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0644 - Die Bestie von Aronyx

0644 - Die Bestie von Aronyx

Titel: 0644 - Die Bestie von Aronyx
Autoren: Werner Kurt Giesa
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blindlings mehrere Paralyseschüsse ab, während er einem Irrwisch gleich hin und her sprang, um selbst kein Ziel zu bieten. Dann hörte er einen lauten Aufschrei und ein Poltern. Die gegnerische Waffe war zu Boden gefallen. Sekundenlang sah Zamorra einen Schatten hinter der Tür herumwirbeln, hörte ein wütendes, schmerzerfülltes Keuchen. Dann entfernten sich Schritte, die nach Taumeln und Torkeln klangen.
    Ein Streifschuß mußte den Attentäter erwischt haben, und das war immer eine schmerzhafte Angelegenheit. Ein Volltreffer bewirkte eine vorübergehende Komplettlähmung des Nervensystems, aber wenn nur ein Teil der elektrischen Entladung traf, war auch nur ein Teil des Nervensystems betroffen, was zu Konflikten der Körperbereiche miteinander führte.
    Als Zamorra die Verfolgung aufnehmen wollte, spürte er einen leichten Ruck vor seiner Brust. Das Amulett war verschwunden!
    Das hieß, auch Nicole steckte in Schwierigkeiten. Denn sonst hätte sie es nicht zu sich gerufen.
    Nun gut, im Moment kam Zamorra auch ohne die Silberscheibe aus. Um den Attentäter zu verfolgen, benötigte er Merlins Stern nicht.
    Er spurtete los.
    Aber er kam nicht weit.
    Er sah gerade noch, daß es sich bei dem Attentäter um eine in silbrige Fetzen gekleidete Frau handelte, als eine Schar Tempelsoldaten auftauchte.
    Sie versperrten Zamorra den Weg. Einer rief der Frau hinterher: »Sofort stehenbleiben! Sofort stehenbleiben!«
    Sie achtete nicht darauf, sondern taumelte weiter.
    Der Tempelsoldat schleuderte sein Schwert wie einen Speer.
    Zamorra schrie wütend auf. Aber sein Paralyseschuß, der den Tempelsoldaten niederstreckte, kam um nicht einmal eine Sekunde zu spät. Das Schwert flog bereits und durchbohrte die flüchtende Frau.
    Drohend richteten die anderen Tempelsoldaten ihre Schwerter gegen Zamorra.
    Er überlegte, ob es sinnvoll war, sich den Weg freizuschießen.
    Die Krieger hatten sich so aufgestellt, daß er nur einige erwischen konnte. Die anderen waren ihm viel zu nahe. Sie würden ihn erschlagen, ehe er sie mit dem Blaster erreichte.
    Er heftete die Strahlwaffe wieder an sein Trikot. »Also, Freunde«, knurrte er verärgert. »Dann erzählt mir doch mal, was dieser ganze Blödsinn soll!«
    ***
    Kane Prey erkannte verblüfft, daß seine Gehilfen und er bei dem Ritual nicht den geringsten Widerstand spürten. Durch Dhyarra-Energie verstärkt, drangen sie in das »leere« Gehirn Ern Vuks vor, sondierten es, um nach rudimentären Resten seines einstigen Verstandes zu suchen.
    Nichts hielt sie auf oder bremste sie. Im Gegenteil, etwas schob sich ihnen regelrecht entgegen. Was genau es war, ließ sich im ersten Moment der Konfrontation noch nicht erkennen.
    Als der Hohepriester begriff, was er da ausgelöst hatte durch seinen Versuch, Vuk zu helfen, war es zu spät für einen Abbruch. Alles nahm seinen Lauf.
    Vuk begann zu toben.
    Wahnsinn flackerte in seinen Augen. Er sprang auf, stieß einige der Gehilfen zur Seite, brach einem anderen mit einer blitzschnellen Bewegung das Genick. Zähnefletschend und knurrend wie ein wildes Tier bewegte er sich in geduckter Haltung rückwärts, ließ die Priester nicht aus den Augen.
    Einer von ihnen konzentrierte sich auf seinen Dhyarra-Kristall und manipulierte dessen Einstellung.
    »Nicht!« stieß Prey hervor. »Keine Dhyarra-Magie mehr! Die hat seinen Zustand doch erst ausgelöst!«
    Was der starke Kristall, mit dem Vuk in Berührung gekommen war, nicht völlig geschafft hatte, nämlich ihn über den Verlust seines Verstandes hinweg in den Wahnsinn zu treiben, das hatte jetzt die von den Priestern unter Preys Leitung eingesetzte Dhyarra-Energie fertiggebracht. Prey fürchtete, daß dieser Effekt durch den Einsatz weiterer Dhyarra-Magie noch verstärkt wurde.
    »Dann töten wir ihn jetzt damit!« rief der Gehilfe.
    »Wir überladen ihn und brennen ihn endgültig aus…«
    »Aufhören!« befahl Prey. »Sofort aufhören, ehe es noch schlimmer wird!«
    Aber entweder konnte oder wollte der Priester ihn nicht hören. Prey nahm die Energie wahr, die von dem Kristall seines Gehilfen ausging und Ern Vuk durchdrang. Vuk kreischte auf.
    Im nächsten Moment war er völlig ruhig.
    Er lächelte.
    »Ich danke euch für eure Hilfe«, sagte er gelassen und verneigte sich leicht. »Wie kann ich es wiedergutmachen? Ihr habt mich gerettet.«
    Fassungslos starrten die Priester ihn an. Eben noch hatte er einen von ihnen im Wahn getötet, und jetzt dankte er höflich für ihre Hilfe? Was stimmte hier
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