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0656 - Der Blutpriester

0656 - Der Blutpriester

Titel: 0656 - Der Blutpriester
Autoren: Werner Kurt Giesa
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sie diesmal erwachte, lag sie ausgestreckt auf einer kalten Steinplatte.
    Und direkt über ihr funkelte ein Messer, dessen Klinge auf sie niederfuhr…
    ***
    Caruso atmete auf, als er den Rolls-Royce sah. Sein Verdacht war also richtig gewesen. Er stoppte seinen Dienstwagen hinter Ted Ewigks Auto und stieg aus. Kopfschüttelnd betrachtete er den Wagen. Wie konnte ein Reporter sich ein so sündhaft teures Auto leisten? Zumal es kein zwanzig oder mehr Jahre alter Gebrauchtwagen aus siebter oder achter Hand war, sondern das neueste Modell!
    Caruso widerstand der Versuchung, eine Runde mit dem Silver Seraph zu drehen. Den Schlüssel dazu hatte er in der Tasche. Den hatte er schon in der Nacht eingesteckt, als Ted Ewigk in seinem Scheintod-Zustand aus dem Fahrzeug geholt worden war und Caruso das Auto anschließend abgeschlossen hatte.
    Er sah sich um. Den Fiat entdeckte er nicht. Ted Ewigk ebensowenig. Aber hatte der nicht von einer unterirdischen Anlage erzählt, in welcher die mörderischen Rituale stattfanden? Wo befand sich der Zugang?
    Inspektor Caruso begann mit seiner Suche.
    ***
    »Es kommen immer mehr«, murmelte der Maskierte. Ungerührt sah er zu, wie der Mann in Schwarz eine junge Frau auf den Altarstein legte. Diese lebte noch, war nur paralysiert. Aber es spielte keine Rolle. Auch das Blut der Toten hatte ihm geholfen, hatte ihn stärker gemacht. Es war noch frisch genug gewesen.
    Der Cyborg trat zurück.
    »Ich gebe zu bedenken, Herr, daß es nicht gut ist, diese Gaianerin schon jetzt zu töten. Sie war als Druckmittel gegen den Verräter geplant.«
    Der Maskierte, der seine rote Kutte angelegt hatte, wandte sich dem Dunkelgekleideten zu.
    »Nicht mein Plan«, sagte er kalt.
    »Es wäre unlogisch, sie zu töten«, blieb der Mann in Schwarz aufsässig. »So wie es unlogisch war, das Sektenmitglied Mansoni zu töten. Ich höre und gehorche, aber unter Protest.«
    »Was ist mit dir los?« murmelte der Maskierte. »Unter Protest? Mit deiner Programmierung stimmt etwas nicht. Ich gab dir einen eindeutigen Befehl, und du protestierst? Weißt du nicht mehr, wer ich bin? Weißt du nicht mehr, wer du bist? Du hast nicht zu protestieren!«
    »Die Belange der Sicherheit…«
    »Ich bestimme!« unterbrach ihn der Blutpriester. »Geh und handle! Beseitige die Ankömmlinge, wie du Mansoni, oder wie auch immer er hieß, beseitigt hast. Rasch!«
    Der Cyborg zögerte. Dann aber wandte er sich ab.
    Der Maskierte blieb mit dem Opfer zurück.
    Es ging nicht an, daß Sektenangehörige hierher kamen, ohne daß ein Ritual einberufen wurde. Es ging nicht an, daß Fremde in die Anlage vordrangen. Wer kam, mußte vernichtet werden.
    Der Cyborg hatte angedeutet, mit dem gekidnappten Mädchen jenen Teodore Eternale unter Druck setzen zu können. Doch Teodore Eternale war nur eines von vielen Sektenmitgliedern. Ein Name von mehr als einem Dutzend Namen. Mansoni, Eternale, Rasponi, Giorgonza und wie sie alle hießen… sie waren nur nützliche Helfer, die einen Lebensinhalt in der Sekte vom Feuer des Heiligen Blutes fanden. Für den Priester nicht mehr und nicht weniger. Er interessierte sich nicht für Namen. Er sah nur die Anzahl der Sektenangehörigen, und solange er wußte, wo jeder von ihnen erreichbar war, spielte nichts sonst eine Rolle.
    Auch jetzt nicht!
    An diesen Eternale verschwendete er keinen Gedanken mehr und ahnte nicht einmal, daß der ein anderes Sektenmitglied ersetzt hatte und über dessen Adresse erreicht und zu Ritualen gerufen werden konnte. Das wußte nicht einmal der Mann in Schwarz, obgleich er Eternale gegenüber zur Vorsicht mahnte.
    Als Mansoni ungerufen kam, hatte der Priester dem Mann in Schwarz den Befehl gegeben, das ungerufene Sektenmitglied zu töten.
    So wie jetzt die anderen zu töten waren, die begannen, in die Anlage einzudringen.
    Derweil wandte der Priester sich dem neuen Opfer zu. Es würde ihn abermals stärker machen und seinem Ziel näherbringen. Davon war er überzeugt. Für die Zeremonie brauchte er die Sektenmitglieder nicht. Die waren nur Staffage, Tarnung, nichts sonst.
    Zum einen halfen sie, Opfer heranzuschaffen. Zum anderen bildeten sie eine Sekte - und wenn jemand für die Toten zur Verantwortung gezogen würde, dann traf es die Sektenmitglieder. Der Priester selbst blieb unbehelligt, konnte an einem anderen Ort weitermachen, an welchem er eine neue Sekte gründete. Das Feuer des Heiligen Blutes war allenfalls der Blitzableiter, um die Gaianer abzulenken.
    Das Ritual band die
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