Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0641 - Das Geisterspiel

Titel: 0641 - Das Geisterspiel
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Leichnam entdeckte."
    „Seinen Leichnam?" fuhr Gayt-Coor auf. „Ich hatte vorhin nicht den Eindruck, mich mit einer Leiche zu prügeln. Für einen Toten hat dieser Chakunt sogar einen recht herzhaften Schlag."
    Pturh berichtete weiter, ohne auf Gayt-Coors Einwand zu achten.
    „Chakunts Plan war perfekt gewesen. Er beging nur einen Fehler, den Fehler nämlich, mir die Wahrheit mitteilen zu wollen, bevor ich starb. Das verleitete ihn zu einer an sich unnötigen Zusatzmanipulation, in deren Verlauf er verunglückte.
    Ich kam nicht sofort dahinter, denn die Versetzung meines Egos in die Pseudowelt von Thoalky war mit einer Teilamnesie verbünden. Erst nach und nach kehrten Bruchstücke des Verlorenen wieder zurück. Ich forschte nach, konnte aber niemals einen Beweis für meine Hypothese entdecken.
    Bis Sie auftauchten!"
    Auf Pturhs Stirn erschienen dicke Schweißtropfen. Perry Rhodan wischte sie mit einem feuchten Lappen ab, den Sartair ihm reichte. Keiner der Männer sagte etwas. Jeder hatte vollauf damit zu tun, das zu verdauen, was er soeben gehört hatte. Es schien unbegreiflich und unglaublich.
    Doch Perry Rhodan wußte, daß solche Dinge möglich waren.
    Es lag zwar schon über ein Jahrtausend und ein halbes Jahrhundert zurück, aber er entsann sich des Berichts von Baar Lun so gut, als wäre er erst gestern erstattet worden.
    Damals hatte der Modul auf dem Planeten Greenish-7 im ANDRO-Betanebel die Stadt Maa Duun entdeckt - und doch wiederum nicht, denn Maa Duun und ihre Bewohner hatten „nur" als Traum einer Maschine existiert ..
    „Ich verstehe", sagte Rhodan leise. „Ein Toter als Herr über die Toten.' Abermals blickte Pturh ihn unverwandt an.
    „Ja, wir alle sind tot - und die meisten von uns auf Thoalky haben niemals körperlich gelebt. Es wundert mich, daß Sie es so ruhig aufnehmen, Perry Rhodan."
    Perry lächelte.
    „Ich weiß von einem Fall, in dem der Vorgang reversibel war", erwiderte er. „Wahrscheinlich bin ich deshalb ruhig. Außerdem habe ich gelernt, daß erst dann alles verloren ist, wenn man aufgibt - und ich werde nicht aufgeben.' „Ich verstehe überhaupt nichts, Rhodan", sagte Gayt-Coor.
    „Dabei ist alles gut zu begreifen", antwortete ihm der Terraner.
    „Chakunt hat herausgefunden, wie man ein Robotgehirn so manipuliert, daß es das Bewußtsein von Personen aufnimmt und in eine elektronisch 'gespielte' Umgebung versetzt, die ihnen glauben macht, körperlich zu existieren - und zwar in einer realen Welt.
    Das ist offensichtlich mit Chakunts und Pturhs Bewußtsein der Fall - und mit deinem und meinem.. Wie weit die anderen Personen nur der Phantasie Chakunts entsprungene Fiktivwesen sind oder die gespeicherten Bewußtseine ehemals körperlich lebender Personen, das entzieht sich meiner Kenntnis."
    „Alle anderen sind nur Fiktivwesen", erklärte Pturh. „Keiner von ihnen hat eine Erinnerung an ein früheres, Leben. Deshalb stellten sie auch niemals unbequeme Fragen, und deshalb versuchte auch keiner von Ihnen, gestern hinter das Geheimnis der 'Geistererscheinungen' zu kommen."
    Rhodan nickte.
    „Ich nehme an, diese 'Geisterbilder' entstanden, weil der Sektor des Robotgehirns, der die irreale Welt aufbaut, sich dazu der realen Zustände auf Thoalky bedient. Wahrscheinlich bedient er sich dazu dimensional übergeordneter Energie, die er in Form von unsichtbaren Linsensystemen nach Thoalky projiziert und die ihm die Bilder dieser Stadt übermitteln. In dieser Kulisse läßt er die Fiktivwesen und das zu positronischen Impulsen verwandelte Bewußtseine der Toten ihr 'Geisterspiel' spielen."
    „Jetzt begreife ich!" rief der Petraczer entsetzt. „Das heißt aber doch, daß wir tot sind."
    „Wie gesagt, ich kenne einen Fall, in dem dieser Vorgang reversibel war, also umkehrbar", erwiderte Perry Rhodan.
    Erblickte Sartair an.
    „Sie wissen mehr über Chakunt als wir, Sartair, denn er benutzte Sie als seinen Gehilfen oder Diener. Wenn jemand uns helfen kann, in die reale Existenz zurückzukehren, dann sind Sie es." '„Das grüne Leuchten!" entfuhr es Sartair.
    „Was ist damit?" fragte Perry.
    Die Augen des Iksanten flackerten. Er hielt sich die Hände vors Gesicht, bewegte die Finger und ließ die Hände wieder sinken.
    „Vielleicht kann ich Ihnen helfen", antwortete er tonlos. „Aber ich stelle eine Bedingung. Für Sie bin ich vielleicht nur ein Fiktivwesen, aber für mich selbst existiere ich wirklich."
    Die letzten Worte schrie er fast.
    „Ich will nicht eines Tages durch
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher