Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0652 - Der Bogie-Mann

0652 - Der Bogie-Mann

Titel: 0652 - Der Bogie-Mann
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
umgewandelt.
    »Bogie-Mann!«
    Ich bekam eine Gänsehaut, drehte mich um, sah ihn und hörte ihn gleichzeitig.
    Wie eine gewaltige Kugel, dazu schwarz behaart und mit rot glühenden Augen, polterte er die Stufen herab in den großen Wohnraum hinein.
    Marion Drake rappelte sich auf. Sie brüllte dem Bogie-Mann einen Befehl zu.
    »Töte ihn! Mach ihn fertig, diesen verfluchten Hundesohn Sinclair…«
    ***
    Meine Beretta hatte Jessica. Mit ihr war auch geschossen worden. Ob die den Bogie-Mann erwischt hatte, konnte ich nicht sehen. Jedenfalls, musste ich die Waffe vergessen.
    Der Bogie-Mann hatte einen Blumenkübel zur Seite geräumt und sich wieder gefangen. Wie ein Tanzbär sprang er auf die Beine. Er war verdammt schnell, geschickt und auch gefährlich. Ohne zu zögern wuchtete er sich mir entgegen.
    Ich sprang zurück, lief vor ihm weg, begleitet vom Johlen der Drake-Schwestern.
    Sie glaubten daran, dass ich es mit der Angst zu tun bekommen hatte. Nein, nicht mit mir.
    Dafür erreichte ich den runden Tisch, hebelte ihn herum und wuchtete das Möbelstück dem BogieMann entgegen. Der Tisch war zwar schwer, aber er machte das Monstrum nicht platt.
    Wie von selbst glitt der Silberdolch in meine Hand. Als der Bogie-Mann hinter dem Tisch wieder hochkam, raste schräg von oben nach unten eine helle Klinge auf ihn zu.
    Treffer.
    Tief hinein in das Fell. Ich hörte ihn heulen, sah dunkles Blut fontänenartig aus der Wunde schießen, aber er trat mir in den Bauch und ich knickte zusammen.
    Und plötzlich war er am Zug. Wie ein Gummiball schnellte er hoch. Sein massiger Körper schleuderte mich durch den Aufprall auf den Rücken. Die Pranken wischten wie lange, krumme Messer auf mich zu, hätten fast mein Gesicht erwischt, bevor es mir gelang, zumindest einen Fuß in seinen Leib zu stemmen.
    Ich konnte ihn zurückdrängen und hatte Zeit, mein Kreuz hervorzuziehen. Ob er es mitbekam oder nicht, war mir egal. Ich wollte ihn vernichten und rammte meine Hand in die Höhe.
    Das Kreuz traf sein Gesicht, kantete sich an einer Ecke seines breiten Mauls fest und diese Kraft war stärker als die der geweihten Silberkugeln.
    Der Bogie-Mann heulte, als er zurückrutschte. Seine Pranken presste er jetzt gegen das Gesicht. Es sah so aus, als wollte er sich den Kopf vom Körper reißen, und es gab auch keinen, der ihm zu Hilfe eilte.
    Die Drake-Schwestern standen in einiger Entfernung zusammen und starrten den Bogie-Mann aus weit aufgerissenen Augen an. Sie waren fassungslos. An der Treppe sah ich Jessica Long. Sie hielt meine Beretta in den Händen.
    Der Bogie-Mann, dieser schreckliche Albtraum der Hölle, konnte nicht mehr leben.
    Zuckend bewegte er sich, veränderte sich dabei. Sein Körper verwandelte sich in einen anderen, der sich streckte, ein Gesicht bekam, dunkle Haare, eine sehnige Gestalt, von Wunden gezeichnet und blutig.
    Juri lag vor uns.
    Ohne den höllischen Geist in seinem Innern konnte er nicht mehr leben. Der Geist war es letztendlich gewesen, der ihn umgebracht hatte, das wusste ich.
    Ich war wieder aufgestanden, stand da und schaute auf die Dolchklinge.
    Der Bogie-Mann war lautlos gestorben. Zurück blieben seine drei Dienerinnen, die nicht glauben konnten, was sie noch vor Sekunden mit eigenen Augen gesehen hatten.
    Sie hatten sich in ein böses Spiel eingekauft, aber die schlechteren Karten besessen.
    Wie immer, wenn man mit dem Teufel oder seinen Dienern ein Geschäft abschloss.
    Ich wusste nicht, was ich mit ihnen machen sollte. Als Zeugen würden sie aussagen müssen, das stand fest. Ich wollte zu ihnen gehen, als es geschah.
    Esther bemerkte es zuerst.
    Ihr Schrei traf mich fürchterlich und auch Jessica zuckte zusammen. Die Älteste der Schwestern stand da, das Gesicht zu einer unbeschreiblichen Grimasse verzogen, starrte ihre beiden Hände an, die anfingen zu faulen.
    Die Finger waren bereits bis zur Hälfte bläulich verfärbt und der Vorgang hörte nicht auf. Die Farbe nahm zu, dann wechselte sie in ein tiefes Schwarz, sodass die Finger aussahen wie verkohlt.
    »Die Energie der Hölle!«, brüllte sie. »Die Energie der Hölle! Sie ist gegen uns. Sie ist gegen uns!«
    Da hatte sie Recht.
    Denn nicht sie allein hatte es erwischt. Marion und Tippy wurden auch nicht verschont.
    Ihre Hände faulten ebenfalls so weit, bis sie die Gelenke erreicht hatten.
    Von dort an waren sie normal.
    Jessica Long verließ ihren Platz und kam zitternd auf mich zu. Ich nahm ihr die Waffe ab, dann gingen wir zu den Schwestern. Ich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher