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0654 - Wo Deborah den Teufel trifft

0654 - Wo Deborah den Teufel trifft

Titel: 0654 - Wo Deborah den Teufel trifft
Autoren: Jason Dark
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kein Laut, keine Stimmen, nicht das Zwitschern oder Singen eines Vogels, nur eben diese bedrückende Stille der albtraumhaften Welt.
    Keiner hätte erklären können, was diese halb nackte Frau innerhalb der Albtraumwelt zu suchen hatte. Es gab kein Ziel, ausgenommen die gewaltigen Berge.
    Dennoch ging sie weiter durch die Düsternis, als würde sie genau wissen, wohin sie wollte.
    Und es kristallisierte sich etwas hervor. Dies geschah auf eine unerklärliche Art und Weise, als hätte jemand von oben herab ein riesiges Stück Leinwand mit einem düsteren Gemälde in diese Albtraumwelt hineingeschoben.
    Auf einmal wehte Wind über die Öde. Er griff mit seinen Armen tiefer hinein in den dicken Staub des Erdbodens. Wolken entstanden. Sie schimmerten dunkelbraun und leicht gelb und sie trieben über die Öde hinweg.
    Die Frau machte sich nichts daraus. Sie schritt in die Wolken hinein, als wollte sie von ihnen umfangen und geschützt werden. Ihr Blick war starr geradeaus gerichtet, die Augen hatte sie leicht verengt. Ihre Haltung hatte sich gestrafft. Die Spannung auf ihrem Gesicht war nicht zu übersehen.
    Sie wollte nicht aufgeben und wirkte in ihrer Haltung wie eine kriegerische Amazone, die kein Pardon kannte.
    So schritt sie durch den Sturm und die Wolken, um die sich die Person nicht störte.
    Die Halbnackte wusste Bescheid. Obwohl der Staub ihr die Sicht nahm, kannte sie ihr Ziel und sie setzte ein bestimmtes Vertrauen in die Gewalten der Natur.
    Enttäuscht sah sie sich nicht.
    Denn so heftig, wie der Sturm aufgebraust war, so schnell sank er wieder zusammen.
    Die Sicht war wieder okay.
    Ein ungewöhnliches Gerüst, das aus einer dunklen Schatteninsel hervorragte und ein skelettartiges Aussehen hatte, war zu erkennen. Braun, kahl und düster stach das Gebilde von den eigentlichen Wolken ab wie die Überreste eines alten Bauwerks, in dem einmal schreckliche Dämonen oder unheimliche Wesen gehaust hatten.
    Die Frau blieb für einen Moment stehen. Ihre Stirn legte sich in Falten, als sie konzentriert nachdachte. Dann bewegte sie ihre Schulter aufwärts und über ihre Lippen zuckte ein Lächeln.
    Sie hatte es geschafft!
    Ihr linker Arm sank herab. Automatisch veränderte sich die Lage der Waffe.
    Das Schwert kippte mit seinem Ende dem Boden entgegen und schleifte mit der Spitze darüber, als die Frau ihren Weg fortsetzte und weiterhin auf das Gebilde zu schritt.
    Schon bald verschwand die eigentümliche Helligkeit des Bodens. Der Schattenberg breitete sich an seinem unteren Ende aus wie ein zerfließender See, ließ nur wenig Licht durch, gerade so viel, um das Ziel sehen zu können, das der Frau bisher verborgen geblieben war.
    Es sah zunächst aus wie ein unförmiger Gegenstand. Nicht sehr hoch, an einer Seite dafür breiter, und schräg wies er nach unten.
    Das Ziel für die Halbnackte.
    Die letzten Schritte legte sie schneller zurück. Ihr Gesicht hatte nichts von dem spannungsgeladenen Ausdruck verloren. In den Augen leuchtete es wild auf, als würde sie eine tiefe Vorfreude vor dem Kommenden empfinden.
    Dann blieb sie vor dem Ziel stehen. Ein tiefer, befreiender Atemzug hob und senkte ihre Brust. Er war erreicht, es gab kein Entkommen mehr. Das Lächeln auf den Lippen zeigte Grausamkeit und Kälte.
    Sie schaute nach unten und triumphierte, denn vor ihr kniete ein Mann.
    Er hatte keine normale Haltung eingenommen. Zwar kniete er am Boden, der Oberkörper allerdings war nach vorn gestreckt, der Kopf gebeugt, damit der Hals genau in eine bestimmte Kerbe hineinpasste.
    Und sie gehörte zu einem Richtblock!
    Ein tiefes und zugleich befreiendes Stöhnen wehte über den Körper des Mannes hinweg. Er war nur mit einer Hose bekleidet, ansonsten zeigte sich der Oberkörper nackt. Auf der Haut lag eine dünne Staubschicht, vermischt mit dem Schweiß, der aus den Poren gedrungen war. Ein muskulöser Körper, der seine Kraft nur ahnen ließ, aber befreien konnte er sich nicht, denn seine Arme waren rechts und links an den Richtklotz gefesselt - mit Eisenringen.
    Das dunkle Haar klebte ebenfalls schweißnass auf der Stirn. Wenn sich der Bedauernswerte bewegen wollte, dann konnte er nur die Lage des Kopfes verändern. An eine Befreiung war nicht zu denken.
    Das wusste auch die Frau!
    Sie stand dicht neben ihm, hob das rechte Bein und stieß dem Gefesselten die Fußspitze in die Seite.
    Der Tritt riss den Mann aus seiner Lethargie.
    Sein Oberkörper zuckte, bewegte sich aber nicht. Dort, wo seine Lippen fast das Holz des
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