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066 - Das Tor zur Hölle

066 - Das Tor zur Hölle

Titel: 066 - Das Tor zur Hölle
Autoren: Larry Brent
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Anruf und von den Gedanken,
die er sich im Zusammenhang damit gemacht hatte.
    »Und jetzt willst du nachsehen, ob der Bursche immer noch
zwischen den Bäumen 'rumschleicht oder sich vielleicht irgendwo häuslich
niedergelassen hat, hm?« Alec Brains seufzte.
    »Das wäre mal 'ne andere Version, warum nicht? Ich bin in
einer Viertelstunde drüben. Mach' dich reisefertig! Wir nehmen meinen Wagen,
der ist dann schon fahrbereit!
    Alec Brins legte auf, erhob sich, griff nach der Decke
und zog sie mit einem Ruck nach oben und deckte vorsichtig die Füße von Janette
Plusom zu.
    »Wegen einer Erkältung«, murmelte er. »Die Füße muß man
immer schön warm halten.«
     
    ●
     
    Er fuhr einen taubenblauen Morris.
    Der Inspektor kam gut durch die Innenstadt, brauchte
jedoch statt der angegebenen Viertelstunde zwanzig Minuten.
    Stuart Frencly kam ihm sofort entgegen. Er trug einen
Trenchcoat und einen Hut, den er tief in die Stirn gedrückt hatte.
    Brakis öffnete die Tür, und Frencly nahm neben ihm Platz.
    Die Fahrt wurde fortgesetzt
    Sie passierten den Castle Wood, hielten sich dann weiter
links, streiften Eltham und benutzten schließlich die kerzengerade, in die
Nacht führende White Horse Hall High Street. Sie passierten das Memorial,
erreichten die Chrislehurst Road und kamen endlich auf jenen Teil der Sevenoaks
Road, der direkt zur Green Station führte.
    Von hier aus hatte Ellen Mummerts Weg Richtung Pratts
Bottom begonnen.
    Alec Brains fuhr langsam, mit voll aufgewendeten
Lichtern.
    Es kam ihnen kein Fahrzeug entgegen.
    Eine Zeitlang war während der Fahrt ein Wagen hinter
ihnen gewesen, aber der war seit der Green Station verschwunden.
    Offenbar war er die Abzweigung Richtung Cudham gefahren.
    Brains und Frencly beobachteten die aus der Finsternis
gerissene Straße, die Seitenstreifen und die in den Wald führenden Wege sehr
genau.
    Nichts zeigte sich.
    Sie fuhren im Schrittempo.
    Auf diese Weise erreichten sie die Wegkreuzung, die Ellen
Mummert genau angegeben hatte.
    Alec Brains hielt. Er und Frencly verließen den Wagen und
sahen sich direkt an der Wegmündung um. Im Schein der Taschenlampe suchten sie
den Boden ab.
    »Keine Fußspuren«, konstatierte Alec Brains. »Wenn er
aber hier gestanden hat, wie die Anruferin behauptet, dann müßte man etwas
sehen können.«
    Brains musterte seinen Kollegen. »Ihre Stimme klang
absolut überzeugend?« fragte er zweifelnd.
    »Absolut. Alec!«
    »Hoffentlich handelte es sich bei ihr um keines jener
überspannten Girls, die hinter jeder Hausecke oder jedem Baum den
Phantom-Würger sehen. Ich habe keine Lust, mir die Nacht um die Ohren zu
schlagen, während zu Hause meine Verpflichtungen auf mich warten.« Er zündete
sich eine Zigarette an, ohne Frencly eine anzubieten. Stuart Frencly hatte vor
einem guten halben Jahr die letzte Zigarette aus der Hand gelegt und sich
geschworen, nie wieder ein Stäbchen anzufassen. Seit dieser Zeit naschte er um
so mehr. Manchmal ertappte man ihn dabei, wie er während der Dienststunden
heimlich wie eine alte Jungfer in die Schreibtischschublade griff und nach
einer Praline oder einem Stück Schokolade angelte.
    »Gehen wir den Weg entlang«, schlug Frencly vor. Er fummelte
in seiner Manteltasche herum und nahm ein Eukalyptus-Bonbon. Das entfernte
Papierchen steckte er fein säuberlich zusammengefaltet in die Tasche zurück.
»Wenn er hier gestanden hat, ist er vielleicht auch den Weg gegangen. Hier hat
Miß Mummert ihn zum letzten Mal gesehen.«
    »Das braucht nichts zu bedeuten.«
    Sie gingen nebeneinander her. Der Boden knirschte unter
ihren Füßen. Die Bäume warfen lange, gespenstische Schatten, wenn sie von den
starken Lampen angestrahlt wurden.
    »Hier hinten hat doch Lord Bramhill sein Landhaus
stehen«, sagte Frencly, nachdem sie eine Weile gegangen waren. »Vielleicht hat
man dort etwas gemerkt.«
    Noch hundert Schritte, und sie standen genau vor dem im
viktorianischen Stil errichteten Gebäude. Einstöckig, Fenster und Erkerchen,
gepflegter englischer Rasen, ein offener, blühender Garben. Unter einem
überdachten Anbau, von einem streng geschnittenen Heckenzaun umgeben, standen
aus unpoliertem Holz grob zusammengezimmerte Stuhle, eine Bank und ein großer
Tisch, an dem mindestens zwanzig Personen auf einmal Platz nehmen konnten.
    Das Landhaus war in L-Form errichtet.
    Hinter dem Erker an der Ecke in der ersten Etage brannte
Licht, das in dem Augenblick verlöschte, als die beiden Scotland-Yard-Beamten
auf der Bildfläche
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