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0652 - Der Bogie-Mann

0652 - Der Bogie-Mann

Titel: 0652 - Der Bogie-Mann
Autoren: Jason Dark
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du sein musst. Du bist in dieser Nacht schon einmal draußen gewesen. Du hast dir deine Opfer gesucht und dabei zu viel von der Energie verbraucht. Jetzt werden wir dich wieder aufladen, damit du erneut deinen Weg gehen kannst. Du brauchst ihn nicht sehr weit zu laufen. Die Feinde lauern in der Nähe. Sie befinden sich sogar hier im Haus und wir sind uns sicher, dass du sie auch finden und vernichten wirst. Durch uns kommt er zu dir. Und er, der Herrscher der Hölle, hat dir seinen Diener, den Bogie-Mann, geschickt. Das Höllengespenst, über das viele Menschen lachen. Sollen sie ruhig, sie werden alle noch eines Besseren belehrt werden, das wissen wir. Und jetzt, Juri, nimm die Energie in dich auf, setze sie um und verwandle dich!«
    Sie ließen die Hände noch auf dem Kopf des Tänzers liegen. Juri spürte den Strom, der sich einfach nicht aufhalten ließ. Diesmal schaffte auch er es nicht, sich zu beherrschen. Durch seinen Körper glitt ein Zittern, aus dem Mund drangen stöhnende Laute.
    Das war genau der Augenblick, als Esther ihre Hand vom Kopf des Tänzers löste und aus dem Kreis heraustrat.
    Ihre Schwestern taten es ihr nach.
    Juri blieb allein hocken - und aus dem Menschen wurde durch die Kraft des Teufels der BogieMann…
    ***
    Die Schwestern kannten das Geschehen. Oft genug hatten sie es erlebt. Trotzdem war es für sie immer wieder neu und auch faszinierend, das miterleben zu können.
    Eine wichtige Rolle spielte dabei die Figur des Bogie-Manns. Dieses pelzige Etwas, das ebenfalls mit der Kraft der Hölle angefüllt worden war. Kaum hatten die Frauen ihre Hände vom Kopf des Tänzers genommen, als es mit der Figur begann.
    Die Augen, sehr klein und von der Größe her halb so groß wie ein Fingernagel, weiteten sich. Sie begannen zu strahlen, während sich der Körper zunächst aufplusterte, als hätte jemand Luft in ihn hineingepumpt, dann aber zusammensackte und zu einem weichen, fast matschigen Etwas wurde, das Juri zwischen seinen Händen zusammendrücken konnte.
    Er tat es nicht!
    Mit einer nahezu hoheitsvoll aussehenden Geste hob er die Arme an und brachte seine Hände in die Nähe seines Gesichts, wo sich allmählich der Mund öffnete und sich auch nicht wieder schloss.
    »Ja, Juri, tu es!« Esther stand da mit geballten Händen und starrte den Tänzer an.
    Er, so schien es, hatte nur auf den Befehl gewartet. In den noch offenen Mund stopfte er das hinein, was von der Figur zurückgeblieben war. Diese weiche, pelzige Masse, die seinen Mund ausfüllte bis weit hinein in den Rachen.
    Wenn er Luft holen wollte, dann nur durch die Nase. Er aß, er würgte sie in sich hinein. Jede der ihn beobachtenden drei Frauen bekam mit, wie er plötzlich schluckte. Sie konnten sogar sehen, wie die Masse hinter der dünnen Haut des Halses nach unten glitt.
    Tippy kicherte hohl. »Er schafft es!«, flüsterte sie. »Ja, ja, er schafft es…«
    »Sei ruhig!«, flüsterte Esther.
    Auch sie und Marion konnten sich dem Bann des Unheimlichen nicht entziehen. Obwohl die Umgebung die Gleiche geblieben war, kam sie ihnen verändert vor. Etwas anderes hatte hier Einlass gefunden. Eine Strömung oder Macht, die nicht von dieser Welt stammte, sondern aus anderen Sphären hochgedrungen war.
    Es war einmalig, es war schaurig, es war zugleich unerklärbar für den normalen Menschen.
    Juri hatte die Masse geschluckt. Er hockte auf dem getrockneten Blut im Schneidersitz, den Kopf jetzt vorgebeugt und zu Boden starrend. Er rührte sich nicht, bis aus seinem Mund ein lang gezogener Stöhnlaut drang und er dabei den Kopf anhob.
    Er schaute nach vorn!
    Jetzt war es genau zu sehen. Die drei Frauen starrten ihm ins Gesicht und sie sahen seine Augen.
    Rot leuchteten die Pupillen. Das gleiche Rot hatten auch die Augen der Figur abgestrahlt.
    Juris Gesicht hatte sich nicht verändert. Aber es lagen Schatten auf seiner Haut, die einen dunkelblauen Schimmer abgaben. Dicht unter den Augen hörten sie auf, sodass nichts das Glühen in den Pupillen beeinträchtigte.
    Die Verwandlung setzte sich fort. Sie griff erst jetzt auf den Körper des Tänzers über.
    Es begann mit seinen Armen, die er zunächst anhob und dann nach unten drosch. Er schlug einige Male mit seinen flachen Händen hart auf den Boden, drückte den Oberkörper vor und wirkte wie ein Mensch, der sich selbst in den Fuß beißen wollte. Der Rücken krümmte sich immer stärker, als wollte er einen Kreis bilden. Juri zog die Beine dabei an, vergrub das Gesicht in die Lücke zwischen
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