Dr. Mellows grüne Wange. Die Haut quoll auf, schlug Blasen und schien sich lösen zu wollen. Der Schleim aber sickerte weiter aus dem Mund.
    „Coco, wir müssen das Zeug aufhalten!" rief Dorian.
    Coco lief an dem über den Fußboden gleitenden Schleim vorüber und brachte schwarze Kreide zum Vorschein. Flink malte sie Symbole der Weißen Magie auf das versiegelte Parkett. Die übelriechende Substanz wich jedoch aus und rutschte an den Zeichen vorüber.
    Ehe Coco und Dorian sich versahen, hatte der Schleim das Wartezimmer erreicht. Die teuflische Quelle im Mund des Arztes war versiegt. Ein Bach aus Brei zog sich durch das Haus, flüchtete in den Flur, wollte sich in den Garten retten.
    Sie stürmten ihm nach und setzten immer wieder ihre Dämonenbanner ein. Doch die glubbrige Masse war zu schnell. Schon gelangte sie an den offenen Ausgang, kroch die Stufen hinab, verschwand auf dem Rasen - dorthin, wo das Praxisschild des Dr. Mellows angebracht war. Eine Weile suchten Coco und der Dämonenkiller noch nach der unheimlichen Masse. Doch sie ließ sich nicht wieder aufstöbern.
    Bedrückt kehrten sie ins Haus zurück. Ihre Niedergeschlagenheit wuchs, als sie feststellten, wie es um den unglücklichen Mann auf der Behandlungsliege bestellt war.
    „Dr. Mellows ist tot", sagte Dorian leise. „Er hat es nicht überstanden."
    „Glaubst du denn, wir hätten ihn retten können?" Sie trat neben ihn und legte ihm die Hand auf die Schulter. „Das ist illusorisch. Ich glaube, sein Verfall war zu weit fortgeschritten."
    „Vielleicht kann er uns noch einen

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