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0654 - Wo Deborah den Teufel trifft

0654 - Wo Deborah den Teufel trifft

Titel: 0654 - Wo Deborah den Teufel trifft
Autoren: Jason Dark
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wie jemand das Gas aus der Hülle lässt. Schön ist das nicht.«
    Ich sah, wie es in ihr arbeitete. Sie schluckte, dann zog sie ihre Hand wieder zurück. »Du hast Recht, John. Wenn du es so siehst, entschuldige. Ich habe einen Fehler gemacht. Ich werde Debbie anrufen und ihr erklären, dass sie mit unserem Besuch nicht zu rechnen braucht.«
    »Tut mir Leid, Mädchen. Das ist auch keine Lösung. Denn nun hast du mich neugierig gemacht. Wie gesagt, ich bin kein Psychologe, horche aber auf, wenn Begriffe fallen, die mit schwarzer Magie oder dem Teufel in einen Zusammenhang gebracht werden können. Da muss ich ja aufmerksam werden.«
    »Es dauert auch nicht lange. Du sollst dich kurze Zeit mit ihr unterhalten und mir dann sagen, was du von ihr hältst.«
    »Okay, werde ich tun. Da ist aber noch etwas. Stell dir vor, deine Freundin steht wirklich unter einem fremden oder schwarzmagischen Bann. Was ist dann?«
    »Darüber kann ich dir nichts sagen. Das müsstest du an Ort und Stelle entscheiden.«
    »Gut.« Ich nickte. »Andere Frage. Woher kennst du diese Deborah Caine? Hast du immer Kontakt mit ihr gehabt?«
    »Flüchtig. Sie ist außerdem in festen Händen. Ihr Verlobter heißt Mason Rafferty, ein junger Mann, dessen Eltern ziemlich reich sind. Sie leben von ihren Aktien und sind an einigen Industrieunternehmen beteiligt. Mason und sein Vater verwalten die Gelder und schauen zu, wo sie neu investieren können. Wenn mich nicht alles täuscht, ist der alte Rafferty unterwegs auf dem Festland, um dort neue Möglichkeiten abzuchecken. Mason ist nicht mitgefahren.«
    »Dann finden wir ihn bei deiner Freundin?«
    »Das weiß ich nicht, John.«
    »Egal, ich hab einmal zugestimmt und werde auch jetzt keinen Korb geben.«
    Jessica stand auf, kam um den Tisch herum und umarmte mich von der Seite her. Ihre Lippen streichelten mein Ohr, als sie sagte: »Toll, John, ich finde es echt toll von dir.«
    »Okay, so schlimm wird es wohl nicht werden.«
    »Bestimmt nicht.«
    Wie sehr wir uns irrten, konnten wir zu diesem Zeitpunkt nicht wissen…
    ***
    Es war eine düstere, unheimliche Landschaft, ein Meer aus Schatten und dunklen Farben, die miteinander verwuchsen oder ineinander verschwammen. Derartige Landschaften fand man in gewissen Filmen als Kulisse wieder, sollten sie doch aufzeigen, wie es in anderen Dimensionen und Welten aussah.
    Stinkende Gase erfüllten die Luft. Sie krochen aus zahlreichen Spalten im Erdboden, der aussah wie ein braunes Samtfeld, aus dem ab und zu kniehohe, blätterlose Büsche wuchsen, an abgestorbene Finger erinnernd, die ins Leere griffen, denn in dieser Landschaft existierte kein Tier und kein Mensch. Sie stand den Kreaturen feindlich gegenüber.
    Leer, ohne Leben, aber trotzdem irgendwie klar, denn am Horizont zeichneten sich die dunklen Umrisse einer Gebirgskette ab, über der ein Himmel lag, der sich dieser Landschaft genau angepasst hatte.
    Weit, bräunlich schimmernd und nur an einigen Stellen helle Flecken zeigend, die sich als verschwommene Kreise ausbreiteten, als würde es eine Sonne nicht schaffen, die Wolkendecke zu durchbrechen.
    Eine Landschaft, die gestorben war, in der Dämonen das Sagen hatten und der Tod regierte.
    Und dennoch hätte alles Mögliche in diese Umgebung hineingepasst, nur eben nicht die Person, die sich mit langsamen Schritten durch die Ebene bewegte.
    Es war eine Frau!
    Blond, fast nackt. Nur die wichtigsten Stellen an ihrem Körper waren mit schmalen Stoffstreifen bedeckt.
    Um gegen den rauen Boden gewappnet zu sein, trug die Frau Stiefel. Das Leder war an den Enden umgeschlagen, die Seiten hingen in Fransen herab.
    Die Frau hatte das dunkelblonde Haar zu einem Pferdeschwanz gebunden.
    Ihr Gesicht war hart, es zeigte einen lauernden Zug. Die Kampfbereitschaft war ihr anzusehen. Diese wurde auch durch die Waffe dokumentiert, ohne die jemand in diesem Land verloren war.
    Die Frau hatte sich für eine Waffe entschieden, die zu der Welt passte. Es war ein kurzes Schwert oder ein sehr langes Messer mit breiter Klinge.
    Es gab keine Scheide, in der sie es hätte verschwinden lassen können. Deshalb blieb ihr nichts anderes übrig, als das Schwert normal zu tragen. Sie hielt mit der rechten Hand den Griff fest, hatte die Klinge gekippt und gedreht, sodass sie Halt auf ihrem linken, angewinkelten Arm fand.
    Trotz der Blöße zeigte die Frau keine Furcht. Sie war zwar vorsichtig, aber nicht ängstlich. Sie fand ihren Weg durch die Ode, die Leere, in der nichts zu hören war,
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