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0647 - Die Haut des Vampirs

0647 - Die Haut des Vampirs

Titel: 0647 - Die Haut des Vampirs
Autoren: Martin Barkawitz
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anmerkte. Sie liebte die Diskretion und verstand es, sich zu beherrschen. Jedenfalls, was ihre Para-Fähigkeiten anging.
    »Wer hat dich ›angefunkt‹?« raunte Zamorra ihr zu.
    »Ich… ich weiß nicht. Ich habe seinen Namen nicht verstanden, Chef. Und wenn doch, dann könnte ich ihn nicht aussprechen.«
    »Ein Außerirdischer?«
    »Nein, das nicht. Ein Wesen von unserem Planeten. Aber mit Sicherheit kein Mensch. Es ist eine Art Hilferuf.«
    Zamorra war ganz Ohr. »Was sagt er?«
    »Tendyke und die Peters-Zwillinge sind in eine Falle gegangen, wenn ich ihn richtig verstanden habe.«
    Die Gedanken des Professors überschlugen sich. Es mußte also jemand sein, der seine Freunde kannte. Und der gleichzeitig auch wußte, daß Nicole und er, Zamorra, in der Nähe waren, um vielleicht helfen zu können. Aber was hieß schon Nähe in diesem unzugänglichen Urwaldgebiet, durch das nur wenige Straßenschneisen geschlagen worden waren? Zamorra biß die Zähne zusammen.
    »Sagt er auch, wo diese Falle zugeschnappt hat?«
    »Ja, Chef. In der alten Missionsstation, die auch das Ziel unserer Reise ist.«
    Das hatte Zamorra befürchtet. Sie würden mit diesem Bus noch mindestens fünf Stunden fahren müssen, um auch nur in die Nähe der Station zu kommen. In einem Dorf an dem See Brokopondo sollte ein Führer auf sie warten, den die Subrahmanya-Gesellschaft angeheuert hatte. Er würde sie ins Zentrum des Asema-Reiches bringen. Aber das dauerte alles noch so verflucht lange! Wer weiß, was Tendyke und den Zwillingen bis dahin passiert war!
    Aber es half nichts, sich zu beklagen. Jede Sekunde, die sie weiter warteten, war verschwendet.
    »Können wir wieder starten?« fuhr Zamorra den gestreßten Busfahrer an. Dieser schien absolut keine Lust zu haben, diese zwei Menschen und diesen Drachen weiter zu befördern. Das sah man seiner Miene allzu deutlich an. Und die übrigen Passagiere würden dabei vermutlich ganz auf seiner Seite stehen.
    Er verschränkte die Arme vor der Brust.
    »Ich werde erstmal über Funk die Polizei verständigen!«
    Zamorra verdrehte die Augen Richtung Himmel. Bis sich die Ordnungsmacht hierher durch den Dschungel gekämpft hatte, würde es Abend oder Nacht sein!
    Er überlegte, ob er wohl genüg Surinam-Gulden bei sich hatte, um den lustlosen Chauffeur zu motivieren.
    Aber dann löste sich das Problem sozusagen in Luft auf. Und war im Wortsinn.
    Innerhalb einer Zehntelsekunde waren Zamorra, Nicole Duval und Fooly verschwunden, als ob es sie nie gegeben hätte.
    ***
    Uschi stach ihre Machete in den Hals eines hautlosen Ungeheuers. Das verschaffte ihr einen Wimpernschlag lang Luft. Sie bückte sich und ließ dabei ihre heranstürmenden Gegner nicht aus den Augen.
    Sie zerrte mit der linken Hand an der Haut, die unter der Granitplatte verborgen gewesen war. Da traf sich ihr Blick mit dem von Mazku.
    Aus den rot glühenden Augen des Vampirkönigs konnte sie plötzlich nicht mehr den Triumph herauslesen. Sondern nichts als schiere Panik. Todesangst.
    »Bingo!« rief Uschi und schlug mit doppelter Kraft auf ihre untoten Feinde ein. Sie hatte durch Zufall das Hautversteck dieses Monsters gefunden. Und damit die Möglichkeit, ihn zu vernichten!
    Die Worte des Schamanen Ben gingen ihr wieder durch den Kopf. Man konnte einen Asema überwinden, indem man seine Haut mit Salz oder mit Pfeffer bestreute. Nun, als haumesserschwingende Amazone hatte sie natürlich nicht gerade ihre Würzstreuer griffbereit. Aber es würde auch so gehen.
    Mazku schien zu ahnen, was sie vorhatte.
    »Alles auf die blonde Teufelin!« kreischte er mit sich überschlagender Stimme. »Macht sie fertig!«
    Seine Untergebenen waren für einen Moment verwirrt. Schließlich befanden sich ja zwei Blondinen auf dem Schlachtfeld. Aber dann sahen sie die Haut des Vampirkönigs, die Uschi triumphierend in der linken Hand schwenkte. Und jeder von ihnen wußte, was das zu bedeuten hatte.
    Auch die Angreifer von Tendyke stürzten sich nun auf die Zwillinge.
    »Seht, was ich jetzt mache!« rief die Deutsche und säbelte mit der Klinge ein Stück der Vampirhaut ab. Sie konnte sehen, wie sich Mazku krümmte. Das bewies ihr, daß sie auf dem richtigen Weg war.
    Die Asemas verharrten, anscheinend geschockt von ihrem Tun. Wahrscheinlich stellte sich jeder von ihnen vor, daß seine eigene Haut in Streifen geschnitten werden würde. Dieser Gedanke schien ihre Wut nur noch zu vergrößern.
    Rob Tendyke hatte ebenfalls bemerkt, welchen Glückstreffer seine Freundin
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