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0640 - Das verrückte Gehirn

Titel: 0640 - Das verrückte Gehirn
Autoren: Unbekannt
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Penorok.
    Das Vrantonk-System war vom Zentrum der Galaxis Catron 28.613 Lichtjahre entfernt. Alle Entfernungsangaben, die Noc uns unfreiwillig verschafft hatte, bezogen sich auf den Mittelpunkt der Nachbargalaxis.
    Penorok, die Hauptwelt, durchmaß vierzehntausendeinhundert Kilometer und war vom Oberflächencharakter her eine Savannenwelt. Die Eigenrotation betrug 19,7 Stunden, die Schwerkraft 1,23 Gravos.
    Alle diese Daten waren uns bereits vor unserem Start bekannt.
    Obwohl wir durch den Besitz von Nocs Unterlagen ein festes Ziel ansteuern und langwierige Suchaktionen vermeiden konnten, waren Zeno und ich von Heltamoschs Wahl nicht gerade begeistert.
    Das Vrantonk-System war in Nocs Berichten noch unter einem zweiten Namen erwähnt worden.
    Der Yuloc hatte das Vrantonk-System auch Mord-System genannt.
    „Heltamosch muß verrückt sein, daß er sich ausgerechnet dieses System ausgesucht hat", sagte Zeno, nachdem wir uns in die Doppelkabine zurückgezogen hatten. Der Start war vor gut zwei Stunden erfolgt, und alle Schiffe bewegten sich bereits im Linearraum. Später, nach Zuschaltung der Cenprokton-Triebwerke, würden sie sich irgendwo zwischen der fünf- und sechsdimensionalen Energieebene bewegen.
    „Ich nehme an, daß er sich sofort über die Verhältnisse in Catron Klarheit verschaffen will", erwiderte ich. „Wenn es einen Grund gibt, warum die Naupaumer Catron nicht besiedeln sollten, finden wir ihn am ehesten in diesem System. Jedenfalls glaube ich, daß Heltamosch so denkt."
    Wir wurden unterbrochen, denn in diesem Augenblick torkelte Onkel Adak in unseren Teil der Kabine.
    „Würden Sie mir bitte den Rücken kratzen?" fragte er Zeno. „Ich wollte Gayt-Coor darum bitten, doch er ist gerade eingeschlafen."
    „Ich glaube nicht, daß ich die geeignete Person bin, um Ihren Juckreiz zu lindern", sagte Zeno. Er machte eine Drehung zu mir hin. „Vielleicht kann Ihnen..."
    „Verschwinden Sie aus dieser Hälfte der Kabine!" befahl ich Adak.
    Er zog sich räuspernd und hustend zurück. Sekunden später hörten wir auf der anderen Seite ein schabendes Geräusch.
    Zeno und ich wechselten einen bestürzten Blick. Wir stürmten in den Nebenraum, aber diesmal waren unsere Befürchtungen unbegründet. Adak rieb sich den Rücken an einem Wandvorsprung. Er führte dabei Verrenkungen aus, die ich ihm nicht zugetraut hätte.
    Gayt-Coor lag auf dem Boden und schlief fest.
    Ich hielt das für eine willkommene Gelegenheit, um von Onkel Adak ein paar Informationen zu erhalten.
    „Sind Sie eigentlich richtig mit ihm verwandt? erkundigte ich mich und deutete auf den am Boden liegenden Petraczer. „Oder sind Ihre Beziehungen anderer Natur?"
    Adak unterbrach die Kratzerei einen Augenblick.
    „Sie haben doch gehört, daß er mich geträumt hat!" Der Klang seiner Stimme ließ mich wünschen, daß ich dieses Gespräch nicht begonnen hätte.
    „Träume sind gegenstandslos", sagte ich. „Sie sagen zwar manches über die Psyche des Träumers aus und haben zweifellos eine tiefe Bedeutung, aber das ist auch alles. Sobald man erwacht, bleibt nur die Erinnerung an den Traum."
    „Wenn Sie glauben, daß es so ist, warum fragen Sie mich dann?"
    „Wir sollten aufhören, mit ihm darüber zu reden", warnte mich Zeno.
    Gayt-Coor erwachte und hob den Kopf.
    „Ich wollte dich nicht wecken", versicherte Adak. „Aber diese beiden Kerle sind hier eingedrungen, um mich über deine Träume auszufragen."
    „Du darfst ihnen das nicht übelnehmen", sagte Gayt-Coor.
    „Diese Ceynachs sind nun einmal so."
    Er sah uns prüfend an, als wollte er feststellen, ob wir imstande waren, ein wichtiges Geheimnis mit ihm zu teilen.
    „Einmal im Leben hat jeder Petraczer einen materiellen Traum", sagte er nach einer Weile. „Die Person, von der er träumt, manifestiert sich."
    „Das ist unmöglich", sagte ich.
    „Da siehst du es!" rief Gayt-Coor seinem Onkel zu. „Sie wollen nicht daran glauben. Für sie ist es unfaßbar. Weil sie diese Fähigkeit nicht besitzen, nehmen sie an, daß alle anderen Wesen auch nicht dazu in der Lage sind."
    „Erkläre uns den Vorgang", mischte sich Zeno ein. „Willst du uns klarmachen, daß du aus einem Traum erwachst, und das, was du dir ausgedacht hast, neben dir steht?"
    Gayt-Coor ließ sich wieder auf den Boden sinken. Damit deutete er an, daß er es aufgegeben hatte, sich mit uns über dieses Thema zu unterhalten. Zeno und ich kehrten in unseren Teil der Doppelkabine zurück.
    „Wenn Onkel Adak wirklich eine
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