Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0656 - Der Blutpriester

0656 - Der Blutpriester

Titel: 0656 - Der Blutpriester
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
ließ sich davon nicht beeinflussen.
    Er feuerte immer noch!
    Elektrische Impulse ließen ihn reagieren, obgleich »lebenswichtige« Organe längst irreparabel beschädigt und ihre Funktionen damit ausgeschaltet worden waren. Das Biologische an ihm starb, aber der künstliche Anteil existierte weiter und konnte sogar später mit einer neuen organischen Hülle ausgestattet werden.
    Wieder und wieder schoß er auf Ted und Zamorra und auch auf den Neuankömmling. Aber der brachte es fertig, die Aufmerksamkeit des MIB auf sich zu ziehen. Das gab Ted eine kleine Chance.
    Er konnte seinen Machtkristall konzentriert einsetzen.
    Das Programmgehirn des Cyborgs wurde von seinen biologischen Schnittstellen getrennt!
    Sekundenbruchteile später flog es in einer grellen Explosion auseinander, weil diese Trennung einen Selbstzerstörungsmechanismus auslöste.
    Danach gab es in dem unterirdischen Raum nur noch das Licht, das Teds Dhyarra-Kristall nach wie vor emittierte.
    Und es gab einen fassungslosen Inspektor Lamberto Caruso, der mit seinem kompromißlosen Eingreifen den beiden anderen Menschen höchstwahrscheinlich das Leben gerettet hatte…
    ***
    Der Blutpriester erstarrte.
    Er hörte die Explosion.
    Das schrille Pfeifen der Blasterschüsse, das Knallen der Pistole zuvor, hatte er nicht ernst genommen. Der Cyborg mußte auf Schwierigkeiten gestoßen sein, das war alles.
    Aber die Detonation konnte nur bedeuten, daß der Cyborg zerstört worden war.
    Für den Blutpriester brach eine Welt zusammen.
    Er brauchte die technischen Möglichkeiten des Cyborgs!
    Er selbst wußte nicht, wie der mobile Transmitter bedient werden konnte! Außerdem besaß der Cyborg den dazu erforderlichen Dhyarra-Splitter. Er selbst besaß zwar einen Kristall, aber mit dem konnte er keinen Transportvorgang steuern. Der Splitter, den der MIB benutzte, stammte von einem weit höhergeordneten synthetischen Dhyarra-Kristall!
    Es war vorbei mit dem unerkannten Kommen und Gehen, wenn der Cyborg vernichtet worden war. Selbst wenn der Maskierte den Dhyarra-Splitter an sich nahm, war es fraglich, ob er ihn wirklich bereits bedienen konnte.
    Er und sein Dämon waren noch nicht stark genug dazu!
    Die riesige Fratze mit den grelleuchtenden Augen verformte sich, zeigte Zorn - und Furcht!
    Es war der Moment, in welchem das Opfer aus der erneuten, schwach dosierten Paralyse erwachte.
    Den in der Luft schwebenden Dolch sah!
    In Panik aufschrie - und…
    ***
    »Bedanken werden wir uns später, Ispettore«, stieß Zamorra hervor. »Jetzt kommen Sie!«
    Er stieß Ted an, der sichtlich unangenehm berührt war, weil ausgerechnet Caruso dafür gesorgt hatte, daß sie beide den Angriff des MIB überlebt hatten.
    »Was zum Teufel war das?« keuchte Caruso. »Das war doch kein Mensch, oder? Menschen explodieren doch nicht wie Bomben…?«
    »Erklärungen später«, wehrte Zamorra ab. »Irgendwo da drinnen wird Ted Ewigks Freundin als Geisel gefangengehalten, wir müssen sie irgendwie herausholen, und ich fürchte, das geht jetzt nicht mehr so einfach, weil wir entdeckt worden sind.«
    »Ewigks Freundin?« ächzte Caruso. »Die sich mir nackt an den Hals geworfen hat? Wie kann sie jetzt hier als Geisel…«
    »Häh?« unterbrach Ted ihn. »Was bitte, hat sie getan? Sich Ihnen nackt an den Hals ge…«
    »Ruhe!« stoppte Zamorra den aufflammenden Streit. Er kannte Nicole und konnte sich denken, daß Caruso von ihrem Ablenkungsmanöver sprach. »Die Rede ist von zwei verschiedenen Personen. Carlotta sitzt hier irgendwo gefangen.«
    Ein Schrei ertönte.
    Ein Fluch.
    Wildes Poltern.
    Ted stürmte sofort los, rannte vorwärts. Zamorra nahm sich immerhin noch so viel Zeit, im Dhyarra-Licht nach der Strahlwaffe des explodierten Cyborgs zu suchen, ehe das Licht erlosch, weil Ted das Ende dieses Raums erreicht hatte und in den nächsten Korridor vordrang. Zamorra entdeckte die. Waffe, hob sie auf und stellte fest, daß die Ladeanzeige noch auf »halb« stand. Das sollte eigentlich reichen, ehe die Spezialbatterie ausgetauscht werden mußte.
    Über die Technologie der Ewigen, was Energiespeicherung und -Verwertung anging, konnte man immer wieder nur staunen…
    Und dann staunte Zamorra noch mehr.
    Über das, was er im nächsten Raum sah!
    Ein halbnacktes Mädchen, das mit einem maskierten Kuttenträger rang!
    Carlotta?
    Zamorra zögerte keine Sekunde lang.
    Den Blaster auf Betäubung zu schalten, wâr eine Fingerbewegung. Dann feuerte er.
    Er war nahe genug dran, um Wirkung zu erzielen,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher