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0659 - Das Bio-Programm

Titel: 0659 - Das Bio-Programm
Autoren: Unbekannt
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wollte ihm die Kapsel aus der Hand reißen, doch Gucky warf sie rasch zur Seite. Sie fiel auf den Boden.
    Ivec-Tanhor bückte sich, nahm sie auf und öffnete sie blitzschnell. Seine Bewegungen waren kaum noch zu verfolgen.
    Dann hielt er die beiden Hälften in der Hand und blickte fassungslos auf sie herab.
    „Also doch, Ivec", sagte Roctin-Par. „Armer Kerl."
    Der Agent ließ die Bombenhülle fallen, stieß Gucky zur Seite, als sich dieser ihm in den Weg stellte, und rannte auf eine Wand zu. Niemand ahnte, was er vorhatte, deshalb reagierten alle zu spät. Er legte die Hand auf einen roten Kreis, ein dunkles Transmissionsfeld baute sich im Bruchteil einer Sekunde auf, und ehe ihn jemand erreichen konnte, floh er durch den Transmitter.
    Aus dem Hintergrund des Labors kam Ras Tschubai hinter einem Schrank hervor. Er teleportierte ebenso wie Gucky zu dem Transportgerät, kam jedoch zu spät. Die beiden Mutanten prallten zusammen und stürzten zu Boden. Das Transportfeld erlosch, und die Wand erhielt wieder ihr altes Aussehen. Ras legte seine Hand auf den Kontaktkreis, aber auf seine Individualschwingungen reagierte die Schaltung nicht.
    „So ein lahmer Verein", rief Gucky enttäuscht. „Da werde ich aus dem Verkehr gezogen und auf Warteposition versetzt, und dann komme ich am Ende noch nicht einmal auf meine Kosten.
    Verdammter Mist."
    „Du solltest nicht schimpfen, Kleiner, sondern dich bei Roctin-Par dafür bedanken, daß er das Haus von jeglicher Energieversorgung abgeschnitten hat, als du in der Klemme warst."
    „In der Klemme bin ich nie gewesen", erwiderte der Ilt. „Ich war in der Spirale, und das ist doch wohl ein kleiner Unterschied."
    Er watschelte zu Roctin-Par und streckte ihm seine Hand entgegen. Der Provconer nahm sie zögernd.
    „Vielen Dank, Rocky", sagte Gucky. „Es kommt nicht oft vor, daß ich so geklemmt werde, daß ich von selbst wieder frei komme. Du hast deinem Freund doch nicht ganz getraut, wie?
    Oder weshalb konntest du ihm plötzlich den Saft abdrehen?"
    „Du hast recht, Kleiner", entgegnete Roctin-Par. „Als ich die Informationen über die Gen-Manipulation bekam, habe ich einige Vorsichtsmaßnahmen eingeleitet."
    „Und jetzt? Wo ist Ivec-Tanhor?"
    „Das wird sich bald herausstellen."
    „Natürlich werden wir dir helfen, ihn zu finden", sagte Rhodan.
    „Die Mutanten werden ihn schnell aufspüren."
    „Hoffentlich", erwiderte der Provconer. „Bis jetzt weiß ich noch nicht, ob die Antimaterie-Menge, die wir gefunden haben, genau jener Menge entspricht, die in der Universität entwendet worden ist.
    Sollte das nicht der Fall sein, müssen wir damit rechnen, daß Ivec-Tanhor eine zweite Bombe konstruiert."
    Er blickte Rhodan beunruhigt an.
    „Es fällt mir schwer, ihn nach wie vor so zu nennen. Er ist nicht mehr Ivec-Tanhor, sondern ein ganz anderer, der mit dem Mann, den ich fünfzig Jahre lang kannte, nichts mehr gemein hat."
    „Der echte Ivec-Tanhor starb zusammen mit seinem Vater", sagte Rhodan.
    „Davon bin ich jetzt auch überzeugt. Izal-Ronon mußte sterben, weil Ivec-Tanhor befürchtete, von ihm entlarvt zu werden. Jetzt glaube ich auch, daß er ihn ermordet hat."
     
    *
     
    „Wie finden wir ihn wieder?" fragte Rhodan. „Es muß doch Möglichkeiten geben, seine Spur zu verfolgen."
    „Die gibt es auch."
    Die beiden Männer gingen auf den Gleiter Roctin-Pars zu.
    Rhodan saß neben dem Provconer, als dieser einige Tasten auf dem Instrumentenpult drückte. Ein Bildschirm erhellte sich.
    „Wir haben eine ständige Transmitterbeobachtung", erklärte Roctin-Par und deutete auf den Bildschirm.
    Der Terraner erkannte ein Gewirr von grünen Linien und Punkten. Eine skizzenhafte Darstellung der Hauptstadt Aercto-Tanam.
    Als Roctin-Par eine weitere Taste berührte, leuchteten zahlreiche rote Punkte auf.
    „Das sind die Transmitter, die in Aercto-Tanam vorhanden sind.
    Und jetzt wollen wir sehen, wohin Ivec-Tanhor gesprungen ist."
    Er berührte eine weitere Taste, und eine rote Linie zog sich quer über die Stadt hinweg zu einem grünen Quadrat, das weitab von anderen Gebäuden lag.
    Roctin-Par schaltete um. Die Farben wechselten. Jetzt herrschten rote, braune und blaue Farbtöne vor.
    „Die Infrarotbeobachtung wird uns zeigen, ob er mit einem Gleiter weitergeflogen ist."
    Die Stadt wurde von einem unentwirrbaren Netz von haarfeinen, rötlichen Linien überzogen. Eine solche Linie bewegte sich auch von dem Gebäude weg, zu dem Ivec-Tanhor geflohen war.
    „Wir haben Glück
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