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0644 - Die Bestie von Aronyx

0644 - Die Bestie von Aronyx

Titel: 0644 - Die Bestie von Aronyx
Autoren: Werner Kurt Giesa
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nicht mehr«, widersprach die einstige Halbgöttin entschlossen. »Ich habe den ersten Schritt getan, nun tue ich den zweiten.«
    »Der wie der erste ein Fehler ist.«
    »Das spielt jetzt keine Rolle mehr. Der Tempel wird zerstört. Zu diesem Zweck habe ich das Ungeheuer gerufen. Du wirst helfen, Nicole. Ich sehe, daß du einen Dhyarra-Kristall besitzt. Das ist gut, so kannst du mein Schwert benutzen wie schon einmal.«
    »Ich werde nicht zulassen, daß der Tempel zerstört wird.«
    »Du wirst diese Zerstörung sogar auslösen«, sagte Byanca. »Ich bitte dich darum als einen allerletzten Freundschaftsdienst. Denn ich will nicht so wie jetzt weiterexistieren. Es war ein Fehler, mit dem Tempel zu verschmelzen. Du sollst mir helfen, daß aus diesem einen Fehler nicht ewiges Leid wird. Bitte, Nicole.«
    »Was ist mit dem Ungeheuer?«
    »Es griff dich an. Das war nicht vorgesehen. Ich holte es her, als ich erkannte, daß es im ORTHOS-Tempel entstand. Wofür die Priester des ORTHOS es geschaffen haben, ist mir unbekannt, aber ich bin sicher, daß es keinem guten Zweck dienen sollte. Dadurch, daß ich es für mich vereinnahme, wird es aber einem solchen guten Zweck dienen. Nämlich der Zerstörung dieses Tempels und damit der Beendigung meiner nur noch tristen und von Leid und Trauer erfüllten Existenz.«
    »Die Bestie zeigte sich mir anfangs als ein Adept«, murmelte Nicole.
    »Vielleicht hat sie viele Gestalten. Wichtig für mich und für dich ist nur das gewaltige Potential an magischer Energie, das in ihr steckt. Gehe in die große Halle des Hauptaltars. Dort wirst du mein Schwert mit dem Dhyarra-Kristall elfter Ordnung finden. Nimm dies Schwert und erschlage damit das Ungeheuer.«
    »Nicht einmal mit der Strahlwaffe konnte ich viel dagegen ausrichten«, wandte Nicole ein. »Wie soll da das Schwert…?«
    »Hör mir zu«, verlangte Byanca. »Du wirst den Kristall im Schwert benutzen. Dann wird, sobald die Klinge das Ungeheuer berührt, dessen gesamtes magisches Potential freigesetzt. Das Ungeheuer und der Tempel werden zerstört, und damit werde auch ich erlöst.«
    »Ich kann dich nicht töten«, murmelte Nicole.
    »Du tötest mich nicht. Denn tot bin ich schon. Mein Körper existiert nicht mehr. Im Gegenteil, Nicole. Du wirst mich erlösen und befreien. Nur durch die Zerstörung kann mein Geist wieder von den Steinen des Tempels befreit werden. Tu mir diesen letzten Freundschaftsdienst.«
    »Aber was wird aus den Göttergläubigen in dieser Stadt?«
    »Ich ahne, daß sie den Tempel ohnehin bald nicht mehr benötigen. Frage mich nicht, woher ich es zu wissen glaube, denn ich bin keine Prophetin, und in die Zukunft schauen konnte ich noch nie, aber ich ahne, daß der Straße der Götter eine große Veränderung bevorsteht. Schon bald wird nichts mehr so sein, wie es einst war.«
    »Ist das der Grund für deinen Selbstmord?« fragte Nicole schnell. »Der wahre Grund? Du bist nicht nur von Dämons Tod betroffen, sondern hast auch Angst vor jenen Veränderungen?«
    »Nein«, flüsterte die Tempelwand. »Du irrst. Aber vielleicht ist es auch gerade dieser Veränderungen wegen Zeit, nun für immer zu gehen. Schirme dich selbst mit deinem Dhyarra-Kristall ab gegen die Macht des Schwertkristalls und erschlage die Bestie. Der Tempel wird vergehen, ich werde frei sein. Danach… Wirst du mir noch eine Bitte erfüllen?«
    »Wenn ich kann«, murmelte Nicole mit belegter Stimme.
    »Damon und ich sind tot. Aber es gibt noch unsere Dhyarra-Schwerter. Sie dürfen nicht in unbefugte Hände fallen. Finde Damons Schwert und gib beide Waffen Thor von Asgaard oder einem der anderen Götter. Sie werden wissen, was zu tun ist, um die Schwerter zu vernichten.«
    »Ich werde es tun«, versprach Nicole.
    »Dann geh und handle.«
    Irgendwie hatte Nicole den Eindruck, als zöge sich Byanca jetzt zurück. Vielleicht, um endgültig Frieden mit sich uhd der Welt zu machen, oder um Nicole nicht länger aufzuhalten.
    Eine Weile stand sie noch da und dachte nach, versuchte, das zu verarbeiten, was sie eben erfahren hatte.
    Dann machte sie sich auf den Weg zum großen Altarraum.
    ***
    »Was gibt es da groß zu erklären? Im Tempel der dunklen Götter des ORTHOS ist es verboten, Gewalt auszuüben. - Das gilt auch für Göttliche«, fügte der Anführer der Tempelsoldaten hinzu.
    Zamorra wies auf die Attentäterin, unter der sich seltsamerweise keine Blutlache ausbreitete, obgleich das Schwert aus ihrem Rücken emporragte.
    »Für Tempelsoldaten gilt es
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