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0656 - Der Blutpriester

0656 - Der Blutpriester

Titel: 0656 - Der Blutpriester
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Nichts, um im Nichts wieder zu verschwinden. Gerade so, als verfüge er über die Para-Fähigkeit der Teleportation.
    Aber Ted mußte ihn enttarnen! Allein die Sekte auffliegen zu lassen, nützte nichts, wenn der Priester nicht ebenfalls einkassiert werden konnte. Und Ted glaubte nicht, daß er so einfach verhaftet werden konnte. Er würde einfach verschwinden, wenn Caruso und seine Leute den Altarraum stürmten.
    Wenn dagegen seine Identität bekannt war, konnte man ihn zu Hause aufspüren. Dann konnte man ihn jagen. Dann blieb er kein Phantom mehr, sondern wurde zum Menschen, mit dem man einfacher fertig werden konnte als mit einem Wesen, das einer dämonischen Bedrohung glich Ein Dämon allerdings, wußte Ted, war der Blutpriester nicht…
    Der Reporter war entschlossen, seinen alten Freund Zamorra hinzuzuziehen. Allein kam er in diesem Fall kaum noch weiter.
    Er betrat die Villa.
    Lauschte in die Dunkelheit. Von Carlotta war nichts zu sehen, nichts zu hören. Vermutlich schlief sie. Warum sollte er sie jetzt stören und aufwecken, um ihr mitzuteilen, daß er heimgekommen war, nur um gleich wieder zu gehen? Sollte sie ruhig weiterschlafen…
    Schulterzuckend ging Ted weiter in Richtung Keller. In seinem Haus fand er sich auch im Dunkeln zurecht.
    Im Keller eine Schiebetür.
    Zur einen Seite - normale Räume.
    Zur anderen Seite - der Zugang in eine Dimensionsfalte, in der sich das Arsenal der Ewigen befand. Aber nicht nur das, sondern auch die Regenbogenblumen.
    Mit ihnen gelangte Ted innerhalb weniger Augenblicke von seinem Palazzo Eternale in Rom zu Professor Zamorras Château Montagne im französischen Loire-Tal.
    Vermutlich war der Freund noch wach.
    ***
    Der Kaltäugige checkte das Grundstück.
    Er registrierte eine weißmagische Abschirmung, die sehr stark war. Er ahnte, daß kein Dämon und auch kein Dämonisierter diese M-Abwehr zu durchdringen vermochte. Aber für ihn stellte sie kein Hindernis dar.
    Das Haus lag im Dunkeln. Vorsichtig betrat der Schwarzgekleidete das Grundstück, näherte sich der Villa. Er hörte den sich abkühlenden Motor des Rolls-Royce leise knistern. Im letzten Moment registrierte er einen Bewegungsmelder und konnte ihm ausweichen, ehe Licht aufflammte.
    Er analysierte.
    Der Verfolgte befand sich längst im Innern des Hauses. Aber der Zeitfaktor stimmte nicht. Er war ein Mensch; nach den Geschehnissen des Abends konnte er sich unmöglich schon sofort zur Ruhe gelegt haben. Sein menschliches Nervenkostüm würde dabei nicht mitspielen.
    Das zumindest sagte die Analyse, die der Mann mit den kalten Augen vorgenommen hatte.
    Er fühlte leichte Unruhe. Lag es an der M-Abwehr ? Machte sie ihm zu schaffen? Oder lag es daran, daß das Verhalten des Blonden nicht in die Schablonen paßte und sich deshalb plötzlich kaum noch kalkulieren ließ?
    Der Kaltäugige betrat das Haus durch ein offenstehendes Fenster und begann sich vorsichtig umzusehen.
    ***
    Auch ungeliebte Arbeit muß erledigt werden, und deshalb hatten sowohl Zamorra als auch seine Lebensgefährtin und Sekretärin Nicole Duval bis lange nach Mitternacht an den Computer-Terminals in Zamorras Arbeitszimmer gesessen, Post erledigt, Berichte verfaßt, bearbeitet und korrigiert und zurückliegende Ereignisse protokollarisch festgehalten. Vor allem die Aktion in Moskau, bei der nicht nur das geheimnisvolle Para-Mädchen Eva wieder aufgetaucht war, sondern auch eine geheime Organisation, die sich Aurora nannte, eine Rolle gespielt hatte, verdiente es, besonders intensiv bearbeitet zu werden. [1] Das bedeutete, nicht nur aufzuzeichnen, was sich abgespielt hatte, sondern auch in alten Unterlagen zu stöbern, Querverweise zu erstellen und anderen, nur scheinbar nebensächlichen Hinweisen nachzugehen sowie Daten zu überprüfen. Bis vor ein paar Tagen hatte Zamorra nicht geahnt, daß die in den Sechziger Jahren ins Leben gerufene Abteilung Aurora überhaupt noch existierte, die damals die Sowjetunion vor Außerirdischen schützen sollte.
    Den KGB gab es in der alten Form nicht mehr; er war vom »Föderalen Abwehrdienst« ersetzt worden, wenngleich der praktisch mit den bekannten Methoden arbeitete, aber Aurora gab es immer noch. Allerdings kümmerte man sich mittlerweile nicht mehr nur um UFOs wie zu Zeiten des Genossen Chruschtschow, sondern vornehmlich um PSI-Forschung…
    Das alles mit alten Informationen abzugleichen, kostete Zeit, und eigentlich hatten weder Zamorra noch Nicole dermaßen lange am Computer sitzen wollen, aber erst
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