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0641 - Geisterbahn

0641 - Geisterbahn

Titel: 0641 - Geisterbahn
Autoren: Jason Dark
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Vorstufe der Entwicklung.«
    »Wie meinen Sie das?« Suko hatte sehr interessiert getan und kam dem Verkäufer damit sehr entgegen, denn der fühlte sich geschmeichelt. Er strich über seine glatt rasierte rechte Wange, räusperte sich und stellte sich auf die Zehenspitzen, um etwas größer zu wirken. »Wie gesagt, es ist erst der Beginn. Diese Figuren existieren auch als erwachsene Geschöpfe, und da ist es unserer Firma gelungen, ihnen ein regelrechtes Leben einzuhauchen.«
    »Können Sie das näher beschreiben?«
    »Aber sicher, Mister. Unsere großen Figuren bewegen sich ferngelenkt. Sie agieren wie normale Menschen…«
    »Sie meinen Monster, Mister.«
    Er lachte unecht. »In diesem Fall schon. Alles ist eine Sache der Technik, wenn Sie verstehen. Unsere Firma schafft es tatsächlich, Innovationen zu…«
    »Bitte keine Werbevorträge«, unterbrach ich ihn. »Sie haben also menschengroße Figuren geschaffen?«
    »So ist es!«
    Ich lächelte ihn ebenso an, wie er mich. Unpersönlich und bissig. »Wo können wir Ihre lebensgroßen Figuren denn besichtigen?«
    »Es gibt sie nur als Prototypen.«
    »Wo?«
    »In einer Geisterbahn. Haben Sie schon von der neuen Geisterbahn im Vergnügungspark Futureland gehört?«
    »Nein.«
    Er nickte zweimal. »Sie ist das Absolute, kann ich Ihnen sagen. Sie ist einfach super. Sie dürfen sich keine normale Geisterbahn vorstellen. Diese, von der ich rede, ist eine Berg-und-Tal-Bahn, eine Achterbahn durch fremde Welten. Durch die Dunkelheit des Alls, durch die Dimensionen des Schreckens, durch eine Welt voller fremder Einflüsse und Ideen. Diese Bahn ist absolut neu. Man kann sie mit keiner vergleichen, und wir haben sie mit unseren Figuren bestückt.«
    »Lebenden?«, fragte ich.
    Er schaute mich an. Sein Lächeln verbreiterte sich noch. In seine Augen trat Glanz. »Raten Sie mal.«
    »Ja.«
    »So ist es«, antwortete er in einem beinahe verschwörerischen Tonfall. »Wenn Sie mit der Bahn fahren, werden Sie die Figuren als lebendig erleben können.«
    Spielte er uns etwas vor oder meinte er es ernst? Ich schaute ihn an.
    Dieser Mann musste, wenn er uns hereinlegen wollte, ein verdammt guter Schauspieler sein. Aber das war er wohl nicht. Der Knabe war von seinem Job und den Produkten der Firma so überzeugt, um in regelrechte Begeisterungsstürme verfallen zu können. Anders konnte ich mir das Strahlen in seinen Augen nicht erklären.
    »Die werden also computergesteuert?«, erkundigte sich Suko.
    »Richtig.«
    »Sie erschrecken die Besucher der Geisterbahn.«
    »Das sollen sie.«
    »Und sie sind auf die Geisterbahn beschränkt?«
    »Ja.«
    Wir schwiegen über Frankenstein und brachten auch den Begriff der Magie nicht mit ins Spiel. Allerdings wollten wir wissen, wer hinter der Firma stand.
    »Es ist eine amerikanische Gruppe. In den Staaten werden die Figuren erfunden und produziert.«
    »Baut sie keiner in Lizenz hier nach?«
    »Doch.«
    »Und wer, bitte?«
    Er runzelte die Stirn. »Sie stellen aber seltsame Fragen. Wie kommen Sie da zu?«
    Ich hob die Schultern. »Das ist einfach die Sucht nach mehr Information.«
    »Ja, schon, aber…«
    »Wer stellt sie nun her?«, hakte ich nach. »Die großen und die kleinen. Gibt es da Unterschiede?«
    »Natürlich. Bei den kleinen ist es eine große Spielzeugfirma, die in Lizenz baut.« Er sagte uns einen international bekannten Namen.
    »Jetzt die anderen«, forderte Suko.
    »Der Name wird Ihnen nichts sagen. Er ist auch nicht hier beheimatet, sondern auf dem Festland. Van Akkeren Corporation!«
    Ich schluckte. Suko schnaufte vor sich hin und fragte flüsternd. »Wer, bitte?«
    Der Mann wiederholte den Namen.
    Wir hatten uns nicht verhört. Hinter diesen Großfiguren steckte also ein gewisser Vincent van Akkeren. Damit nicht genug, denn hinter ihm wieder stand die Macht der Hölle, personifiziert in einer widerlichen Gestalt.
    Baphomet!
    ***
    Mehr bekamen wir aus dem Mann nicht heraus, der uns noch seinen Namen sagte.
    Er hieß Nick Hymes, wohnte in der City of London und nahm uns das Versprechen eines Besuchs ab.
    Suko und ich fuhren nachdenklich zurück in unser Büro, von wo aus wir uns mit der technischen Abteilung in Verbindung setzten, wo unser Frankenstein untersucht worden war.
    Erste Ergebnisse lagen auch schon vor. Man gab uns eine Erklärung, die wir nicht so recht kapierten, aber sie ließ sich physikalisch erklären.
    »Also keine Magie?«, fragte ich nach.
    »Nein.« Der Kollege räusperte sich. »Haben Sie denn etwas in
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