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065 - Corrida der Dämonen

065 - Corrida der Dämonen

Titel: 065 - Corrida der Dämonen
Autoren: Larry Brent
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Mündung
des Revolvers, der ihr in die Rippen gedrückt wurde.
    »Sie sind ein erstaunlicher Mann, Señor de Avilar«,
bemerkte sie. Morna rührte sich nicht vom Fleck.
    »Und Sie eine erstaunliche Frau, Señora Brent«, zischte
de Avilar wie eine Schlange, und seine Stimme klang kalt und gefährlich. » …
falls Sie wirklich so heißen. Aber das werde ich noch herausfinden. Ich muß
ehrlich gestehen, Sie haben mir einiges Kopfzerbrechen bereitet. Aber es ist
mir gelungen, Sie hierher zu locken. Durch Larry Brent! Es war köstlich, Sie
während der letzten Minuten zu beobachten. An sich hatte ich gleich vor, Sie
gebührend zu empfangen. Aber dann wurde ein Spiel daraus, und wer läßt es sich
schon entgehen, wenn er die Arbeit mit dem Vergnügen verbinden kann?«
    Er lachte leise.
    »Und nun gehen Sie mir immer schön voran! Ein Stockwerk
höher werden Sie Larry Brent unter vier Augen sprechen können.
    Morna wußte nicht mehr, was sie noch glauben sollte oder
nicht. Das Auftauchen und Verschwinden Larry Brents, der sich vollkommen unsinnig
verhalten hatte, war so verwirrend für sie gewesen, daß jeder logische Gedanke
daran verloren schien.
    In dem Zimmer angekommen, in das Antonio de Avilar sie
dirigierte, fand sie das bestätigt, was sie befürchtet hatte: Hier war kein
Larry!
    Es war ein einfaches Gästezimmer, in dem ein Indio am
Fenster stand und abwesend auf dem Bettrand saß. Beim Eintritt Morna
Ulbrandsons und de Avilars hob der Indio den Kopf.
    »Sie ist uns prompt ins Netz gegangen«, grinste de
Avilar.
    »Und nun kümmere dich um den seltenen Fisch«, fuhr er
fort, nachdem sie Morna auf einem dem Fenster gegenüberliegenden Stuhl
festgebunden hatten. »Laß ihn nicht davonschwimmen! Ich möchte mich gern
ungestört persönlich eine halbe Stunde im Zimmer der Señora Brent umsehen und
versuchen festzustellen, ob sie wirklich die ist, für die sie sich ausgibt oder
dem guten Señor Brent vielleicht nur nachgereist ist, um auch uns
Schwierigkeiten zu machen.«
    »Was wissen Sie über Larry Brent?« fragte Morna hart, und
sie war äußerlich ganz ruhig.
    »Nur soviel, daß er nicht da ist!« De Avilar lachte
darüber, als hätte er den besten Witz aller Zeiten erzählt.
    Sein Gesicht glänzte, aber seine Halbglatze erschien im
Tageslicht, das durch das Fenster fiel, seltsamerweise matt und trocken. Morna
fiel das in diesem Moment auf. Aber sie hatte keine Erklärung dafür.
    De Avilar drückte dem Indio, der offensichtlich in diesem
einfachen und nicht ganz sauberen Bett geschlafen hatte, die geladene und
entsicherte Pistole in die Hand.
    »Er wollte alles über Rha-Ta-N'my wissen«, sagte de
Avilar leise und sah Morna Ulbrandson dabei an. »Und das wollen Sie doch auch,
nicht wahr? Es tut mir leid, ich weiß nicht, was aus ihm geworden ist.«
    »Aber vorhin …« wandte Morna ein. Sie wirkte bleicher als
sonst. »Der Mann, der hier ins Haus rannte … das war er!«
    Antonio de Avilar ging auf diese Bemerkung nicht ein.
    »Ich werde mich später noch mal mit Ihnen unterhalten«,
sagte de Avilar abschließend, während er an das Schränkchen neben dem Bett
ging, eine Schublade aufzog und ein graues, ehemals weißes Taschentuch
herausnahm. Er knotete es zusammen und steckte den Knoten in Morna Ulbrandsons
Mund.
    »Das Tuch ist sauber. Schließlich weiß ich, wie man sich
einer Dame gegenüber verhält«, sagte er spöttisch. »Und nun wollen wir mal sehen,
was für interessante Dinge in Ihrem Gepäck sind. Ich bin bald wieder zurück,
und dann können wir uns eingehender unterhalten.«
    Mit diesen Worten verließ er das Zimmer. Morna hörte, wie
gegenüber eine Zimmertür klappte. Es vergingen rund zehn Minuten, dann vernahm
sie das gleiche Geräusch und die Schritte, die sich entfernten.
    Drunten schlug die Haustür zu.
    Manio Hualami hielt die Pistole auf den Knien und warf
hin und wieder aus halbgeöffneten Augen einen Blick auf seine Gefangene, die er
bewachen mußte.
    Morna merkte sehr schnell, daß der Indio total übermüdet
war und daß er in dieser Nacht kaum oder überhaupt nicht geschlafen hatte.
    Immer wieder sank sein Kopf auf die Brust, seine Finger
zuckten, und die Pistole ruckte auf seinen Knien hin und her.
    X-GIRL-C begann systematisch Befreiungsversuche einzuleiten.
Die Aufmerksamkeit ihres Bewachers ließ soviel zu wünschen übrig, daß sie
verhältnismäßig heftig an ihren Fesseln zerren und ziehen konnte, und rasch
verbreiterte sich der Spielraum, so daß sie schon die Handgelenke
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