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0640 - Das verrückte Gehirn

Titel: 0640 - Das verrückte Gehirn
Autoren: Unbekannt
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Yaanztroner sein konnte. Mein Gehirn saß im Körper eines Duynters namens Toraschtyn - und für naupaumsche Wesen, die nicht wußten, daß ich in Wirklichkeit Perry Rhodan hieß. war ich Toraschtyn.
    Zumindest in dieser Beziehung wurde ich mit der Situation besser fertig als der Accalaurie.
    „Er hat während der vergangenen Tage immer wieder von einem mysteriösen Onkel geredet, den er auf Rayt treffen wollte", fuhr Zeno fort. „ Vielleicht ist es dieser Onkel."
    „Können Petraczer überhaupt einen Onkel haben?" fragte ich.
    Zeno überhörte diese Frage, und ich wußte auch, warum er das tat. Für einen Accalaurie waren terranische Familienbeziehungen abstrakt und unverständlich. Außerdem gab es in der Nauparo-Sprache kein richtiges Wort für „Onkel", sondern nur ein bestimmendes Symbol.
    Ich hockte mich auf das Paket und sah zu, wie Gayt-Coor dem Fremden die Gangway hinaufhalf.
    „Er hat doch hoffentlich nicht vor. diesen Kerl mit an Bord zu bringen?" fragte Zeno entrüstet.
    „Wir werden es gleich erfahren."
    Unmittelbar vor Zeno und mir blieben die beiden Ankömmlinge stehen, Gayt-Coor wie ein Panzerfahrzeug, das durch nichts aufgehalten werden konnte und nur für einen Augenblick den Leerlauf eingeschaltet hatte, der Fremde dagegen zitternd und keuchend vor Anstrengung.
    „Das ist er!" sagte Gayt-Coor mit seiner knarrenden Stimme.
    Ich konnte meine Blicke nicht von diesem Wrack wenden, das sich jetzt an Gayt-Coors Arm festhalten maßte. um nicht das Gleichgewicht zu verlieren.
    „Wer?" fragte Zeno. „Wer ist er?
    Ich wandte meine Blicke mit Gewalt von dem Fremden ab, denn ich wollte nicht unhöflich erscheinen.
    „Mein Onkel!" sagte Gayt-Coor. Ich hatte noch niemals zuvor soviel Gefühl in seiner Stimme mitschwingen hören. Besonders schlimm erschien mir, daß dieses Gefühl Bewunderung für diesen alten Petraczer zu sein schien.
    In diesem Augenblick sprach der Alte. Seine Stimme klang als würde jemand mit zwei rostigen Nägeln über eine Schiefertafel kratzen. Ich hatte schon Tausende von verschiedenartigen Wesen sprechen, singen, pfeifen, jodeln, miauen, kreischen, knurren, brummen, fauchen, wispern, murmeln, schnattern, quietschen, bellen und zischen hören, aber keines von ihnen hatte auch nur entfernt eine so häßliche Stimme wie Gayt-Coors Begleiter.
    „Ja", sagte er, „ich bin sein Onkel."
    Da hob dieser kaltblütige, stets zum Kämpfen bereite Gayt-Coor, dessen Fäuste die Schlagkraft zweier Dampfhämmer besaßen, die Hand und strich dem Alten zärtlich über den kahlen Schädel.
    „Nun gut", sagte ich, nachdem ich dreimal geschluckt hatte.
    „Er ist also dein Onkel, Gayt. Wir brauchen darüber nicht zu reden. Aber was wichtig ist. und hier an dieser Stelle erörtert werden muß, kannst du nicht umgehen. Was hast du mit ihm vor?"
    „Ich bringe ihn an Bord der ROTAP."
    „Du willst ihm das Schiff zeigen'" meinte Zeno. Der Accalaurie war ein Diplomat. Er baute Gayt-Coor eine goldene Brücke, aber wenn dieser sie überhaupt bemerkte, so ignorierte er sie völlig.
    Der Petraczer gab Zeno nicht einmal eine Antwort.
    „Er bringt ihn nicht als Besucher, sondern als Passagier", sagte ich dumpf.
    „Ja", bestätigte Gayt-Coor.
    Zeno und ich sahen uns an, und in unseren Herzen, die nicht unsere eigenen waren, erwachte der Wille zum Widerstand.
    „Du bist dir offenbar nicht darüber im klaren, was wir vorhaben", sagte Zeno. „Einhundertsechzehn Spezialraumschiffe aller Größenklassen, ausgesucht und jedes für sich für einen bestimmten Zweck konstruiert, werden einhundertvier Millionen Lichtjahre zurücklegen, um Catron, die Nachbargalaxis von Naupaum zu erreichen."
    Gayt-Coor sah ihn unbeeindruckt an.
    „Man könnte glauben, du würdest das irgendwo ablesen."
    „Gayt!" rief Zeno beschwörend. „Das ist ein gefährliches, wahnwitziges Unternehmen. Alle Besatzungsmitglieder wurden geprüft und trainiert, bis sie bereit und fähig waren, alles auf sich zu nehmen, um diese Expedition zu einem Erfolg zu machen.
    Dann kommst du und bringst diesen .diesen Onkel."
    Die Verachtung, die in seiner Stimme lag, prallte an dem Petraczer ab.
    „Mein Onkel ist ebenfalls bereit, alles auf sich zu nehmen."
    „Du weißt selbst, daß nur ausgesuchte Männer und Frauen an dieser Expedition teilnehmen, Gayt-Coor", erinnerte ich ihn.
    „Du warst lange genug Verbindungsoffizier an Bord der PRYHNT. Du weißt, was Raumfahrt im normalen Fall bedeutet.
    Aber diese Expedition ist kein normaler Fall. Seit
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