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066 - Das Tor zur Hölle

066 - Das Tor zur Hölle

Titel: 066 - Das Tor zur Hölle
Autoren: Larry Brent
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richtigere.
    Die grauenvolle Gestalt glitt aus der Dunkelheit wie ein
Schemen auf ihn zu, und Iwan Kunaritschew sah das furchtbare, sich bewegende
Gesicht, das wie eine Dämonenfratze aussah. Es war eine Dämonenfratze! Die Haut
war schuppig und verhornt, wie versteinert, wie dicke Raupen wirkten die
Augenbrauen, die Augen waren wie mit Blut vollgesogene Schwämme, die ihn
fürchterlich anblickten.
    Die Hände waren Klauen, die nach ihm griffen.
    »Kamarragurhh – quartanng – ortommk«, kam es aus dem Maul
der Grimasse, und es klang, als bediene sich jemand der Sprache der Hölle.
    Gefahr!
    Schräg hinter ihm ein Schatten! Kunaritschew wirbelte
herum.
    Der verrückte Lord lachte schaurig, daß es durch das
nachtschwarze Gewölbe hallte.
    »Sie ist schön geworden, meine Frau, nicht wahr?« sagte
er.
    »Jeder, der sich mit Rha-Ta-N'mys Vermächtnis abgibt,
erlebt eine Überraschung. Jeder macht Veränderungen durch, physischer und
psychischer Art, so mögen es die Mächte, die das Böse, das in jedem von uns
steckt, zur vollen Flamme entfacht haben.«
    Angriff!
    Von beiden Seiten und zur gleichen Zeit! Wie auf ein
stilles Kommando hin. Charles, der Butler, mochte noch durch einen Unfall ums
Leben gekommen sein, durch einen Zufall, weil er dem weiblichen Dämon in die
Quere kam, als er die Kognakflasche holen wollte. Dämon Lady Elisabeth schien
einen Spaziergang durch den Weinkeller gemacht zu haben.
    Kunaritschew aber war kein John Duffrean und kein Butler
Charles. Er reagierte schneller, war gewandter und geschickter.
    Man wollte ihn auf den schwarzen, mit phantastischen
Ornamenten bespickten Altarstein zerren, von dem George P.
    Bramhill behauptete, daß er in grauer Vorzeit dem
unheimlichen Gorho als Ruhestätte diente.
    Aber Bramhill und seine dämonische Frau hatten sich
verschätzt!
    Kunaritschew machte eine kurze, blitzschnelle Drehung
nach links. Bramhill rechnete nicht mit dieser Reaktion, fiel durch seinen
eigenen Schwung nach vorn, und Iwan brauchte sich nur noch zu bücken. Bei
dieser Bewegung legte er die hellstrahlende Taschenlampe vor seine Füße und
griff dann hinter sich, packte Bramhill wie einen Kartoffelsack auf die
Schultern, schüttelte sich kurz und legte ihn seitlich auf den Altarstein.
    »Ein bißchen hart, ein bißchen unbequem«, sagte der
ahnungslose Russe, der sich sofort der unheimlichen Lady Elisabeth zuwenden
wollte.
    Bramhills gellender Schrei ließ das Blut in seinen Adern
stocken.
    Im gleichen Augenblick schrie auch Dämon Lady Elisabeth
auf. Sie drehte sich um ihre eigene Achse und eine Flut schrecklicher Laute
sprudelte über die schwammigen Lippen.
    Sie wich zurück, wie vor einer unsichtbaren Wand, und
Kunaritschew lernte in diesem Kabinett des Grauens wahrhaftig das Grauen
kennen! Dem abgebrühten PSA-Agenten verschlug es die Sprache. So etwas hatte
selbst er noch nie gesehen.
    Lebte der Stein, atmete er? War Gorho schon angekommen,
und niemand hatte es bemerkt?
    Die schwarze Oberfläche bewegte sich wellenförmig, schien
zähflüssig zu werden, und der schwarze Stein überzog wie eine dicke,
gummiartige Schicht Bramhills Körper.
    Die Füße, die Beine, die Hüften versanken langsam wie in
einem Morast!
    Iwan Kunaritschew handelte sofort, als er begriff, welche
furchtbare Lage hier entstanden und was für ein Schicksal ihm ursprünglich
zugedacht gewesen war.
    Er griff Bramhill unter die Achseln, zog und zerrte, um
den Unglücklichen aus seiner gefährlichen Lage zu befreien.
    Bramhill war wie gelähmt, voller Lethargie und kraftlos.
    Aus den Augenwinkeln heraus registrierte X-RAY-7 die
Bewegungen des Dämons, der sich benahm, als hätte er die Orientierung verloren,
der wankte, schwankte, gurgelte und sich dann auflöste.
    Es war schrecklich!
    Am Körper brachen ganze Stücke heraus wie aus einer
morbiden Stuckarbeit, an der man herumkratzte.
    Das trockene, schuppige, hornartige Gesicht bröckelte ab,
der Körper fiel in sich zusammen wie der einer Mumie, die unsachgemäß und
plötzlich der zerstörenden Luft ausgesetzt wurde.
    Kunaritschews Kleidung klebte am Körper. Seine Haut
dampfte. Er schwitzte aus allen Poren.
    Seine Anstrengungen waren vergebens.
    Der schwarze Stein ließ Bramhill nicht mehr los. Er
verschlang ihn immer mehr.
    Und Bramhill erlebte alles mit, auch die Zersetzung des
Dämons. Er war bei vollem Bewußtsein.
    Finstere Mächte, die gerufen und gefordert und nun
enttäuscht worden waren, forderten ihren grausamen Tribut.
    »Aus …«, preßte Bramhill
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