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066 - Das Tor zur Hölle

066 - Das Tor zur Hölle

Titel: 066 - Das Tor zur Hölle
Autoren: Larry Brent
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ergriff.
    Martino war von den Vorgängen überrascht, und da Iwan
Kunaritschew ihm das Gesetz des Handelns aus der Hand genommen hatte,
entwickelte sich die Situation entgegen seinen ursprünglichen Vorstellungen.
    Kunaritschew riß ihn wie eine Marionette zu sich herüber
und preßte ihm den Lauf der Waffe zwischen die Rippen.
    »Und nun lassen Sie Ihre Wunderschützen wissen, daß ich
abdrücke, wenn einer von ihnen auf die Idee kommen sollte, hier mit uns Ringelpitz
mit Anfassen zu spielen!« Kunaritschews Stimme klang hart.
    Martino wagte nicht, sich zu rühren. Gepreßt kamen seine
Befehle über die Lippen, und die zwei noch 'unverletzten Indios standen da wie
die Marionetten, und nur die Augen in ihren teigigen, aschgrauen Gesichtern
schienen zu leben.
    Kunaritschew versuchte, mehr über des Tor zur Hölle
erfahren, als Bramhill ihm gesagt hatte. Aber Martino zeigte sich verstockt.
    »Ich komme wieder zurück, mein Junge, darauf kannst du
dich verlassen«, meinte X-RAY-7 schließlich. »Ich seh' mich nur schnell selbst
mal da vorn um. Und du wirst mir schön vorausgehen, damit ich nicht aus
Versehen in eine Falle tappe.
    Ich nehme stark an, daß der gute Larry diese vorzüglichen
Voraussetzungen nicht hatte.«
    James Turnwood übernahm die Bewachung der beiden Indios,
die noch immer ihre zerbrochenen Bogen in der Hand hielten. Martino wurde von
Kunaritschew vor sich hergeschoben. Er betrat als erster den schmalen,
holprigen Felsensteg, der den gähnenden, schwarzen Abgrund überspannte.
    Vor ihnen stieg die titanenhafte Fratze zwischen bizarren
Felsensäulen empor. Die Oberfläche der Fratze war kalkig. Die riesigen Augen
wirkten wie die ausgefransten Augenlöcher in einem Totenschädel.
    Iwan Kunaritschews Sinne waren aufs äußerste gespannt.
    Martino ging ihm zwei Schritte voraus. Wie eine
Silhouette zeichnete sich sein hochgewachsener schlanker Körper vor dem
helleren Vordergrund ab.
    Hinter den Felsen flackerten Kerzen und Iwan Kunaritschew
fragte sich, ob er vorhin wirklich eine Gestalt jenseits des Steges gesehen
hatte oder ob der Schatten vielleicht von einem der kleineren, wie in einem
Ring zusammenstehenden Felsen stammte.
    Die riesige Maulöffnung lag vor ihm wie ein rundes Tor.
    Nachtschwarz war es dahinter.
    X-RAY-7 befand sich jetzt schon so weit auf der anderen
Seite, daß er das Titanenbildnis nicht mehr in seiner ganzen Höhe und Breite zu
übersehen vermochte.
    Noch wenige Schritte über dem nur tischbreiten Steg, und
sie standen unmittelbar vor dem mysteriösen Tor.
    Da warf sich der vor ihm gehende Indio wie eine Raubkatze
nach vorn. Kunaritschew sah Martino losspurten. Zwei, drei Schritte noch
trennten ihn von der Felsengalerie, die die beiden Seiten wie ein Halbkreis auf
dem schmalen Steg zulief.
    »Stehenbleiben!«
    Kunaritschew riß die Waffe hoch. Ein Strahl blitzte durch
das Dunkel, fraß sich Millimeter vom Kopf des Indios entfernt in das Gestein,
und ein nadelfeines Loch blieb dort zu rück.
    Martino ließ sich nicht einschüchtern. Er verschwand
hinter einem niedrigen Felsblock.
    Iwan erreichte die Galerie.
    Links ein Schatten, rechts ein Schatten. Zwei Menschen!
Sie standen wie aus dem Boden gewachsen neben ihm und fackelten nicht lange.
    Iwan konnte den einen abwehren, der zweite aber stieß ihm
mit voller Wucht in die Seite.
    Der Russe taumelte und sah in der Dunkelheit nicht die
Mulde in dem harten, felsigen Boden, die ihm zum Schicksal wurde. Er verlor das
Gleichgewicht, warf die Arme in die Höhe und griff hinter sich, in der Hoffnung
einen Halt zu finden.
    Aber da war nur das riesige, gähnende Loch, das Nichts
aus nachtschwarzer Tiefe … Er verlor den Boden unter den Füßen und stürzte in
die Tiefe. Sein gellender Aufschrei verhallte.
    Iwan Kunaritschew alias X-RAY-7 hatte das Tor zur Hölle
passiert, aus dem es keine Rückkehr mehr gab!
     
    ●
     
    Bang steht die Frage im Raum: Ist Iwan Kunaritschew tot?
    Hat die PSA damit einen weiteren ihrer besten Agenten
verloren?
    Wie es kommt, erfahren Sie im dritten und letzten Band
der Rha-Ta-N'my-Legende, der unter dem Titel: »Monster-Bestie Gorho« erscheint!
     
    ENDE von Teil 2
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