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0647 - Die Haut des Vampirs

0647 - Die Haut des Vampirs

Titel: 0647 - Die Haut des Vampirs
Autoren: Martin Barkawitz
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Steinplatten eines verfallenen Gemäuers.
    Inmitten von hunderten zähnefletschender Asemas!
    ***
    Das Gebrüll des Goldenen Jaguars übertönte noch die schrillen Angriffsschreie der hautlosen Bestien.
    Das magische Tier kam gerade im richtigen Moment. Tendyke war schon ziemlich angeschlagen. Und Uschi hatte durch die überraschende Attacke das Gleichgewicht verloren und drohte nun, Opfer der erbarmungslosen Vampirklauen zu werden.
    Doch durch den Goldenen Jaguar wurden die Karten plötzlich neu gemischt. Die Asemas reagierten panikartig auf das Raubtier mit dem prachtvollen Gebiß. Jeder von ihnen wußte instinktiv, daß sie die große Katze nicht besiegen konnten. Ihre Fangzähne glitten ab an dem unerklärlich metallischen Fell des Tieres.
    Der Goldene Jaguar erkannte sofort, wo die Gefahr am größten war. Fauchend mähte er mit Krallen und Zähnen die Vampire nieder, um Uschi zu unterstützen. Mit einem gewaltigen Sprung erreichte die Raubkatze den Asema, der dem Mädchen gerade den Todesstoß versetzen wollte.
    Er verging selber unter dem kraftvollen Angriff des Tieres.
    Uschi rappelte sich wieder auf. Sie spürte, daß diese Großkatze ihr nichts Böses wollte. Die Deutsche hatte schon wieder die Rechte um die Machete geschlossen, die ihr kurzfristig entglitten war. Ihr linke hatte sich immer noch um die Haut des Vampirs gekrampft. Sie wollte nun endlich zuende bringen, was sie durch glücklichen Zufall begonnen hatte.
    Die Asemas ließen sie jetzt in Ruhe. Die Monstren hatten alle Krallen voll zu tun, um den aussichtslosen Kampf gegen den Goldenen Jaguar zu führen. Monica sah, was ihre Zwillingsschwester vorhatte.
    »Ich gebe dir Deckung!« versprach sie. Dann nahm sie ihre Machete mit beiden Fäusten und schirmte damit Uschi gegen etwaige weitere Feinde ab.
    Und Uschi ließ ihrerseits ihr Haumesser nun auf die Haut des Vampirkönigs niedersausen. Sie schuftete wie ein chinesischer Koch, der mit seinem Beil eine Gurke für die Zubereitung im Wok in hauchdünne Scheiben schneidet. Funken stieben hoch, als sie die Granitplatten als Schneidefläche benutzte, um darauf die Vampirhaut in kleine Stücke zu zersäbeln.
    Zwischendurch warf sie schwitzend ihre blonde Haarmähne nach hinten und beäugte den Asemakönig. Er sah nicht gut aus.
    Mit jedem Hieb schien er ein wenig mehr zu zerfallen.
    Als Uschi mit ihrer Arbeit fertig war, hatte sie seine untote Existenz für immer ausgelöscht.
    Sie atmete tief durch. Da wehte ein kalter Windhauch durch die Missionsstation.
    Und einen Augenblick später hatten sich Zamorra, Nicole und Fooly mitten zwischen den Asemas materialisiert.
    ***
    Zamorra checkte mit einem Blick die Lage. Der Boden um einen offenen Sarg herum war bedeckt mit den Überresten hautloser Vampire. Aber anscheinend gab es immer noch genug von ihnen. Jedenfalls schien die Übermacht auf den ersten Blick erdrückend zu sein.
    Aber außer Tendyke und den Zwillingen kämpfte auch noch ein Tier gegen sie. Ein Raubtier, wie Zamorra es noch nie zuvor gesehen hatte.
    »Das ist es!« rief Nicole wie auf Stichwort. »Das ist das Wesen, das mich vorhin telepathisch zu Hilfe gerufen hat!«
    Der Goldene Jaguar drehte sich um und blinzelte den Neuankömmlingen zu. Dann machte er sich daran, dem nächsten Asema den Kopf abzubeißen.
    Fooly setzte sich in die Luft ab. Seine Flammenvorräte schienen immer noch erschöpft zu sein. Er mußte sich darauf beschränken, außerhalb der Klauenreichweite der widerlichen Bestien zu bleiben.
    Aber Zamorra stürzte sich sofort in den Kampf. Er gab seinem Amulett das Signal, und die Scheibe leuchtete auf. Sie sandte ihre tödlichen Blitze in die Menge der hautlosen Vampire hinein.
    Die unerwartete Verstärkung schien dem verletzten Tendyke wieder Auftrieb zu geben. Er hackte mit seiner Machete auf die Schädel der Vampire ein.
    Endlich lichteten sich ihre Reihen. Fauchend und geifernd wütete der Goldene Jaguar unter ihnen. Das Tier kämpfte leidenschaftlicher als alle anderen zusammen. Und dann geschah das, was niemand zu hoffen gewagt hatte.
    Die Asemas flohen.
    Die golden schimmernde Raubkatze setzte ihnen nach. Sie schien nicht vorzuhaben, auch nur einen einzigen entkommen zu lassen.
    Wie benommen senkte Rob Tendyke seinen Arm, der die Machete so lange gehalten hatte.
    »Im Western kommt die US-Kavallerie auch immer erst, wenn die Indianer bei den Siedlern das Skalpiermesser ansetzen!«
    Zamorra trat grinsend auf ihn zu. »Wollen wir uns jetzt über den Unterschied zwischen
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